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0844 - Meegh-Jagd

0844 - Meegh-Jagd

Titel: 0844 - Meegh-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Aggregat. Aber sie würden noch einmal Schwung bekommen und durch die Weltenkreuzung gleiten. Damit rechneten die Ewigen sicher nicht.
    - Die Hölle soll sie fressen! - Mit diesem unfrommen Wunsch aktivierte der Kommandant die Notschaltung.
    Ein heftiger Ruck ging durch den Spider, rüttelte ihn durch. Aber er glitt durch die Weltenkreuzung auf die andere Seite hinüber…
    ***
    Yves Cascal stand da wie erstarrt. Fassungslos betrachtete er das aberwitzige Szenario, das sich ihm bot.
    Ein schattenlos erhellter Raum mit kahlen Wänden, in dessen Mitte sich eine Art Operationstisch befand. Darauf festgeschnallt lag ein nacktes Mädchen auf dem Bauch. Es war narkotisiert oder bewusstlos. Jedenfalls nahm es seine Umgebung offenbar nicht wahr.
    Ringsum befanden sich Apparaturen und Schaltkästen. Elastische Greifarme bewegten seltsame Instrumente. Über dem Rücken des Mädchens hingen zwei Metallarme, an dessen Enden sich rasend schnell rotierende Scheiben befanden. Sägeblätter?
    Und das alles wurde gesteuert von einem Schattenwesen!
    Ein verrückter Mediziner , durchfuhr es Cascal. Vivisektion! Er schneidet sie bei lebendigem Leib auseinander!
    Das musste er verhindern!
    Das Amulett konnte er nicht einsetzen. Aus irgendeinem Grund war es blockiert, ebenso wie Shironas Fähigkeiten. Seine Pyro-Pistole funktionierte nicht… blieb die Hexenschnur. Aber mit der konnte er gegen Hexen vorgehen, sicher aber nicht gegen diesen Schatten! Alle seine Waffen waren nutzlos.
    »Nein!«, schrie er.
    Starrte ihn der Meegh überrascht an?
    Oder ignorierte er ihn einfach?
    Der Schattenschirm, der den Spinnenmann umhüllte, verbarg alles.
    Allerdings bewegte er sich jetzt nicht. Was sich bewegte, waren die Greifarme mit den Sägeblättern, Trennscheiben, oder was auch immer es sein mochte. Solange sie sich in Rotation befanden, war das nicht zu unterscheiden.
    Sie senkten sich immer tiefer auf den Rücken des Mädchens nieder!
    »Abschalten!«, brüllte Cascal und stürmte vorwärts. »Sofort abschalten!« Und noch während er auf den Meegh zuhastete, schleuderte er sein Amulett wie einen Diskus.
    Die Silberscheibe traf den Schattenschirm - und durchdrang ihn! Ein bösartiges Zischen erklang, dann folgten würgende und spuckende Laute. Der Schatten krümmte sich.
    Cascal erreichte die Schaltkonsole. Er stieß den Meegh zur Seite, starrte die Instrumente und Sensorschalter an. Aber wo sich der Not-Aus-Schalter befand, konnte er nicht feststellen.
    Er packte nach den Greifarmen. Mit einer schier übermenschlichen Anstrengung riss er sie aus der Richtung. Verbog sie. Etwas knackte, Funken sprühten. Wieder zischte der Meegh. Cascal trat nach ihm, hebelte ihn aus. Der Meegh stürzte seitwärts über einen Schaltsatz. Schlagartig verschwanden zwei der Aggregatblöcke im Boden.
    Aber damit war die Gefahr noch nicht vorbei. Die verbogenen Greifarme tasteten immer noch nach einem Ziel, das sie nicht fanden. Eines der Sägeblätter berührte die Kante des OP-Tisches - und sprang aus seiner Befestigung! Es sirrte durch die Luft wie ein Bumerang, und Cascal konnte sich gerade noch ducken, ehe er von der Scheibe berührt wurde. Sie sauste haarscharf über ihn hinweg. Er fühlte den Flugwind in seinen Haaren.
    Der Meegh wurde getroffen.
    Etwas knackte, knallte. Flammen sprühten. Dann gab es keinen Schattenschirm mehr. Der Projektor war von dem Sägeblatt zerstört worden, das jetzt in den Resten des Gerätes fest steckte.
    Der Meegh gab ein böses Knurren von sich. Cascal sah ihn jetzt deutlich vor sich. Den Menschenähnlichen mit den verkrüppelten zusätzlichen Armpaaren, den scheußlichen Spinnenkopf mit seinen Beißzangen und die glitzernden Augen. Sieben Stück waren es, klein, tückisch und eine erstklassige Rundumsicht vermittelnd. Cascal stieß mit gestreckten Fingern der linken Hand blitzschnell zu und traf eines der Augen. Er zog die Hand zurück. Ekliger, gelbblutiger Schleim haftete an seinen Fingern.
    Jetzt sah er auch sein Amulett. Es hatte sich in den Oberkörper des Meegh gebohrt und ragte zur Hälfte hervor, so wie das Sägeblatt im Projektor steckte. Auch hier quoll zähflüssiges, gelbes Blut hervor.
    Obwohl Brechreiz ihn beinahe zwang, sich zu übergeben, fühlte er doch so etwas wie Genugtuung. Dem Meegh wurde das zuteil, was er dem Mädchen zugedacht hatte; er wurde verletzt.
    Wieder stieß Cascal zu, erwischte ein weiteres Auge.
    Der Meegh knurrte wieder. Er griff jetzt mit beiden Händen zu, die absolut menschlich wirkten.

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