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0869 - Der Affengott

0869 - Der Affengott

Titel: 0869 - Der Affengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wurde das Amulett aus unerfindlichen und nicht immer nachvollziehbaren Gründen auch ganz von selbst aktiv…
    Und nun das…
    Hieroglyphen von Merlins Stern in einer Inschrift, die ein unter mysteriösen Umständen verstorbener Wissenschaftler in einer bisher unbekannten Ruine im kambodschanischen Dschungel abfotografiert hatte.
    »Seit drei Tagen scheint dich nichts anderes mehr zu interessieren als der Tod dieses Pierre de Bressac«, stellte eine helle weibliche Stimme fest. Sie gehörte Zamorras Lebensgefährtin Nicole Duval. Zamorra war dermaßen in seine Arbeit vertieft gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, wie die junge Französin den Raum betreten hatte.
    Wie oft war sie vollkommen nackt.
    Diese, wie Zamorra fand, angenehme Angewohnheit hatte sie zwar in den letzten Jahren weitgehend zurückgenommen, speziell wegen des im Château heranwachsenden Sir Rhett, der inzwischen 14 Jahre alt war, aber zuweilen packte es sie doch wieder.
    Zamorra blickte nur kurz an ihrem wohlgeformten Körper herab und deutete dann auf den Schirm. »Schau dir das an«, bat er. »Ich habe eine Formanalyse mit Hilfe des Computers durchgeführt. Bei drei der Zeichen liegt die Übereinstimmung zu den Hieroglyphen meines Amuletts bei hundert Prozent, bei zwei weiteren Zeichen besteht eine Kongruenz von zumindest siebzig bis achtzig Prozent, was auch kein Zufall sein kann.«
    Nicole atmete tief durch. Ihre Brüste hoben und senkten sich dabei. Sie lehnte sich gegen Zamorras Schulter. »Was ist das für eine Sprache, in der dieser Text verfasst ist, in den die Hieroglyphen eingestreut wurden?«, fragte sie.
    »Das ist Khmer«, antwortete Zamorra.
    »Du kannst Khmer lesen?«, wunderte sich Nicole.
    »Wie du weißt, beherrsche ich so gut wie alle relevanten Sprachen. Wie das möglich ist, mögen die grundgütigen Götter und Götterchen wissen, nur verraten die mir auch nicht alles.«
    Nicole hob die Augenbrauen. »Kein Mensch würde behaupten, dass Khmer eine relevante Sprache wäre… Die meisten Menschen wüssten noch nicht einmal, in welchem Land sie gesprochen wird, wenn man sie danach fragte.«
    Zamorra lächelte nachsichtig. »Mag ja sein, dass Khmer keine relevante Sprache mehr ist - aber sie war es in der Vergangenheit sehr wohl. Immerhin war Angkor um das Jahr 1200 herum die größte Stadt der Welt. Auch wenn diese Zeit außerhalb Kambodschas und einer kleinen Schar von Gelehrten, die sich mit dem alten Khmer-Reich befassen, nahezu vollkommen in Vergessenheit geraten ist…« Zamorra atmete tief durch.
    Er lehnte sich zurück und blickte Nicole ernst an. »Chérie, wir werden uns wohl schon sehr bald auf den Weg machen müssen.«
    Sie runzelte verständnislos die Stirn. »Auf den Weg? Wohin denn?«, fragte die Französin verständnislos.
    »Diese alten Texte sind bruchstückhaft und es scheint so, dass die Zeichen, die denen meines Amuletts entsprechen, wichtige Begriffe des Originals quasi verdecken. Daher kann ich den Sinn bislang nur bruchstückhaft erfassen. Aber so viel ist klar: Es geht um eine große Gefahr, die durch Heng Son, den Bruder Hanumans, ausgeht.«
    »Ich verstehe überhaupt nichts«, bekannte Nicole.
    »Vielleicht macht es dir das hier etwas deutlicher«, entgegnete Zamorra, während seine Finger über die Tastatur seines Rechners huschten.
    Wenig später erschien auf dem Bildschirm ein Zeitungsbericht vom vorletzten Tag. Nicole überflog rasch die wenigen dürren Zeilen dieser Meldung, die von einer Agentur unter der Rubrik Vermischtes gemeldet worden war. Ein Pferdehändler in der Camargue, dessen Hof sich in der Nähe der Ortschaft Aiges-Mortes befinden sollte, hatte behauptet, des Nachts Wesen gesehen zu haben, die geflügelten Affen geglichen hatten. Diese Wesen seien auf das ganz in der Nähe befindliche Herrenhaus von Pierre de Bressac zugeflogen und hätten sich dort gesammelt - und zwar genau in jener Nacht, in der de Bressac eines äußerst mysteriösen Todes gestorben war. Der Pferdehändler hatte dies als sachdienlichen Hinweis zur Aufklärung eines Verbrechens gemeint, der von offizieller Seite jedoch nicht sonderlich ernst genommen worden war. Jetzt wurde der Mann auf seinen Geisteszustand hin untersucht.
    »Verstehst du nun, was ich meine?«, fragte Zamorra.
    »Vielleicht beginne ich gerade zu verstehen, worauf du hinauswillst«, gab sie zurück.
    Zamorra tätschelte ihr den Po und meinte: »Dann zieh dich jetzt an, wir fahren in die Camargue.«
    »Jetzt - sofort?«
    »Natürlich - oder

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