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084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

Titel: 084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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über dem Klingelknopf, nickte, ließ dann einfach seine Tasche
neben sich auf den Boden plumpsen und breitete die Arme aus. »Perry, altes
Haus! Laß dich anschauen! Schon die ganze Zeit denke ich mir: dieses Gesicht
kennst du doch! Diese Nase, diesen Mund … Mann! Wie ich mich freue! Natürlich,
die Haare fallen aus. Aber wir alle lassen Federn.
    Die Zeit,
alter Junge, die nagt an uns. Haarausfall ist auch mein Problem. Ach, wie mich
das kränkt!« Er fuhr vorsichtig durch das dichte Blondhaar. »Da helfen kein
Kräutershampoo und keine Pferdemarkpackungen mehr. Aber dich hier zu treffen
und zu sehen, das freut mich!« rief er jovial. Sein ganzes Gesicht drückte
eitel Freude aus. »Wie lange ist das her, seit wir uns nicht mehr gesehen
haben? Laß mich nachdenken… Perry…«
    Perry
Wilkinsons Gesicht drückte Ablehnung und Kränkung aus. »Ich glaube, Sie irren
sich«, sagte er leise.
    »Aber nein!«
Poul Anders war stolz auf sein Gedächtnis. »Der gleiche Brauseschopf wie
damals, wie!« Er streckte seine Hand aus, und ehe sich Perry Wilkinson sich
versah, streichelte Poul Anders über die Glatze. »Gleich aufbrausend. Aber denk
doch mal nach, Perry! Wir haben zusammen die Schulbank gedrückt. Ed, Phil, Ken,
der ganze Verein! Wir haben die Bronx unsicher gemacht. Die Geschichte mit dem
Wagen von Hochwürden Pickery. Das kannst du doch nicht vergessen haben!
    Wir wollten
ihn nur erschrecken. Mit ’nem kleinen, selbstgebastelten Feuerwerkskörper.
    Und – rumms!
– ging die ganze Kiste in Flammen auf. Pickery kam davon. Zum Glück! Aber das
kann man doch nicht vergessen. Danach haben wir uns runde zehn Jahre nicht mehr
gesehen. Unser Zusammentreffen dann auf dem Broadway! Mann, wir haben die ganze
Nacht durchgezecht und das Wiedersehen begossen. Du mußt damals fünfundzwanzig
gewesen sein, ich vierundzwanzig. Ist das denn wirklich schon wieder zwanzig
Jahre her?«
    »Ihre
Erinnerungen in Ehren, Mister…«
    »Anders! Poul
Anders!«
    In Wilkinsons
Augen und Miene zeigte sich kein Erkennen. »Sie sind an den Falschen geraten.
Wir haben uns nie zuvor gesehen. Mein Name ist Perry Wilkinson, aber ich bin
nicht der, den Sie in mir wiedergetroffen zu haben glauben!«
    »Aber Perry!
So laß dir doch erklären, daß…«
    Die Tür
knallte zu. Poul Anders hob seine Tasche auf. Die Lust, weitere Kunden zu
werben, war ihm vergangen. Die Begegnung mit Perry Wilkinson ging ihm an die
Nieren. Konnte ein Mensch denn wirklich so vergeßlich sein? Oder wollte
Wilkinson ihn nicht mehr kennen?
     
    ●
     
    Mittagszeit
in Greenville.
    Mit
rotumrandeten Augen saßen Mr. und Mrs. Fuller in ihrem Haus.
    Der Tag war
trüb und grau. Dicke Regenwolken zogen vom Südwesten her und schleppten
Gewitterstimmung mit.
    Polizisten
und Reporter waren anwesend.
    Gleich
morgens hatten die Fullers die Polizei verständigt. Unmittelbar nach dem
Auffinden des Briefes ihrer Tochter Cindy.
    Sofort war
alles in die Wege geleitet worden.
    Polizeistreifen
hatten die Straßen kontrolliert, man hatte nach einem Mädchen Ausschau
gehalten, auf das die Beschreibung von Cindy paßte. Aber man wußte bisher
nicht, ob Cindy Fuller allein unterwegs war oder in Begleitung. Das ging nicht
aus dem Brief hervor.
    Man hatte
auch Hunde eingesetzt, weil die verzweifelte Mutter der Meinung war, daß sich das
unzufriedene Mädchen vielleicht etwas angetan haben könnte.
    Die Hunde
hatten eine Spur verfolgt. Sie führte zum Sumpfwald. Aber dort verloren die Tiere
die Fährte.
    Zwei Stunden
später kam von einer rund zehn Meilen entfernt liegenden Farm die Nachricht,
daß ein gewisser Andrew Coaches nicht zur Arbeit erschienen sei und
wahrscheinlich auch nie wieder erscheinen werde. Sein Zimmer sei völlig
ausgeräumt und seine Sachen verschwunden.
    Konnte man
das Verschwinden von Andrew Coaches mit Cindy Fullers in Verbindung bringen?
Niemand hatte die beiden je miteinander gesehen, aber das mußte nichts heißen.
    Unter diesen
Umständen sah man zunächst davon ab, daß sich Cindy Fuller eventuell im Sumpf
das Leben genommen hätte.
    Man
beobachtete weiterhin die Umgebung, und alle Polizeistreifen bis nach Jackson
hatten die Beschreibung und Bilder der beiden.
    Die besorgte
Mutter machte sich die größten Vorwürfe.
    Sie
entwickelte die tollsten Theorien. Unter anderem ließ sie auch durchblicken,
daß sie fürchte, ihre Tochter sei eventuell verhext. In der letzten Zeit sei
das Zusammenleben in diesem Haus einfach unerträglich gewesen. Es hätte nur
Streit gegeben.

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