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084 - Stoßtrupp ins Niemandsland

084 - Stoßtrupp ins Niemandsland

Titel: 084 - Stoßtrupp ins Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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Gesetz an diesem Ort. Besser du hältst dich daran.«
    Pieroos Gestalt straffte sich. »Und wenn nich?«, fragte er provozierend.
    »Du hast keine Wahl«, gab der Alte zurück und wandte sich ab, um in die Hütte zurückzukehren. Dabei bemerkte Pieroo, dass sich der Gang des Einsiedlers noch verlangsamt hatte und er noch gebückter und schwerfälliger ging als vor ein paar Tagen. Gerade so, als wäre er in dieser kurzen Zeit um Jahre gealtert…
    Frustriert lud Pieroo Honeybutt ab. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, drehte sie sich um und ging zu Aiko und den anderen, die sie schweigend in Empfang nahmen.
    »Aiko!«, rief Pieroo laut.
    Der Cyborg, der sich schon hatte abwenden wollen, blieb stehen.
    »Es is dieser Ort«, sagte Pieroo verzweifelt. »Es muss was mit diesen Viechern zu tun ham. Diesen Würmern aus Orguudoos finsterer Tiefe.«
    »Würmer«, echote Aiko.
    Pieroo trat auf ihn zu und packte ihn bei den Schultern, drehte ihn so, dass er ihm in die Augen schauen musste - doch Aikos Blick schien geradewegs durch ihn hindurch zu gehen.
    »Das Dingi, Aiko«, flüsterte Pieroo beschwörend. »Wenn dus reparieren tust, könn wir nen Ausbruch wagen. Wir fahr einfach durch diese Würmer durch, verstehste?«
    »Ein Ausbruch?« Für einen Moment wurden Aikos Blicke ein wenig klarer. »Aber wieso?«
    »Weil das hier kein Leben nich ist«, gab Pieroo zurück.
    »Weil ihr nich mehr ihr selbs seid. Irgendwas passiert mit euch, aber ich weiß nich, wases ist. Ich weiß nur, dass wir fort müssen, bevors zu spät is.«
    »Zu spät? Wofür?«, fragte Aiko nur. Als Pieroo ihm nicht sofort eine Antwort geben konnte, drehte er sich um und ließ ihn stehen, ging mit schlurfenden Schritten zur Hütte zurück.
    Pieroo unternahm nicht mehr den Versuch, ihn aufzuhalten.
    Sein Plan war gescheitert, und er würde sich wohl mit dem Gedanken abfinden müssen, dass seinen Freunden nicht mehr zu helfen war. Sie alle waren in diesem Tal gefangen…
    Sie alle? Diese Frage hatte eine weitere im Gefolge, die Pieroo jetzt erst bewusst wurde.
    Warum blieb er als Einziger verschont von den Würmern und der Gleichgültigkeit? Und warum war er der Einzige, der dies auch bemerkte?
    Bevor er nach einer Antwort suchen konnte, zerriss ein gellender Schrei die Stille, die auf dem Lager lastete…
    ***
    »Maddrax!«
    Matt fuhr herum, als er Aruulas Schrei hörte, und Mr. Black am Steuer erschrak so, dass der Panzer für Sekunden schlingerte. »Verdammt, was…?«, presste der Running Man hervor - und verstummte wieder. Er vermied es zu fluchen.
    »Was ist los?«, fragte Matt an Aruula gewandt.
    Die Barbarin, die im Cockpit des ARET hinter ihm saß, schaute ihn verwirrt an. »Es… es ist weg«, sagte sie verblüfft.
    »Was?«
    »Die Vision… das Auge, das ich gesehen habe. Von einem Augenblick zum anderen ist es verschwunden. Als hätte etwas die Verbindung durchtrennt.«
    »Hm«, machte Matt. »Denkst du, die Gefahr ist vorbei?« Aruula lauschte in sich hinein und sagte dann: »Nein… nein, es gibt sie noch. Ich spüre noch immer etwas, aber es ist schwach, sehr schwach.«
    »Dann werden wir unseren Kurs beibehalten«, entschied Matt. »Wir müssen wissen, was mit Aiko und den anderen ist.«
    »Ich hoffe nur, wir kommen vor den Mutanten dort an«, konnte sich Rulfan nicht verkneifen zu sagen.
    ***
    Es war Majela, die geschrien hatte.
    Pieroo zögerte keine Sekunde. Trotz seines geschwächten Zustands rannte er los. Im Laufschritt eilte er zur Hütte und platzte hinein. Das Fell vor dem Eingang schob er beiseite, damit das Licht des Lagerfeuers in die dunkle Behausung fallen konnte.
    Der Anblick, der sich ihm bot, war gespenstisch.
    Aiko, Honeybutt, der Doc und Majela kauerten rings um den reglosen Körper des alten Vrago, der mit dem Gesicht nach unten lag.
    »Was ist passiert?«, wollte Pieroo wissen.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Majela tonlos, während die anderen ausdruckslos vor sich hin starrten. »Er ist plötzlich zusammengebrochen…«
    Pieroo stieß eine halblaute Verwünschung aus und ließ sich ebenfalls nieder, untersuchte Vragos Körper.
    »Er is tot«, stellte er fest, nachdem er die Halsschlagader befühlt hatte.
    Die anderen reagierten nicht.
    »Hört ihr nich, was ich sag?«, fragte Pieroo. »Der Alte is tot!«
    Die anderen tauschten Blicke, die weder Betroffenheit noch Anteilnahme verrieten. Einer nach dem anderen erhoben sie sich und ließen sich wieder auf ihren angestammten Plätzen nieder. Weder schienen sie um den alten

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