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0853 - Heimat der Menschen

Titel: 0853 - Heimat der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich meldete. „Sie werden Hunger und Durst haben", sagte er dann zu Throynbee. „Kommen Sie mit mir. Ich lade Sie ein."
    Throynbee lachte. „Sie haben es genau erfaßt", sagte er. „Ich komme um vor Durst. Für ein kaltes Bier würde ich eine Stunde meines Lebens geben."
    Er deutete über die Schulter zurück. „Sie haben übrigens recht, daß Sie das Beiboot nicht an Bord nehmen", bemerkte er dann. „Das Ding hat nur noch Schrottwert."
    „Ich hätte es dennoch übernommen, wenn ich Zeit für das Manöver gehabt hätte", antwortete der Kommandant.
     
    *
     
    Das Flimmern und Leuchten war überall. Partmann Gogh wußte jetzt, daß er sich nicht getäuscht hatte. Die Sandpolypen strahlten irgend etwas aus, was er wahrnehmen konnte, die anderen jedoch nicht.
    Er blickte furchterfüllt auf das Vorland des Turmes. Die Sandpolypen waren nun nur noch etwa hundert Meter vom Burggraben entfernt. An eine Rettung glaubte unter diesen Umständen niemand mehr auf dem Turm. Schweigend blickten die Siedler auf den Graben hinab. Minuten nur noch würden vergehen, dann würden sie zum ersten Mal Sandpolypen sehen.
    Jerome Tas kam zu Gogh. „Niemand hat uns gehört", sagte er anklagend. „Niemand."
    „Wenn wir auf sie geschossen hätten, hätte es ein bißchen länger gedauert. Wo ist der Unterschied?"
    Hinter ihnen begannen einige Frauen zu weinen. Gogh wandte sich um und wollte sie anschreien, doch als er ihre bleichen Gesichter sah, unterließ er es. Zahlreiche Männer, Frauen und Kinder lagen auf dem Boden. Die Angst lahmte sie. „Es ist nicht angenehm, darauf zu warten, daß man bei lebendigem Leib aufgefressen wird", sagte Jerome Tas.
    Er war jetzt seltsam ruhig, so als ginge ihn alles gar nichts an. Partmann Gogh blickte ihn forschend an, und er merkte, daß Tas sich ebenso fürchtete wie sie alle. Er verstand es lediglich, es besser zu verbergen..
    Plötzlich schrie jemand gellend auf.
    Partmann Gogh fuhr herum. Im ersten Moment glaubte er, ein Sandpolyp habe den Durchbruch geschafft. „Ein Raumschiff!" schrie einer der Männer und zeigte mit beiden Armen erregt in den Himmel hinauf. „Tatsächlich", murmelte Jerome Tas. Er schien es nicht glauben zu wollen. „Hoffentlich sehen sie uns."
    „Können wir uns nicht bemerkbar machen?"
    „Wie denn?" fragte Tas. „Wir haben kein Funkgerät."
    Es schien, als werde das kugelförmige Raumschiff über sie hinwegziehen, doch plötzlich senkte es sich herab und raste mit atemberaubender Geschwindigkeit auf sie zu. Die Menschen auf dem Turm begannen wild zu schreien. Männer und Frauen fielen sich weinend in die Arme. Und selbst Jerome Tas hatte plötzlich nasse Augen. Er wollte etwas sagen, doch seine Stimme versagte. „Ich kann es nicht glauben", sagte Partmann Gogh mit schwankender Stimme. „Sie haben uns wirklich gehört."
    Das Raumschiff schwebte herab. Die Siedler konnten erkennen, daß es mit seinen Antigravs flog, .da keine Glutstrahlen aus den Abstrahlschächten schlugen. „Mensch", brüllte Partmann Gogh. „Sie dürfen nicht landen. Die Sandpolypen könnten an Bord kommen, und dann ist alles aus."
    Er kletterte blitzschnell auf die Brüstung und winkte mit beiden Armen zum Raumschiff hinüber, das nun bereits die Landestützen aus-fuhr und sich nur noch etwa fünfzig Meter über dem Boden befand. Eine Schleuse öffnete sich, und ein Gleiter schwebte auf den Turm zu. Wild gestikulierend machte Gogh auf sich aufmerksam. Der Gleiter beschleunigte, kam zu ihm und landete direkt neben ihm auf dem Turm. „Das Schiff darf nicht landen", brüllte Partmann Gogh. Er wiederholte seine Warnung noch mehrere Male, und die anderen Siedler schrien ebenfalls auf die beiden Offiziere im Gleiter ein, bis diese endlich begriffen. Sie schalteten das Funkgerät ein und gaben die Warnung an die Hauptleitzentrale durch.
    Erleichtert beobachtete Partmann Gogh, daß die Korvette wieder aufstieg und in etwa einhundert Meter Höhe verharrte. Er öffnete die hintere Tür des Gleiters und stieg ein. Dann unterrichtete er die Offiziere mit wenigen Worten über die Situation. Währenddessen drängten Hunderte von Männern, Frauen und Kindern durch die Aufgänge auf die Plattform. „Es kommt also darauf an, die Menschen in kürzester Zeit aufzunehmen", schloß er seinen Bericht. „Länger als eine halbe Stunde darf die Aktion nicht dauern."
    „Wir könnten die Polypen mit Borddesintegratoren vernichten", enlgegnete einer der Offiziere. „Versuchen Sie es lieber gar nicht erst", sagte

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