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0869 - Die Tage des Ungeheuers

Titel: 0869 - Die Tage des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fing er an zu rennen.
    Demeter kannte ihr Ziel nicht. Aber sie war fest überzeugt, daß sie es erreichen werde. Es gab eine Stimme in ihrem Bewußtsein, die ihr sagte, wohin sie sich zu wenden hatte.
    Immer weiter drang sie in die Tiefe des riesigen Raumfahrzeugs vor. Am Ende des langen Weges, den sie sich vorgenommen hatte, lag irgendwo ein Fahrzeughangar mit Raumbooten. Eines davon würde sie benutzen, um die BASIS zu verlassen und dorthin zu fliegen, wo Roi Danton sich befand.
    Auch daß sie nicht das geringste von Astrogation verstand, störte Demeter nicht. Sie verließ sich auf die Stimme.
    Wenn die Zeit kam, würde sie ihr sagen, wie ein Raumboot ge-Die Tage des Ungeheuers 45 handhabt werden mußte.
    Diese Überzeugung bewirkte, daß Demeter sich voller Zuversicht durch die gefährliche Umgebung bewegte - ja, daß sie fest daran glaubte, keine Gefahr könne ihr etwas anhaben, solange die Stimme zu ihr sprach.
    Das Erwachen war deshalb um so schlimmer, als die Gefahr schließlich materialisierte.
    Sie hörte ein kreischendes Geräusch. Es war so schrill, daß sie unwillkürlich stehenblieb und sich die Hände gegen die Ohren preßte. Sie befand sich in einem breiten, hell erleuchteten Gang. Bisher war er leer gewesen. Jetzt jedoch begann er, sich mit einer nebelartigen, milchigen Substanz zu füllen. Innerhalb der Substanz bewegten sich Hunderte, Tausende von winzigen Gebilden mit verwirrender Geschwindigkeit hin und her.
    Entsetzt starrte Demeter das fremdartige Gebilde an. Es schien aus dem Nichts zu entstehen. Es nahm eine Zeitlang an Umfang zu, bis es schließlich den Korridor in seiner Gänze erfüllte. Dann hörte es auf zu wachsen. Das kreischende Geräusch war jetzt nicht mehr ganz so durchdringend, aber es besaß noch immer eine entnervende Lautstärke.
    Plötzlich ertönte aus dem Innern des Nebels eine Stimme. Sie sprach mit dröhnender Lautstärke, so daß sie das Kreischen übertönte, und hatte einen merkwürdigen, mit Echo versehenen Klang, als käme sie durch ein langes Rohr.
    „Von dir geht der fremde Einfluß aus!" sagte die Stimme. „Das Licht der Vernunft wird über diesem Feld nicht leuchten, solange du hier bist!"
    Demeter verstand zunächst den Sinn der Worte nicht. Erst als das nebelhafte Gebilde auf sie zuzugleiten begann, begriff sie, daß sie in Lebensgefahr war. Der Instinkt dem Rest der Leute war nichts zu sehen. Wahrscheinlich waren sie geflohen, und die beiden Roboter, die sich durch den Qualm bewegten, waren auf der Verfolgung.
    Walik und der Ka-zwo befanden sich in relativ sicherer Deckung, aus der sie die Vorgänge im Korridor beobachten konnten. Die Roboter waren eiförmige, mit Tentakeln bewaffnete Gebilde, die auf Prallfeldern einherglitten. Sie waren von NATHAN nach dem Entwurf der Aphiliker produziert worden. Walik kannte ihre Fähigkeiten nicht. Eine Zeitlang hatte er befürchtet, sie könnten Augustus' Nähe ebenso registrieren wie er die ihre. Das schien jedoch nicht der Fall zu sein. Die beiden Roboter an der Gangkreuzung verharrten reglos. Sie machten keine Anstalten, sich der Verfolgung anzuschließen oder den Gang in entgegengesetzter Richtung abzusuchen.
    „Gibt es irgendeine Möglichkeit, sie zu beeinflussen?" fragte Walik flüsternd.
    „Ich müßte experimentieren", antwortete Augustus leise. „Ihre Struktur ist mir unbekannt."
    „Experimentieren kommt nicht in Frage", entschied Walik. „Sie würden uns sofort bemerken - und du siehst, wieviel ihnen ein Menschenleben wert ist."
    Von weiter vorne drang das böse Fauchen einzelner Strahlschüsse. Walik krampfte sich das Herz zusammen. Die zwei Roboter hatten die Fliehenden eingeholt. Wer mochte wissen, was für ein Blutbad sie unter den Wehrlosen anrichteten!
    In diesem Augenblick gerieten die beiden Wachtposten in Bewegung. Eine Sekunde lang vergaß Walik seinen Grimm und erstarrte. Dann sah er vier menschliche Gestalten von seitwärts her auf der Gangkreuzung erscheinen. Es waren Männer, die er nicht kannte. Sie sprachen zu den Robotern, waren also wahrscheinlich Rekonditionierte aus den Abteilungen Pbis S.
    In diesem Augenblick ging der Zorn mit Walik durch. Er riß den Schocker hervor, der ihm gegen die Roboter so verdammt wenig nützte, sprang mit einem wütenden Schrei aus der Deckung der Nische, die ihn bislang geschützt hatte, und begann zu feuern.
    Die vier Männer gingen mit halblauten Schreien zu Boden und rührten sich nicht mehr. Dafür wurden die beiden Roboter um so aktiver. Nur um ein Haar

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