0869 - Die Tage des Ungeheuers
Die Tage des Ungeheuers
Die BASIS am Scheideweg – ein verzweifeltes Experiment wird unternommen
von Kurt Mahr
Im Frühling des Jahres 3586 ist die Umsiedlung des Gros der Menschheit, d. h. die Rückführung der Milliarden Gäaner zur Erde, die längst wieder ihren angestammten Platz im Solsystem eingenommen hat, fast zur Gänze durchgeführt worden.
Und so wird die Erde immer mehr zu dem, was sie einmal war: zum Zentrum der Menschheit. Boyt Margor, die unheimliche Macht im Dunkel, ist indessen nicht untätig. Zielstrebig geht der Mutant daran, seine Macht im Solsystem unbemerkt zu konsolidieren.
Selbst den Führungskräften der neuen Terra-Regierung und den Mutanten bleibt Margors Wirken verborgen, konzentriert sich doch aller Interesse auf zwei herausragende Ereignisse dieser Tage.
Erstens steht die Wiedereröffnung der Containerstraße zwischen dem Planeten Olymp und der Erde auf dem Programm - und zweitens geht es um den Aufbruch der BASIS.
Die große Reise des vom Mondgehirn NATHAN im Auftrag der aphilischen Regierung hergestellten technischen Wunderwerks hat unter den besten Vorzeichen begonnen. Doch es dauert nicht lange, da bemerkt die Crew zu ihrem Schrecken, daß der Tod ihr Begleiter ist. Dargists Tage brechen an - DIE TAGE DES UNGEHEUERS ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Jentho Kanthall - Der Kommandant der BASIS unternimmt einen schwerwiegenden Schritt.
Dargist - Das Ungeheuer stellt ein Ultimatum.
Roi Danton - Der Oberste Terranische Rat läßt sein Amt im Stich.
Demeter - Sie folgt einer inneren Stimme.
Segun Bahrajn - Kommandant der BAIKO.
1.
Diesmal, als Dargist auftauchte, waren sie vorbereitet.
Sie hatten die Falle in dem großen, leeren Lagerraum aufgebaut, in dem Dargist die Leichen derer abzulegen pflegte, die er bei seinen Streifzügen durch die BASIS getötet hatte. Es war der einzige Ort, an dem das Ungeheuer mit Sicherheit auftauchen würde.
Einige Räume weiter hatten sie ihren Beobachtungsposten eingerichtet. Auf mehreren Bildschirmen war die Halle zu sehen. Dargists Opfer lagen entlang der Rückwand aufgereiht: vierzehn Männer und Frauen, umgebracht von einem Monstrum, dessen Ziel es war, an Bord der BASIS die Herrschaft der Aphilie zu errichten.
In dem kleinen Beobachtungsraum wurde nur selten ein Wort gesprochen. Dargist war seit mehreren Stunden nicht mehr gesichtet worden. Dadurch wuchs die Wahrscheinlichkeit, daß er in Kürze wieder auftauchen werde. Jentho Kanthall und Payne Hamiller hatten sich vor kurzem bei dem Beobachtungsposten eingefunden. Dieses war der erste organisierte Versuch, das Ungeheuer zu bezwingen. Sobald Dargist den Lagerraum betrat, würde an den Wänden entlang ein fünfdimen-sionales Energiefeld entstehen, das wie ein engmaschiger Käfig wirkte. Dargist würde daraus nicht entkommen können. So wenigstens hofften die Männer und Frauen, deren Blikke in regelmäßigen Abständen über die Bildschirme glitten.
Als Dargist erschien, materialisierte er auf die übliche Weise: Zuerst war ein schrilles Kreischen zu hören, dann füllte sich der kahle La-" gerraum mit einer neblig-milchigen Substanz, in der zahllose winzige Gebilde hin und her schwirrten. Das war Dargist, das Ungeheuer: ein konturloses Etwas, mit nichts vergleichbar, was Menschenaugen je zuvof gesehen hatten.
Im Beobachtungsraum wurde von einer Sekunde zur anderen Lethargie zu hektischer Aktivität.
„Feld an!" gellte Jentho Kanthalls Befehl.
Mehrere Schalter schnappten. Ein Aggregat begann zu brummen. Auf den Bildschirmen war zu sehen, wie an den Wänden des Lagerraums knisternde elektrische Entladungen entlangtanzten. Das Feld entstand. In der Aufbauphase erzeugte es einen heftigen lonisations-Effekt, der die Entladungen verursachte.
Das Kreischen wurde lauter. Die milchige Masse geriet in stürmische, wallende Bewegung. Kein Zweifel: Dargist merkte, daß
er in eine Falle geraten war. Das Ungeheuer schien zu wachsen. Die winzigen Bestandteile seines Innern waren jetzt in so rasender Bewegung, daß das Auge ihnen nicht mehr zu folgen vermochte.
Und dann geschah das Unglaubliche!
Dargist barst! Es gab einen dumpfen Knall. Das neblige Gebilde verschwand. Nur die winzigen Mecha-Die Tage des Ungeheuers nismen waren noch da. Sie schössen hin und her, und von Augenblick zu Augenblick wurden ihrer weniger.
„Sie dringen durch die Wand!" rief Payne Hamiller entsetzt.
„Volle Feldstärke!" schrie Kanthall.
„Feld steht!" antwortete'eine
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