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0838 - Wo die Angst zu Hause ist

0838 - Wo die Angst zu Hause ist

Titel: 0838 - Wo die Angst zu Hause ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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im Mund blieb aschig und schal.
    Seine Lippen lagen hart zusammengepreßt. Er atmete nur durch die Nase. Bei jedem Schritt hörte er sein eigenes Schnaufen, was auch nicht normal war, denn hinter ihm lagen keinerlei Anstrengungen.
    In der ersten Etage blieb er stehen.
    Der Treppenabsatz war sehr breit und es führten verschiedene Treppen in die ebenfalls verschiedenen Richtungen. Sie endeten in den unterschiedlich hohen Anbauten des Hauses, die sich in Dachhöhe angesiedelt hatten.
    Es gab dort verschiedene Räume, für die er sich ebenfalls verantwortlich fühlte, und Rabanew überlegte, ob er einen dieser Räume betreten sollte. Es gab da einen Vorteil. Von dort aus konnte er das Gelände gut überblicken, was er auch wollte. Seltsamerweise glaubte er daran, daß der junge Besucher gar nicht verschwunden war, sondern sich irgendwo in der Nähe verborgen hielt. Den hatte nicht der Wind des Zufalls zu ihm geweht, dieser Elohim war bewußt zu ihm gekommen.
    Ob er von dem Geheimnis wußte? Wenn ja, dann mußte ihn jemand informiert haben.
    Rabanew ballte die Hände zu Fäusten. Seine Lippen zuckten. Er war wütend und frustriert zugleich.
    Ihm gefiel so einiges nicht, aber er konnte sich dagegen auch nicht wehren. Die innere Unruhe blieb.
    Da hatte jemand eine Uhr angestellt, deren Uhrwerk immer schneller lief und irgendwann aus der gesamten Mechanik hervorgerissen würde.
    Es bahnte sich etwas an…
    Lange Zeit war alles gutgegangen, aber mit dieser Nacht konnte sich etwas ändern.
    Nach reiflichem Überlegen hatte sich der Bärtige entschlossen. Er öffnete eine bestimmte Tür. Sie knarrte in den Angeln, als er sie langsam aufzog.
    Vor ihm lag eine Treppe.
    Sie war wesentlich schmaler als die, die in den unteren Bereich führte. Die dunklen Wände rechts und links bestanden aus Holz. Sie ließen kein Licht durch, und Rabanew kam sich vor wie in einem sehr kalten und staubigen Tunnel.
    Er atmete die kühle Luft durch den Mund ein. Seine Augen waren verdreht, den Blick nach oben gerichtet, wo er keine Decke erkennen konnte. Der Mann schwebte wie in einem luftverdünnten Raum. Er streckte den rechten Arm aus, und schon sehr bald berührte die Hand einen Widerstand.
    Es war ebenfalls eine Tür. Wenn er die aufdrückte, stand er in dem kleinen Haus auf dem Dach, das zur Vorderseite hinwies. Weiter hinten sowie seitlich waren ähnliche Dachhäuser errichtet worden.
    Die Tür schleifte über den Boden. Es war dunkel, aber nicht stockfinster. Er konnte das Fenster erkennen, das sich wie ein rechteckiger Ausschnitt abmalte.
    Rabanew ging darauf zu.
    Er hörte jeden seiner Schritte.
    Die alten Bohlen stöhnten unter seinem Gewicht, als würde er über Körper hinweggehen. Seine Finger bewegten sich. Mal bildeten die Hände Fäuste, mal waren sie gestreckt, und es machte ihm nichts aus, daß sich die Kälte wie ein Ring um ihn geschlossen hatte.
    Er blieb vor dem Fenster stehen.
    Von dieser Stelle aus hatte er eine hervorragende Sicht über die Vorderseite des Hauses. Bei Tageslicht konnte er weit in die Ebene hineinschauen, bis hin zu den dunklen, unheimlichen Wäldern und zu dem kleinen Dorf hin, das zwischen den Wäldern wie ein vergessener Fleck lag.
    Die Dunkelheit aber deckte alles zu.
    Er zerrte das Fenster auf. Das Holz klemmte, und so mußte er schon eine gewisse Kraft aufwenden.
    Die kalte Luft streichelte sein Gesicht. Der Himmel lag verhangen über ihm. Es roch nach Schnee, doch es schneite nicht. Viel war auch getaut. Noch einige schmutzige Reste bedeckten den Erdboden wie hellbraune Inseln, auf deren Oberfläche eine Eisschicht schimmerte.
    Nichts bewegte sich in der Weite. Nichts fiel ihm in der Nacht auf. Trotzdem war er sicher, nicht allein zu sein. In dieser Leere, die nur äußerlich vorhanden war, lebte etwas Unheimliches, das zuvor nicht dagewesen war.
    Er traute dem Jungen nicht. Dieser Elohim war für ihn eine unbekannte Größe, jemand, vor dem er sich sehr in acht nehmen mußte.
    Wo steckte er?
    Die Logik sagte ihm, daß der Junge das Weite gesucht haben mußte, aber was war schon logisch in seinem Leben?
    Nichts, gar nichts.
    Alles war auf den Kopf gestellt worden. Andere Kräfte regierten ihn, trotzdem gab es eine gewisse Logik auch in seinem Bereich. Er mußte ihr gedanklich folgen. Ob jemand verschwunden war oder sich irgendwo noch in der Nähe eines Ziels aufhielt, das hatte rein gar nichts mit Magie zu tun.
    Seine Blicke glitten in die Dunkelheit hinein. Sie versuchten dabei, die Weite der

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