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0838 - Welt ohne Himmel

0838 - Welt ohne Himmel

Titel: 0838 - Welt ohne Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Silber und Gold. Sage mir, welche Güter waren es, die dein Volk zu transportieren hatte?«
    Wodlog begriff, worauf Zamorra hinauswollte. »Du glaubst, mit den Inseln wurden die Bewohner zu den Welten gebracht, auf denen diese weißen Städte bereits auf sie warteten? Ein mutiger Gedankengang, aber nicht ohne Reiz.« Der Alte dachte einige Sekunden lang intensiv nach. Dann atmete er durch. »Ich muss dich enttäuschen. Niemals kannten die Stränge das Gut, das sie zu befördern hatten. Das war sicherlich sinnvoll, denn es schmälerte den Anreiz, hinter die Pforten zu sehen, du verstehst? Sicher waren da auch Dinge dabei, die meinen Vorfahren völlig nutzlos, ja, wertlos erschienen. Aber bestimmt auch Güter, für die man Verrat und sogar Mord auf sich nehmen wollte. Die Wege dieser Transporte waren oft sehr weit. Glaubst du, Lebewesen hätten einen solchen Flug überstehen können? In einem kargen Lagerraum?«
    Zamorra hatte auch schon in diese Richtung gedacht. »Leben kennt viele Formen, Wodlog. Man kann es konservieren, seinen Entstehungsprozess verlangsamen und wieder beschleunigen. Wer sagt denn, dass diese Urbanen nicht in Stase versetzt auf die lange Reise geschickt wurden? Vieles ist möglich und machbar. Vielleicht waren sie ja noch nicht einmal geboren?«
    Wodlog hob beide Hände an. »Ich kann dir nicht mehr sagen. Doch ich kann dir Kopien der ganzen Dokumente mitgeben. Vielleicht findest du in ihnen einen Hinweis.« Sein Gesicht war plötzlich von einem Schatten der Trauer überzogen. »Ich darf mir nicht vorstellen, dass du in unserem Fall mit deinen Vermutungen Recht hast. Als die Insel von außen angegriffen wurde, da muss sich das gesamte Gut doch im Weltraum verteilt haben. Du hast mir doch bestätigt, dass die Lager völlig leer sind. Wie viele Lebewesen mögen auf so einen Transport gepasst haben? Tausende? Millionen?«
    Zamorra war verblüfft. Wodlog trauerte um Seelen von Wesen, die vielleicht einmal seine schlimmsten Feinde hätten werden können. Wer konnte das Gegenteil behaupten? Der Alte war ein Humanist durch und durch, auch wenn er mit dem Begriff sicher nichts hätte anfangen können.
    Nicole warf Zamorra einen mahnenden Blick zu. »Seit über acht Stunden haben wir nichts vom Spider gehört. Das mag an dem Material hier liegen. Vielleicht ist an Bord ja alles in bester Ordnung, aber ich habe ein eigentümliches Gefühl. Vergiss unseren ungebetenen Gast nicht.«
    Von van Zant kam in diesem Moment Vollzugsmeldung. »Alles, was ich von diesem Kasten weiß, das weiß Hobbler jetzt auch. Der Bursche ist erstaunlich. Den hätte ich gerne als Assistent bei Tendyke Industries. Ich wollte damit nur sagen, dass mich hier jetzt nichts mehr hält. Höchstens dieses köstliche Wasser.« Er blickte zu Wodlog. »Sag einmal… da mischt du doch irgendetwas bei, oder? Ich fühle mich leicht besäuselt, aber trotzdem glasklar im Kopf.«
    Eine Antwort erhielt er darauf nicht, denn ein Geheimnis wollte sich auch Wodlog bewahren…
    ***
    Aartje Vaneiden musste all ihre inneren Kräfte mobilisieren, um nicht das Bewusstsein zu verlieren. Die Hitze hatte sich kontinuierlich gesteigert. Selbst die anzuginternen Klimaanlagen standen kurz vor dem Versagen. Wenn das geschah, war allerdings alles aus. Doch noch funktionierte die Temperaturregulation leidlich.
    Auf dem Weg zur Antriebssektion des Spiders war der Niederländerin immer wieder der eine Gedanke durch den Kopf geschossen: Was, wenn sich die manuelle Verriegelung des Schotts nicht öffnen ließ? Die Blaster hatten bereits einmal versagt. Sie würden es erneut tun, das schien sicher zu sein.
    Doch selbst wenn sie zu den Schwarzen Dhyarras vordringen konnten - was für Optionen besaßen die beiden Menschen denn? Mit bloßen Händen war dem Feind hier nicht beizukommen. Trotzdem mussten sie es versuchen.
    Kobylanskis Stimme klang schwach an Aartjes Ohren. Der Pole atmete schwer; die Hitze schien ihm mehr als Aartje zuzusetzen.
    »Eine Sache begreife ich überhaupt nicht. Zweimal hat unser Bordgeist mit allen Mitteln versucht, den Spider zu diesem Silberklotz zu bringen. Und nun, da er sein wahrscheinliches Ziel erreicht hat, will er es zerstören? Wenn er es schafft, die Dhyarras zu überladen, dann fliegt ihm nicht nur das Schiff um seine Ohren, sondern wahrscheinlich die gesamte Station! Ist er schizophren?«
    Aartje verlangsamte ihre Schritte -sie waren beinahe am Ziel.
    »Im Gegenteil. Er ist in seinem Tun so monofil veranlagt, dass er sich nur für eine

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