0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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sie einen Spalt aufgeglitten war, ein gelbliches, flimmerndes Licht. Er hob die Waffe und entdeckte in Kopfhöhe einen Bildschirm, der ein dreidimensionales Bild zeigte. Die Linse war auf die Polschleuse der LOTOSBLUME gerichtet. Deutlich erkannte er drei Robots und die beiden anderen Männer, die das Gerüst ausfuhren, um die Landestütze zu reparieren.
    Eine Sekunde später flackerte das Bild, verwandelte sich in eine Serie immer kleinerer Würfel und erlosch. Ein scharfes Knacken ertönte. Jason begriff, was geschehen war. Aber er dachte nicht an die Folgerung, die sich ihm schon einmal aufgedrängt hatte.
    Sie waren nicht allein in diesem Riesenschiff!
    Zögernd blieb er vor dem gegenüberliegenden Ausgang der Kammer stehen. Das Leben in der LOTOSBLUME hatte ihn eher übervorsichtig werden lassen.
    Er schloß den Raumanzug und schaltete den Handscheinwerfer ein. Dann erst betätigte er die exotisch geformte Auslösevorrichtung.
    Das Schott bewegte sich nicht einen Millimeter.
    Jason leuchtete entlang des Rahmens. Er fand weder einen Handhebel noch eine zweite Vorrichtung.
    Er wußte, daß die Larenschiffe aus Formenergie bestanden und andere Maßstäbe technischer Beherrschbarkeit voraussetzten. Jason schüttelte leicht den Kopf.
    „Kein Risiko. Nichts herausfordern", sagte er leise und verließ die Kammer.
    Wenn es ein Mensch war, der sich hier verbarg, dann war er entweder wahnsinnig oder zu scheu.
    Beides konnte fürchterliche Folgen haben. War es ein Lare, dann ... ja, was dann?
    Dann erschienen alle bisherigen Vorfälle in einem gänzlich anderen Licht. Auf alle Fälle schien dieser Unsichtbare es zumindest zu dulden, daß die LOTOSBLUME mit den Hilfsmitteln des SVE-Raumers repariert wurde.
    Jason beschloß, noch wachsamer zu sein.
    „Und den anderen sage ich noch kein Sterbenswort", murmelte er, als er den Raumanzug wieder geöffnet und den Korridor betreten hatte. „Noch nicht. Es würde ihren Arbeitseifer beeinträchtigen."
    An diesem Tag begnügte er sich, einen Robot zu aktivieren, eine Art Schwebeplattform vollzuladen und alle Funde ins Schiff zu transportieren, von denen er glaubte, sie wären wertvoll, nützlich oder lebensnotwendig.
    Die Arbeit ging schnell voran. Die Roboter waren eine große Hilfe. Mit ihrer Kraft und maschinenhaften Geschicklichkeit dauerte eine Arbeit, die sonst einen Tag gebraucht hätte, nur Stunden.
    Noch immer funktionierte der Reinigungsautomat.
    Inzwischen bearbeitete er bereits die Ebene in der Höhe des Ringwulsts.

    10.

    Nach langer Zeit erfüllten die vielfältigen Gerüche einer liebevoll aus ausgesuchten Zutaten hergestellten Mahlzeit einen Teil des Schiffes. In der kleinen Messe neben der Küche, die in neuem Glanz erstrahlte, hatte Patricia dela Baree ein weißes Tuch über den Tisch gebreitet. Die erste Überraschung für Jason Wisenth an diesem Abend war die Kommandantin selbst.
    Er starrte sie fassungslos an, sah auf seine Uhr und bemerkte: „Ich muß mir das Datum aufschreiben, Pat! Zwölfter April, neun Uhr abends. Hat dir im Lauf der letzten zehn Jahre einmal jemand gesagt, daß du eine hinreißende Frau bist?"
    Sie wurde etwas verlegen. Jason schlüpfte langsam aus dem Raumanzug und schüttelte den Kopf.
    Patricia blickte ihn mit einem schüchternen Lächeln an. Sie wirkte plötzlich wie ein weitaus jüngeres Mädchen. Das Haar war gekürzt, gewaschen und seidig ausgebürstet worden.
    Ein weißes Herrenhemd, ein kurzer Rock, elegante dünne Tagesstiefel, dazu ein Schmuckgürtel und sorgfältig verteilter Schmuck an den Handgelenken und am Hals hatten sie völlig verändert. Sie roch nach einem herben, frischen Parfüm.
    „Die Leitungen sind gereinigt. Es gibt wieder heißes Wasser aus dem Umwandler in Hülle und Fülle.
    Du hast Seife und Kosmetikartikel entdeckt. Und Kleidung.
    Und weil wir mit den Reparaturen so gut wie fertig sind, habe ich mir mit dem Essen besondere Mühe gegeben. Wir sollten den Erfolg feiern. Komm."
    Jason nickte überwältigt. Sol hatte ein Band eingelegt, und aus der Messe ertönten Stimmen, leise Musik und Gläserklirren.
    Die zweite Überraschung bestand darin, daß auch die anderen drei Tramps sich geduscht und umgezogen hatten. Hin und wieder kamen aus einem Winkel des Schiffes die Arbeitsgeräusche der Robots.
    „Guten Abend", sagte Jason, grinste breit und setzte sich. „Haben wir eine neue Besatzung? Ich erkenne keinen von euch wieder."
    „Heute streiten wir nicht um die Beute. Heute trinken wir.
    Hier, deine