0861 - Gehirntransport
vielleicht umstimmen werden."
Moschkatl holte tief Atem.
Die Manöver der Hulkoo-Schiffe würden ein paar Stunden in Anspruch nehmen.
Mosch-katl konnte diesen Zeitraum künstlich verlängern. Wenn BULLOC nicht zurückkam und auf die Einhaltung seiner Befehle pochte, konnte Need-Koorsch die verlangte Frist viel-leicht bekommen.
Im Grunde genommen sehnte sich Moschkatl nach einem Ausweg.
Er hoffte, daß das Massaker vermieden und den Hulkoos gleichzeitig ein Weg in die Zu-kunft gezeigt werden konnte.
„Ich kann Ihnen nicht versprechen, daß wir einen Tag abwarten können", sagte er zu seinem Stellvertreter. „Fangen Sie mit den Nachforschungen an. Beeilen Sie sich dabei."
Need-Koorschs Erleichterung war über die große Entfernung hinweg spürbar.
„Das ist eine bedeutungsvolle Entscheidung, Kommandant", bedankte er sich überschwänglich. „Sie hätten verdient, in einer der alten Bastionen bestattet zu werden."
Moschkatl unterbrach die Verbindung, dann gab er seine Befehle an alle im Parföx-Par-System stehenden Schiffe.
Er konnte auf Zeitgewinn spielen, bis BULLOC zurückkam. Dann würde er keine andere Wahl mehr haben als zu handeln.
3.
„Sie wissen, daß ich immer versucht habe, zwischen Terranern und Solgeborenen zu vermitteln", sagte Joscan Hellmut kopfschüttelnd. „Diesmal jedoch gehen Sie zu weit, Chef. Niemand an Bord hat vergessen, was sich ereignete, nachdem wir BULLOC an Bord holten. Jetzt wollen Sie BARDIOC in das Schiff bringen."
Perry Rhodan, der am Ende des Tisches saß, war erst vor wenigen Minuten aus der zentralen Krankenstation der SOL zurückgekehrt, wo man ihn einer gründlichen Untersu-chung unterzogen hatte. Zunächst hatte Rhodan sich gegen diese Untersuchung gewehrt, denn er hatte sich an der Suche nach dem Urhirn BARDIOCs beteiligen wollen. Schließ-lich hatte er eingesehen, daß er Klarheit über seinen Zustand gewinnen mußte, schon im Interesse der SOL-Besatzung.
Die Ärzte und Kosmopsychologen hatten ihm bestätigt, daß er keine Schäden durch seine Erlebnisse auf BARDIOC davongetragen hatte. Auch die Auswirkungen des Gahlmann-Virus waren völlig beseitigt.
Rhodan wußte, daß sich alle Mutanten der SOL an Bord einer Korvette befanden, die dicht über der Oberfläche des Planeten BARDIOC dahinflog, um das Urhirn BARDIOCs zu finden. Der PSI-Block der Mutanten versprach in dieser Hinsicht Erfolg. Trotzdem hatte Rhodan dafür gesorgt, daß zusätzliche Suchmannschaften unterwegs waren.
Noch war BULLOC nicht ausgeschaltet, und niemand konnte sagen, wie die Hilfsvölker BARDIOCs, vor allem die Hulkoos, sich in nächster Zukunft verhalten würden.
„Ich verstehe den Standpunkt, den Sie vortragen", wandte Rhodan sich an den Sprecher der Solgeborenen. Zwischen BULLOC und dem zentralen Gehirn BARDIOCs besteht je-doch ein wesentlicher Unterschied."
„Wozu diese Debatte?" rief Bully dazwischen. „Das ist doch ein Streit um Kaisers Bart."
Er lächelte Hellmut zu und sagte entschuldigend: „Das ist ein altes terranisches Sprich-wort. Ich will damit sagen, daß es fruchtlos ist, um diesen Plan zu streiten.
Erstens haben wir das Urhirn noch nicht gefunden und zweitens bezweifle ich, daß es uns gelingen wird, es von diesem gewaltigen globalen Organismus zu trennen und an Bord zu bringen."
Hellmut sagte düster: „Ich wollte meine Einwände rechtzeitig vorbringen."
„Das ist richtig, Joscan", sagte Perry Rhodan gelassen. „Denn wir werden nicht nur das Urhirn finden, sondern es auch an Bord bringen, ohne daß es dabei Schaden erleidet. Ich habe euch berichtet, daß ich in die planetenumspannende Symbiose auf BARDIOC integ-riert war. Während dieses Zeitraums hatte ich Träume und Visionen. Ich weiß, daß wir BARDIOCs Stammhirn zur Kaiserin von Therm bringen müssen. Nennt es meinetwegen kosmische Bestimmung - auf jeden Fall haben wir keine andere Wahl."
„Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen unserem Schicksal und dem BARDIOCs", sagte Hellmut.
„Denken Sie an den Schwarm", erinnerte ihn Rhodan. „Bardioc war einer der sieben Mächtigen, die im Auftrag einer unbekannten Macht handelten. Mit ihren Sporenschiffen brachten sie Leben in die entlegensten Bereiche des Universums. Danach ließen sie jene Sternenschwärme bauen, die Intelligenz verbreiten sollten. Einer dieser Schwärme hat auch unsere Galaxis besucht. Wer weiß, vielleicht sind unsere Vorväter Nachkommen dieser Initiativen, wenn auch alles, was wir bisher wissen, dagegen spricht. Auf jeden
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