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0845 - Treibgut der Sterne

Titel: 0845 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wirkenden Sprüngen auf sie zu.
    Jason versuchte, sich mit einer Hand festzuhalten und mit der anderen bestimmte Werkzeuge zu finden. Er wußte, daß es nicht an dem Verteiler liegen konnte, sondern daß der Generator ausgefallen sein mußte.
    Oder ein bestimmtes Teil des Generators.
    „Wie schön. Von Tag zu Tag zerlegt sich dieses Raumwrack mehr und mehr!" murmelte Jason und entfernte schnell eine Reihe von Verkleidungen, die mit Schnappverschlüssen gesichert waren.
    Im Schiff, das mit halber Lichtgeschwindigkeit auf einer Geraden durch den Normalraum raste, breitete sich jetzt wieder die unheilvolle Stille aus. Keiner der fünf konnte auch nur ahnen, was in der nächsten Sekunde über sie hereinbrechen würde.
    „Siehst du etwas? Kannst du helfen?" fragte Patricia.
    „Bis jetzt noch nicht."
    Jason legte einen deutlich gekennzeichneten Hauptschalter herum. Mit Hilfe Knothes begann er, den Generator langsam auseinanderzunehmen. Die einzelnen Teile befestigten sie teilweise mit dünnen Schnüren, teilweise mit Klebeband am Generator, damit sie nicht wegdrifteten. Jason versuchte, was er konnte, aber je mehr lose Teile, aus Steckverbindungen und genormten Anschlüssen säuberlich getrennt, er aus dem Hauptaggregat entfernte, desto mehr wuchs seine Unsicherheit. Alles sah zwar gebraucht aus, war mehr als nur warm, glänzte vor Öl und Schutzüberzügen, aber es waren absolut keinerlei Spuren der Zerstörung zu erkennen.
    „Ich komme nicht weiter", murmelte er und fing den kleinen Scheinwerfer auf, den ihm Borstian Fellner zuwarf.
    Er leuchtete die einzelnen Ecken, Kanten und Verbindungen aus. Dann fühlte er eine Hand an seiner Schulter, die ihn zurückzog. Tubbs Knothe sagte mürrisch: „Laß mich, Nomadensohn."
    „In Ordnung. Versuche du dein Glück."
    Alle Arbeiten fanden in der Schwerelosigkeit statt. Immer wieder hielten sie sich aneinander fest und versuchten, die ausmontierten Teile am Davontreiben zu hindern.
    Sie sagten kein Wort, aber sie wußten alle, daß das Schiff wirklich nicht mehr lebensfähig war.
    „Hole das Zeug, Fellner", sagte Knothe. Er war wortkarg bis zur vollendeten Schweigsamkeit. 126 Jahre lang war er zwischen den Sternen gereist. Er war ein ebenso guter Mechaniker wie Jason, aber er besaß mehr Erfahrung. Er schien ohne Meßgeräte oder Testeinrichtungen, allein durch Berührungen oder Ansehen, defekte von funktionierenden Teilen unterscheiden zu können.
    Aber mit einigem Recht zweifelten alle an dieser seiner technisch-telepathischen Fähigkeit. Fellner segelte und schwebte in einer Serie von langsamen Bewegungen davon. Niemand wußte, was mit dem „Zeug" gemeint war, Die wenigen Räume, die von den Erbauern des Schiffes dem Volumen abgerungen und nicht von Maschinen ausgefüllt waren, hatten Ersatzteile enthalten und Ausrüstungsgegenstände, die charakteristisch waren für die Bestimmung dieses Schiffes.
    Kaum etwas davon war noch vorhanden. Aber offensichtlich besaßen Fellner und Knothe eine Art inneres Ersatzteilverzeichnis.
    „Werden wir das Schiff wieder in den Linearraum bekommen?" fragte Patricia nach einer langen Zeit des angstvollen Wartens.
    „Vielleicht", antwortete Jason Wisenth leise. „Vielleicht auch nicht.
    Sie betrachtete die verwirrende Anordnung von Installationen und Teilen, die rund um den Antigravgenerator hing und schwebte.
     
    2.
     
    Überlichtschnell und dennoch viel zu langsam breitete sich das Gerücht vom Ende des Konzils beziehungsweise von der Beendigung der Laren-Herrschaft durch die Galaxis aus.
    Viele Funksprüche wurden aufgefangen und weitergegeben, andere verloren sich, wieder andere wurden einfach nicht geglaubt.
    Die Reste der verschiedenen politischen Machtgruppierungen waren bedeutungslos geworden nach hundertsechsundzwanzig Jahren larischer Herrschaft.
    Aber die Reste dieser Gruppen verteilten sich über große Gebiete der Heimatgalaxis der Menschen.
    Die Erinnerung war geblieben.
    Es gab die Söhne der Leute vom Imperium Dabrifa, es fanden sich Nachkommen der Kosmischen Nomaden, es gab Angehörige der Freihändler ebenso wie alle anderen.
    Aber während sie vor mehr als einem Jahrhundert noch feste Zusammengehörigkeitsgefühle besessen hatten, waren auch die zerstreut in alle Winde und den Wirren persönlicher Schicksale und des Zufalls unterworfen.
    Der Vater Patricia dela Barees war noch ein Mitglied des sogenannten Geistesrats der Wissenschaftler gewesen.
    Tubbs Knothe war vor undenklicher Zeit Patriarch in der Gruppe der

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