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084 - Medusenblick

084 - Medusenblick

Titel: 084 - Medusenblick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Weit waren ihre Augen aufgerissen.
    Und plötzlich zeigte mir der Spiegel neben dieser Scheußlichkeit auch etwas Erfreuliches!
    Ich sah Boram, und als ich den Spiegel etwas kippte, bemerkte ich auch den kleinen Cruv, der soeben seinen Stock hob. Noch befanden sich die magisch geladenen Spitzen im hohlen Ebenholz, aber Cruv legte soeben die Finger um den großen Silberknauf.
    Und dann überstürzten sich die Ereignisse.
    Boram griff den Mann an!
    Der Nessel-Vampir warf sich auf Roderick Luxon, und dieser stieß einen entsetzten Schrei aus. Verstört wollte er die ätzenden Hände abschütteln, aber Boram ließ nicht los - und Gorgonen-Kraft ging auf ihn über.
    Luxon schlug wie von Sinnen um sich. Bei Boram hatte sein Todesblick keine Wirkung. Es war ihm zwar gelungen, sich umzudrehen, aber nun hatte ihn der Nessel-Vampir noch fester im Griff.
    Boram zwang den Schlangenhäuptigen in die Knie. Er beugte sich über ihn, und es hatte den Anschein, als würde der weiße Vampir einen Dampfmantel über seinen Gegner breiten.
    Gierig saugte Boram die schwarze Energie in sich auf. Davon lebte er. Sie machte ihn stark. Die schwarzen Kräfte waren seine Nahrung. Er konnte tage-, ja wochenlang ohne sie auskommen, aber dann mußte er wieder schwarze Energie trinken, um kampfstark zu bleiben.
    Roderick Luxon verlor sein schwarzes Leben an Boram .
    Und während dies geschah, kümmerten sich Cruv und ich um das Horror-Weib.
    Als Luxon zum erstenmal aufschrie, drehte sich die Schlangenhäuptige zu ihrem Höllenbruder um. Da klickte hinter ihr Metall: Cruvs magischer Dreizack war einsatzbereit.
    Bevor der Gnom damit zustoßen konnte, wollte die Gorgone ihn in ihren Bann schlagen, doch sie sollte keine Chance mehr haben.
    Dafür sorgte ich.
    Es war nicht mehr nötig, sie durch den Spiegel anzusehen, denn sie hatte sich von mir abgewandt. Ich warf den Handspiegel auf ein Sofa und schleuderte den Silberstern, der die Form eines Pentagramms aufwies. In die Schenkel waren weißmagische Sprüche und Symbole eingraviert, und geweiht waren die Sterne außerdem.
    Blinkend schnitt das Silber durch die Luft.
    Treffer!
    Das Höllenweib heulte auf.
    Ich schickte sofort den zweiten Wurfstern auf die Reise und auch noch den dritten, denn ich wollte sichergehen, daß die Gorgone dem Gnom nichts anhaben konnte.
    Wie schwer sie angeschlagen war, zeigten die Schlangen, die nicht mehr die Kraft hatten, sich aufzurichten.
    Das ekelige Getier auf ihrem Kopf hing baumelnd herab. Noch lebten die Schlangen, aber die geschuppten Strähnen waren im Begriff, zu verenden.
    Und Cruv gab der Gorgone mit dem Dreizack den Rest.
    Wie vom Blitz getroffen brach das Horror-Weib zusammen. Ihr Schlangenhaar klatschte auf den Boden und regte sich nicht mehr.
    ***
    Der Monumentalfilm war zu Ende. Die greisen Heimbewohner saßen an den Tischen und warteten. Heather Connelli hatte das TV-Gerät abgeschaltet und stand nun ungeduldig daneben.
    Wie Max sie vorhin angeschrien hatte, gefiel ihr nicht. Wenn er dachte, mit ihr in diesem Ton herumkommandieren zu können, würde sie ihn eines Besseren belehren müssen. Eine solche Behandlung brauchte sie sich nicht gefallen zu lassen. Sie konnte auch woanders arbeiten, und ein Liebhaber wie Max ließ sich auch wieder finden, das war für sie überhaupt kein Problem.
    Ty Alexander erhob sich und tappte mit Hilfe seines Stocks auf sie zu.
    »Würden Sie sich bitte wieder hinsetzen, Mr. Alexander?« sagte Heather Connelli, um Freundlichkeit bemüht.
    »Wo bleibt Mr. Eaton denn so lange?«
    »Er wird gleich hier sein.«
    »Wir sind alle in diesem Raum versammelt, wie er es wünscht. Was hat er uns denn so Wichtiges zu sagen? Wissen Sie es?«
    »Ja, aber ich möchte nicht vorgreifen«, antwortete Heather.
    Max sollte selbst sehen; mit welchen Lügen er sich aus dieser verrückten Situation herausreden konnte. Sie war nicht gewillt, ihm dabei zu helfen.
    »Würden Sie wieder Platz nehmen, Mr. Alexander?« sagte sie.
    »Mein liebes Kind, ich bin müde, und ich sehe keinen Grund, hier herumzusitzen und auf Direktor Eaton zu warten. Mir genügt es, wenn ich morgen früh erfahre, was er zu sagen hat.«
    »Bitte, Mr. Alexander«, sagte das Mädchen eindringlich. »Wenn Sie gehen, möchten sich bestimmt einige andere auch zurückziehen.«
    »Nun, dann sollen sie's doch tun.«
    »Liebe Güte, seien Sie doch nicht so stur, Mr. Alexander.«
    »Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht, Miss Connelli«, sagte der greise Schauspieler gleichmütig und stapfte

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