0844 - Meegh-Jagd
Art Schleusenraum, in dem sie sich die beiden von einem Moment zum anderen wiedergefunden hatten. Und es hätte ihm auch sicher vorher schon recht genau gezeigt, wo sich der Spider befand, als sie sich noch in den Gassen von San Antonios Downtown herumtrieben.
Sollte es ihm vielleicht anzeigen, wo in der Nähe sich Meeghs aufhielten?
Falls ja, musste mindestens einer ganz in der Nähe sein!
Shirona war schon am Ende des Ganges. Jetzt merkte sie, dass Cascal ihr nicht mehr gefolgt war, und wandte sich um.
»Was ist?«, fragte sie. »Worauf wartest du noch? Oder hast du plötlich Angst?«
»Hier muss ein Meegh in der Nähe sein«, sagte er. Er drehte sich, das Amulett in der halb vorgestreckten Hand, und sah, dass das Symbol plötzlich etwas heller zu leuchten schien.
In der Tat, da waren wieder Haarrisse in der Wandung, die eine Tür oder ein Schott andeuteten.
Cascal öffnete es auf die bewährte Weise - und glaubte seinen Augen nicht zu trauen!
***
»Was?«, stieß Ted Ewigk hervor. »Wovon redest du?«
»Er versucht mal wieder, sich wichtig zu machen«, sagte Zamorra schroff. »Wie kürzlich in Roswell. Da hat er auch eine blödsinnige Show abgezogen. Muss ich dir mal erzählen. Er nannte mich den großen Zauberer Professor Merlin und bezeichnete Nicole als meine Assistentin Duvalier. Den Wirt der Kneipe, in die er uns bestellt hatte, beschuldigte er nacheinander, Agent des FBI, der CIA, der NSA und weiß der Teufel was sonst noch zu sein. Scheinbar packt's ihn manchmal, dass er groß auf die Pauke hauen muss, um Aufmerksamkeit zu erregen.«
»Von mir schwärmte er, ich würde als des Zauberers Assistentin stets splitternackt auf der Bühne stehen«, bekräftigte Nicole.
»Eine faszinierende Vorstellung«, warf Al Cairo trocken ein, ohne den Blick von den Kontrollinstrumenten zu lassen.
»Lenkt nicht ab«, forderte Taran. »Zamorra, gib doch zu, dass du deinen Freund belogen hast.«
»Zamorra hat mich noch nie angelogen«, sagte Ted Ewigk leise. »Warum sollte er das auch tun? Er hat doch keinen Grund dafür. Wir sind und waren immer ehrlich zueinander.«
»Aber als er Carlotta sah, lebte sie noch«, beharrte Taran.
»Klar, du musst es ja wissen«, sagte Nicole spöttisch. »Du warst ja dabei, wie?«
»Das Amulett war dabei«, sagte Taran. »Was es weiß, weiß auch ich.«
Zamorra hakte die handtellergroße Scheibe vom Silberkettchen und hielt sie in die Luft. »Sprich, Amulett«, sagte er. »Was weißt du? Verrate es uns.«
Natürlich kam keine Antwort.
»Du solltest es nicht ins Lächerliche ziehen«, warnte Taran. »Es ist schon schlimm genug, dass du gelogen hast. Dass du das jetzt auch noch abstreitest, hätte ich dir nie zugetraut.«
»Mir ist eben alles zuzutrauen«, sagte Zamorra wütend. Das fehlte ihm gerade noch, dass Taran einen Keil zwischen ihn und Ted trieb. Was bewog ihn dazu?
»Was ist mit Carlotta?«, fragte Ted. »Lebt sie doch noch?« So etwas wie verzweifelte Hoffnung schwang in seiner Stimme mit.
»Klar lebt sie noch. Sie ist jetzt die neue ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN und plant, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Sie wird Taran heiraten, sie werden elfeinhalb Kinder haben und glücklich leben bis ans Ende ihrer Tage, und wenn sie nicht gestorben sind, dann…«
»Narr!«, unterbrach Taran ihn. »Du machst dich lächerlich.«
»Geh mir aus den Augen!«, befahl Zamorra. »Sofort!«
Al Cairo erhob sich jetzt und wandte sich ihnen zu.
»Wenn dieser Streit nicht unverzüglich endet«, sagte er, »verlasst ihr alle die Zentrale. Taran, oder wie immer du dich nennst, du bist auf der Stelle ruhig, oder ich lasse dich für den Rest des Fluges einsperren. Wenn das nicht hilft, wirst du im Konverter zu Antriebsenergie umgewandelt.«
»Das… das wagst du nicht!«, stieß Taran hervor. Er wich einige Schritte zurück.
»Raus!«, brüllte Cairo ihn an. »Auf der Stelle!«
Plötzlich hielt er einen Blaster in der Hand. Um den Projektionsdorn im Lauf tanzten rötliche Funken. Die Waffe war auf Laser geschaltet und feuerklar.
Taran wurde blass. Er wirbelte auf dem Absatz herum und verließ die Zentrale fluchtartig. Cairo sicherte die Strahlwaffe wieder und heftete sie an die Magnetplatte an seinem Gürtel. Dann nahm er wieder in seinem Sessel Platz, völlig ruhig, als wäre nichts geschehen.
»Hättest du wirklich geschossen?«, fragte Nicole leise.
»Ich mag es nicht, wenn jemand meine Freunde verunsichert. Ted, ich weiß nicht, was der Professor dir erzählt hat,
Weitere Kostenlose Bücher