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0839 - Das große Feuerwerk

Titel: 0839 - Das große Feuerwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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systematisch behandelt. Die Suchtrupps lösten sich auf. Grukel Atho-sien war plötzlich verschwunden. Noch unter dem Eindruck der jüngsten Ereignisse versammelten sich die Mitglieder der Terra-Patrouille im Vorraum der Medo-Station und warteten auf die ersten Untersuchungsergebnisse. Die Roboter hatten Sailtrit Martlings Qualifikation als Ärztin anerkannt und Sailtrit als einzige in den Analyseraum eingelassen.
    Sailtrit meldete sich von Zeit zu Zeit per Interkom. Sie beschrieb Bluff Pollards Zustand als wenig besorgniserregend. Der Junge hatte das Schlüsselbein und zwei Rippen gebrochen, außerdem litt er an Mangelerscheinungen. Er würde in wenigen Stunden wieder auf den Bei-, nen sein.
    Viana dagegen schwebte in Lebensgefahr. Trevor Casalles Schuß hatte eine Bahn durch ihren Oberkörper gebrannt, die unmittelbar am Herzen vorbeiführte. Das Herz war in Mitleidenschaft gezogen, die Herzfunktionen unterlagen sporadisch, unvorhersehbaren Schwankungen. Eine Operation verbot sich aufgrund der schwächlichen Konstitution des Mädchens von selbst. Die Therapie beschränkte sich vorerst auf kreislaufstärkende Vorbeugemaßnahmen.
    Trevor Casalle war dem Tode geweiht. Er hatte keine nennenswerten körperlichen Verletzungen davongetragen, obwohl ihm Bluff Pollards Würgegriff um ein Haar ans Leben gegangen wäre. Es war sein Gehirn, das nicht mehr mitmachte. Es hatte einen Schlag erlitten. Casalle war augenblicklich bewußtlos.
    Die Me-dos gaben ihm noch zwei oder drei Stunden. Kurz vor dem Tod würde er noch einmal zu sich kommen.
    Die Männer und Frauen der Terra-Patrouille warteten schweigend. Roi Danton hatte sich ihnen angeschlossen. Manchmal stand einer von ihnen auf und trat durch die Tür, die sich selbsttätig öffnete, hinaus auf den Gang. Dann hörte man das Summen und Rumoren der automatischen Anlagen, die NATHAN vor kurzem wieder zum Leben erweckt - hatte. Gelegentlich kam ein Anruf von Bi-lor Wouznell, der als einziger im Hauptquartier zurückgeblieben war und die Vorgänge an der Oberfläche beobachtete. Die Konzepte waren immer noch am Feiern. Die Musik quoll noch immer aus den birnenförmigen Maschinen, die über allen größeren Städten der Erde schwebten. Die terranische Dienstleistungsma-schinerie war in vollem Gang.
    Armeen von Robotern waren dabei, die Trümmerfelder der Erde aufzuräumen. Aus der Karibik kam die Meldung, daß ein verheerender Wirbelsturm, der sich vom Meer her der Insel Antigua genähert hatte, wenige Sekunden vor der ersten Landberührung spurlos verschwunden war - als hätte er sich in Nichts aufgelöst. Das war ein erstes Anzeichen dafür, daß auch die Klimakontrolle wieder funktionierte.
    Es war am späten Nachmittag, als Sailtrit Martling aus der Medo-Sta-tion in den Warteraum kam. Ihr Gesicht war ernst. „Casalle ist zu sich gekommen", sagte sie. „Er will Menschen sehen, sagt er."
    Und als unter den Wartenden sich niemand rührte", fügte sie hinzu: „Ist hier ein Mensch?"
    Da erhoben sich zwei - Jentho Kanthall und Walik Kauk. Sailtrit trat zur Seite. Die Männer schritten an ihr vorbei. Trevor Casalle ruhte auf einer Liege. Äußerlich hatte er sich nicht verändert. Nur sein Blick war müde geworden.
    Er sah den Eintretenden entgegen. „Jentho Kanthall, ich erkenne Sie", sagte er mit müder Stimme. „Aber Ihr Begleiter ist mir unbekannt."
    „Das ist Walik Kauk", stellte Kanthall vor und war ziemlich überrascht, denn niemand hatte je gehört, daß Trevor Casalle die in der Aphilie verpönte Anrede „Sie" gebrauchte.
    Mit matter Geste winkte Casalle den beiden Besuchern näherzutreten. „Ich bin nicht mehr lange bei Ihnen", sagte er. „Die Medos kennen mich als Mann der Vernunft und machen aus meiner Lage keinen Hehl."
    Er musterte zunächst Walik Kauk, dann Jentho Kanthall. „Die Lehre der reinen Vernunft ist tot!", erklärte er dumpf. „Mehr noch: sie hat nie gelebt. Im Namen dieser Lehre sind die größten Verbrechen an der Menschheit begangen worden. Verbrechen aber werden nicht von Lehren begangen, sondern von Verbrechern. Einer von diesen, der größte unter ihnen, bin ich."
    Seine Augen strahlten plötzlich in einem ganz neuen Glanz. „Glauben Sie, ich kann auf Vergebung hoffen?" fragte er.
    Jentho Kanthall maß den Sterbenden mit starrem Blick. Walik Kauk dagegen sagte: „Jedem, der sich nach Vergebung sehnt, wird vergeben werden."
    Trevor Casalle wirkte auf einmal fast fröhlich. „Vergeben Sie mir?" wollte er wissen. „Ich vergebe Ihnen",

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