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0853 - Heimat der Menschen

Titel: 0853 - Heimat der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gogh. „Sicher töten Sie damit Tausende, aber die anderen drängen nach. Es kommen immer mehr. Kein Mensch weiß, wie viele es gibt. Nein, nehmen Sie uns an Bord.
    So schnell wie möglich. Sollen die Polypen den Turm fressen. Das ist uns gleich."
    Erst jetzt merkte Partmann Gogh, daß das Videogerät die ganze Zeit über angeschaltet gewesen war. „Die Aktion läuft an", sagte der Mann, dessen Gesicht auf dem Bildschirm zu sehen war. „Verlassen Sie sich darauf. Wir schaffen es."
    Die Schleusen der Korvette öffneten sich. Antigravplattformen, Shifts, Space-Jets und andere Transportmittel glitten auf den Turm zu und landeten darauf. Uniformierte sprangen heraus und halfen den Siedlern einzusteigen. Verblüfft beobachtete Gogh, daß auf diese Weise Hunderte auf einmal aufgenommen und zur Korvette gebracht wurden.
    Er stieg aus. „Nehmen Sie die Leute auf", bat er. „Ich gehe erst als letzter."
    Er eilte davon und lief über die Treppen nach unten, um dabei zu helfen, die Frauen und Kinder nach oben zu bringen. Der Turm leerte sich unglaublich schnell. Die Bergungsaktion verlief, als habe die Besatzung der Korvette sie vorher schon oft geübt.
    Dabei achtete kaum jemand auf die Sandpolypen.
    Als Partmann Gogh als einer der letzten in einen Gleiter stieg und über die Brüstung hinausschwebte, blickte er nach unten. Eine sandgraue Masse stürzte in den Burggraben, aus dem dichte Dampfwolken aufstiegen, als die Tiere in der Säure vergingen. Die Sandpolypen waren vielarmige Wesen mit einem spinnengleichen, unbehaarten Körper. Gogh würgte, als er sie sah, weil er unwillkürlich daran dachte, daß er und alle anderen im Turm beinahe von diesen Tieren getötet worden wären. „Es gibt noch etwa zwanzig solcher Türme auf Kesskeil", sagte er zu dem Offizier am Steuer, als der Gleiter in eine Schleuse flog. „Wir müssen uns unbedingt um die anderen kümmern."
    „Sie können sich darauf verlassen, daß wir das tun", erwiderte der Offizier. „Hoffentlich sind die Biester noch nicht so nahe bei den anderen Türmen, denn sonst wird es zu knapp für uns."
    Die Offiziere schinen ihn als einen der Führer anzusehen, denn sie baten ihn, in die Hauptleitzentrale zu kommen. Als er durch die Gänge eilte, war er überrascht darüber, daß die vielen Menschen aus dem Turm nur so wenig Platz benötigten. Der eine Offizier sagte ihm, daß sie nur zwei Hangars füllten. „Wir können noch ziemlich viele aufnehmen", schloß er. Dann hatten sie die Hauptleitzentrale erreicht. Der Kommandant kam ihnen entgegen, um Partmann Gogh zu begrüßen und sich die Situation auf Kesskeil noch einmal eingehend von ihm schildern zu lassen.
    Das Raumschiff raste weiter zum nächsten Turm. Auch hier hatten sich die Siedler vor den heranrük-kenden Sandpolypen zurückgezogen, doch schwebten sie noch nicht in Lebensgefahr, da die Front der Tiere kilometerweit entfernt war.
    Von einem bequemen Sessel aus, mit erfrischenden Getränken und einem kleinen Imbiß versorgt, verfolgte Partmann Gogh die Bergungsaktion. Sie lief reibungslos ab. Die Siedler aus siebzehn Türmen wurden aufgenommen, ohne daß es Schwierigkeiten gab.
    Der achtzehnte Turm war leer.
    Partmann Gogh würgte, als er die Löcher sah, die die Sandpolypen in die Mauern gebrochen hatten. Hier kam jede Hilfe zu spät.
    Nicht anders war es bei sieben weiteren Türmen, die die Korvette danach anflog. Danach aber fand der Kommandant noch fünf Türme mit Siedlern, die er bergen konnte. „Wir sind jetzt bis auf den letzten Platz besetzt", sagte der Kommandant zu Partmann Gogh. Dieser verstand, was er damit ausdrücken wollte. Mehr Siedler hätte die Korvette gar nicht aufnehmen können. „Die anderen beiden Schiffe, die uns begleitet haben, sind ebenfalls randvoll. Mit einer solchen Situation haben wir nicht gerechnet. Gut, daß die Bevölkerungszahl auf Kesskeil nicht noch wesentlich höher war." Überrascht horchte Gogh auf. Er hatte bis dahin nicht gewußt, daß noch zwei weitere Korvetten an der Rettungsaktion beteiligt gewesen waren. „Kesskeil ist eine grausame Welt", sagte er leise. „Viel mehr Menschen hätten hier gar nicht leben können. Wir alle sind froh, daß die harten Zeiten vorbei sind."
    Er blickte auf. „Aber eines begreife ich nicht", fuhr er fort. „Wieso haben die Laren nicht auf unseren Hyperfunkspruch reagiert? Wieso können Sie als Ter-raner mit drei Raumschiffen hier aufkreuzen?"
    „Die Antwort wird Sie überraschen", entgegnete der Kommandant lächelnd.

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