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0839 - Das große Feuerwerk

Titel: 0839 - Das große Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Menschen der Erde brauchten: Konzentratnahrung, Milch pul-ver, Trockenfleisch und getrocknete Früchte. Er versuchte, die Größe der Halle zu bestimmen. Sie war gewaltig. Die Vorräte, die hier lagerten, machten wenigstens das Doppelte dessen aus, was der elfhundert Seelen starken Erdenmenschheit bisher zur Verfügung gestanden hatte.
    Plötzlich stutzte der Junge. Er ließ den Lichtkegel ein paar Meter weit zurückkehren. Eine menschliche Gestalt schälte sich gespensterhaft aus der Dunkelheit. Bluff spürte, wie ihm ein Schauder über den Rücken rann. Die Hand mit dem Scheinwerfer zitterte. Auch wenn man fast schon neunzehn ist, fährt einem der Schreck in die Knochen, wenn man in einem finsteren Lagerraum, der verschlossen und seit Jahren von niemand mehr betreten worden war, unversehens einer weißen Gestalt gegenübersteht.
    Das fremde Geschöpf stand reglos. Die Augen waren halb geschlossen zum Schutz gegen das grelle Licht des Scheinwerfers. Volles, rötlichgolden schimmerndes Haar fiel auf schmale Schultern. Das Wesen trug eine Montur, die irdischen Arbeitsanzügen nicht unähnlich war. Nur war die Montur eben weiß und außerdem enger geschnitten, als man es bei der Arbeit brauchen konnte.
    Bluff Pollard faßte sich ein Herz. Er richtete den Handscheinwerfer so, daß der Lichtkegel vor dem fremden Wesen auf den Boden fiel. Dann schritt er auf die weiße Gestalt zu. „Wer... bist du?" fragte er stok-kend. „Viana", antwortete das Geschöpf mit unbeschreiblich weicher Stimme. „Wie kommst du hierher?" wollte Bluff wissen. „Ich ... ich bin nicht sicher, daß ich es weiß", antwortete Viana. „Plötzlich war ich hier. Ich kam auf demselben Weg wie die ändern auch, nehme ich an."
    „Die ändern? Welche ändern?"
    „Nun ... die ändern eben! Wir sind nämlich eine ganze Menge!"
    Es machte Bluff nichts aus, daß er Viana nicht verstand. Ihr Anblick faszinierte ihn. Sie war eine junge Frau, fast noch ein Mädchen, höchstens zwei oder drei Jahre älter als er selbst. Er hatte sich oftmals, wenn er Marboo, Vleeny Oltruun oder eine der Frauen aus Bosketchs Gruppe sah, Verlangen empfunden, eine solche Gefährtin zu haben. Dieselbe Sehnsucht spürte er auch jetzt, nur in ungleich stärkerem Maße. „Wie wärest du hier herausgekommen, Viana, wenn ich dich nicht gefunden hätte?" fragte er. „Ich weiß es nicht. Ich glaube, ich muß dir dankbar sein."
    „O nein", wies er den Vorschlag verwirrt zurück. „Ich kann nichts dazu, daß ich dich hier gefunden habe.
    Es war reiner Zufall. Wie lange bist du schon hier?"
    „Erst seit ein paar Minuten. Ich war so erschrocken, als ich mitten in der Finsternis landete, daß ich mich nicht von der Stelle rühren wollte. Als ich Geräusche hörte, bekam ich noch mehr Angst. Aber dann kamst du!"
    In ihrer Erleichterung lächelte sie. Für Bluff Pollard war es das schönste Lächeln, das er je gesehen hatte. „Komm!" sagte er und streckte die Hand aus: „Ich bring' dich nach oben!"
    Sie ergriff die dargebotene Hand. Inzwischen hatte Bluff Pollard längst vergessen, weswegen er eigentlich hergekommen war. Er hätte sonst Proben der gefundenen Vorräte mitgenommen. Sie schritten durch das halboffene Schott und den leeren Lagerraum auf der anderen Seite, immer hinter dem Lichtkegel des Scheinwerfers her. Am Ende der Halle war eine rechteckige Öffnung in der Wand. Hinter der Öffnung sah man ein Seil baumeln, in das in regelmäßigen Abständen Knoten gemachtwaren. „Kannst du klettern, Viana?" fragte Bluff. „Ich glaube schon", antwortete sie. „Das war früher eine meiner Lieblingsbeschäftigungen - zu Hause in Pines Bluff."
    „Pines Bluff? Wo liegt das?"
    „Region Nordamerika, Bezirk Georgia."
    „Und daher kommst du jetzt?"
    „O nein!" lachte Viana. „Ich komme von viel weiter her."
    Damit ergriff sie das Seil und begann, daran hinaufzuturnen. Sie war wirklich äußerst geschickt, und Bluff, der den unförmigen Handscheinwerfer in den Gürtel geschoben hatte, tat sich schwer, den Anschluß nicht zu verlieren. „Das war früher ein Antigrav-schacht", rief er hinauf. „Nur - seit der großen Katastrophe funktioniert er nicht mehr. Aber hab keine Angst -wir brauchen nur dreißig Meter weit zu klettern!"
    Ihre Antwort brachte ihn völlig aus dem Gleichgewicht. „In welcher Stadt sind wir hier eigentlich?" wollte sie wissen. „Terrania City - wußtest du das nicht?"
    „Ich hatte keine Ahnung. Gehörst du zur Terra-Patrouille?"
    „Ja! Wenn du nicht weißt, in

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