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0838 - Welt ohne Himmel

0838 - Welt ohne Himmel

Titel: 0838 - Welt ohne Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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nicht, denn seine Beine versagten ihm den Dienst.
    ***
    »Haben wir es wirklich vernichtet?«
    Die Besatzung hatte es sich in der Zentrale auf den dicken Polstern der Kommandosessel so bequem wie nur möglich gemacht. Die Frage hatte Aartje Vaneiden gestellt, die sich längst wieder erholt hatte.
    Alle genossen sie das Bild, dass auf dem großen Screen zu sehen war. Das All in seiner unerreichbaren Schönheit. Ein Anblick, der jeden süchtig machte, der ihn auch nur einmal erleben durfte. Etwas Schöneres war kaum vorstellbar. Eine Ausnahme bildete allerdings der Blick auf die blaue Kugel der Erde, sobald sie endlich sichtbar wurde.
    »Ich habe es mit einem Traktorstrahl aus der Schleuse getrieben.« Van Zant hatte einen regelrecht melancholischen Ausdruck in seinem Blick. Wie gebannt starrte er auf den Bildschirm. »Und als wir schließlich die volle Kontrolle über den Spider zurück hatten, haben wir es mit der Waffenortung erfasst. Ein Strahlbeschuss über volle zehn Sekunden… ich denke, ja, wir haben es vernichtet.« Artimus wandte sich zu Zamorra. »Dieses Fragment - ich kann nur hoffen, dass es Sarkanas einzige und letzte Möglichkeit war, uns ein Kuckucksei ins Nest zu legen.«
    Zamorra hob die Schultern an. »Wie soll ich dir das beantworten? Ich glaube, er selbst hatte in seiner Situation überhaupt nicht mehr die Möglichkeit, etwas von sich abzuspalten. Ich hoffe, es ist jetzt endgültig vorbei. Wir haben sicher ausreichend andere Sorgen.«
    Seine Gedanken schweiften bereits wieder zu dem Siegelbuch ab. Da war eine beinahe körperliche Komponente, die ihn dorthin zog. War er tatsächlich einer Art Sucht verfallen? Nicole hätte das bejaht, da war sich Zamorra sicher. Er sah das allerdings ganz anders. Es war Neugierde, die ihn so fesselte. Mit dieser Erklärung gab er sich zufrieden.
    Valentin Kobylanski hatte sich während der vergangenen Stunden ein wenig zurückgezogen. Zamorras Bericht über das, was er mit Nicole und Artimus in der Station erlebt hatte, faszinierte den Polen ungemein. Er hatte Zamorra gebeten, ihm die Unterlagen zur Verfügung zu stellen, die Wodlog dem Professor überlassen hatte. Zamorra hatte nichts dagegen gehabt. Wodlog hatte ihn gewarnt -darunter waren unsagbar langweilige Dinge, wie die endlos lange Aufzählung aller Frachten, die mit der Insel durchgeführt worden waren.
    Als Kobylanski die Zentrale betrat, suchte er sich einen Platz direkt neben Zamorra.
    »Ich habe noch lange nicht alles durchgeackert. Dieser Wodlog hat nicht übertrieben, ziemlich trockener Stoff. Sagen wir mal so: Dagegen ist das Telefonbuch von New York ein Reißer!« Er blickte kurz zu Aartje-Vaneiden, die aufgestanden war und sich um die eingehenden Weile auf ihrem Pult kümmerte. Der Spider hatte die ganze Sache ohne offensichtliche Schäden überstanden. Alles funktionierte einwandfrei. Allerdings weigerte sich der Rechner nach wie vor, die fehlenden Zeitspannen nachträglich in seine Datenbänke zu übernehmen. Doch damit konnte selbst van Zant leben.
    Valentin deutete auf eine der Folien, die er vor sich auf die Ablage gelegt hatte, die wie ein kleiner Tisch in die Sessel integriert war. »Du hast gesagt, es gäbe keinerlei Angaben zu den Dingen, die unsere Space-Trucker als Fracht übernommen haben. Das ist richtig. Aber ich habe mir die Mühe gemacht, mir einmal diese Bezeichnungen der Orte oder Planeten anzusehen, wo Ladung gelöscht oder aufgenommen wurde. Das liest sich alles stets gleich - Kontrakt 1 - Gut von Tain nach Eloj 7; Kontrakt 2… und so fort. Der letzte Frachteintrag - wenn ich das mal so nennen darf - ist allerdings einen Blick wert, Zamorra. Den Bestimmungsort hat man offen gelassen.«
    Neugierig geworden scharten sich alle um Kobylanski, der mit dem Zeigefinger auf die entsprechende Zeile deutete.
    »Aber sieh dir einmal den Planetennamen an, der für die Aufnahme der Ladung steht.«
    Die Folien waren nach all den langen Jahren ein wenig verwittert, doch man konnte die Eintragungen noch sehr deutlich erkennen. Die Schriftzeichen wiesen eine erstaunliche Ähnlichkeit mit denen der Erde auf. Alle Augen konnten es sehen und lesen:
    Kontrakt 312 - Gut von GO RADIX VII…
    Zamorra sah Valentin fragend an. »Ich bin sicher ein wenig begriffsstutzig heute. Gib mir einen Tipp - welche Assoziation ist dir in den Sinn gekommen?«
    Valentin Kobylanski lächelte. »Nun, ich bin kein Sprachforscher, und sicher bin auch nicht besonders gebildet, aber - RADIX - ist das nicht aus dem

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