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1191 - Monsterblut

1191 - Monsterblut

Titel: 1191 - Monsterblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die andere Seite hörte nicht auf ihn. Sie blieb vorhanden, und sie tanzte vor dem Fenster, in seinem Zimmer, durch seinen Kopf. Es war grauenhaft. Er fühlte sich so schrecklich allein. Zugleich wollte er keine Hilfe haben, weil er sofort wusste, dass ihm niemand helfen konnte. Auch seine Stiefeltern nicht. Da musste er allein durch, ganz allein.
    Nach einer gewissen Zeitspanne hatte er sich zwar nicht an die Geräusche gewöhnt, war jedoch in der Lage, sich wieder auf sein eigenes Tun zu konzentrieren.
    Sein Atem hatte sich ebenfalls beruhigt. Auch der Herzschlag, der mit seinem Rasen für sein Erwachen gesorgt hatte, war wieder relativ normal geworden.
    Er zog die Nase hoch. Dann schnaufte er. Er stellte die Füße vor dem Bett auf den Boden, blieb sitzen und krümmte sich zusammen, wie jemand, der einen plötzlichen Kältestoß erlebt hat.
    Er fror, obwohl es im Zimmer recht warm war.
    In seiner Kehle kratzte es. Er musste husten, um wenig später mit einer heftigen Bewegung aufzustehen. Zu schnell, denn er hatte Mühe, den kleinen Schwindel auszugleichen.
    Dann schaute er sich um. Vorsichtig. Beinahe fremd. Ein Fremder in der eigenen Wohnung. Einer, der den eigenen vier Wänden nicht traut und sich von Feinden belauert sieht.
    »Nein, nein, ich bin allein!« Er flüsterte die Worte, um sich selbst Mut zu machen. Brian wollte das nicht mehr erleben und auch nicht sehen. Das konnte es nicht geben. So etwas existierte in der Wirklichkeit nicht. Es musste das Produkt seiner Fantasie sein.
    Seine Gedanken rissen ab. Ein leiser Schrei löste sich aus seinem Mund. Die Hände fuhren hoch zu den Haaren und hakten sich darin fest. Er bekam einen starren Blick, als er es wieder hörte. Noch härter, noch stärker und brutaler.
    Sie waren wieder da. Sie flatterten. Sie tobten durch seinen Kopf. Ein ewiges Hin und Her. Sie schlugen mit ihren Flügeln oder Schwingen, was immer es auch sein mochte, und diese Schläge blieben. Aber sie veränderten sich. Sie wurden härter. Auch die Geräuschkulisse war nicht mehr die Gleiche. Brian hatte den Eindruck, als entstünden bei diesen Schlägen Worte, die zugleich in Befehle übergingen. Er konnte es nicht fassen, er erlebte eine Folter in seinem Kopf, warf sich wieder zurück und dachte nicht mehr an seinen Vorsatz, auf das Fenster zuzugehen.
    In seinem Kopf tobte es. Wie Schüsse trafen ihn die Worte. Immer und immer wieder. Sie hämmerten hinein. Er hörte ein Zischen, ein Wispern, dazwischen das harte Flattern und dann immer wieder den gezischten Befehl.
    »Tu es! Tu es!«
    »Jaaaa…« Es hatte ein Schrei werden sollen, doch es drang kaum mehr als ein lang gezogenes Krächzen aus seinem Mund, das schließlich verstummte.
    Er blieb liegen.
    Es war alles vorbei. Plötzlich erlebte er eine schon himmlische Ruhe. Brian lag auf dem Rücken. Er schaute dabei zur Decke und hatte das Gefühl, in einen Sternenhimmel zu sehen. So sehr hatte sich die Welt verändert.
    Kein Reden. Nur sein heftiges Atmen und die tiefe Stille, die auch den letzten Winkel des Zimmers erreicht hatte.
    Endlich Stille!
    Kein Flattern mehr. Keine Vögel. Keine unheimlichen Wesen, die durch seinen Kopf tobten. Es war alles gut. Es war alles so verdammt gut geworden. Der Albtraum war vorüber.
    Er blieb noch einige Minuten liegen. Seine Beine hingen über die Bettkante hinweg, und die Füße berührten noch immer den Boden. Er redete sich ein, dass er erst jetzt aus tiefem Schlaf erwacht war, die Hektik wollte er aus seinem Kopf verbannen. Sie war Vergangenheit, sie lag so lange zurück. Das redete er sich zumindest ein. Er brauchte jetzt Ruhe, viel Ruhe. Die restliche Nacht sollte nicht wieder im Horror enden.
    Zugleich wusste Brian, dass das so nicht stimmte. Die Dinge lagen anders, und er war nicht in der Lage, sie zu beeinflussen. Sie hatten sich ihn ausgesucht. Er war ihr Opfer, und sie steigerten sich, als wollten sie es endlich beenden.
    Worin das alles mündete, konnte er nicht sagen. Er wollte es auch nicht wissen. Seine Furcht hatte ihm schon genug zu schaffen gemacht. Nicht noch das andere.
    Und so richtete er sich wieder auf. Es klappte. Durch seinen Kopf tönten die Geräusche nicht mehr.
    Alles war wunderbar, beinahe schon perfekt. Er lächelte vor sich hin und fuhr durch sein strubbeliges Haar. Auch ohne in den Spiegel zu sehen, wusste Brian Mills, dass er keine Schönheit war. Er war jemand, den das Leben nicht haben wollte. Das war schon kurz nach seiner Geburt so gewesen.
    Wenn ihn jemand fragte,

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