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087 - Der Dämon auf dem Affenthron

087 - Der Dämon auf dem Affenthron

Titel: 087 - Der Dämon auf dem Affenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Morris
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Der Schein der an den Höhlenwänden lodernden Fackeln ließ furchterregende Schatten in seinem widerlichen Gesicht tanzen. Es hatte schmale, blutleere Lippen und lange Nagezähne wie eine Ratte.
    »Wir haben kein Blut mehr für Sita, Herr!«
    Bharata hob die kraftstrotzende Hand. Die krallenartigen Finger waren durch gefährliche Hornklauen verlängert.
    »Sita wird Menschenblut bekommen! Ich werde dafür sorgen!« Er erhob die grollende Stimme, die das Scheusal tief in die dürren Knie zwang. »Ich sehe Menschen. Sie sind fröhlich. Sie kommen aus Kalkutta. Gute und schlechte Menschen. Zu einem bunten Haufen zusammengewürfelt. Aus einer Laune heraus besteigen sie ein Schiff. Sie wollen eine Vergnügungsfahrt machen. Aber sie werden diese Fahrt nicht überleben, so wahr ich Bharata heiße. Ich werde einen Taifun entfesseln, der sie auf unsere Insel zu fegt. Das Meer wird ihr Schiff gegen unsere Riffe schleudern. Es wird zerschellen. Und Sita wird ihr Blut bekommen!«
    ***
    Es war der Untergang der Welt.
    Ein gewaltiger Taifun raste über den Golf von Bengalen. Himmel und Meer verschmolzen zu einem urweltlichen Inferno.
    Todesgefahr rollte brüllend und kreischend gegen den Kutter, der hoffnungslos in die weite Wasserwüste hinausgeworfen wurde.
    Berge aus Wasser türmten sich auf, jagten auf die kleine, hilflose Nußschale zu, zerbarsten über ihr, ließen das Gefährt wanken und kreiseln, während sie sich immer wieder heulend darauf stürzten, um es unter sich zu begraben und in die Tiefe zu reißen.
    Die Männer an Deck kämpften verzweifelt gegen die furchtbaren Naturgewalten.
    Wellenfelsen schossen hoch, sie waren donnernd aus riesigen Wassertälern geboren worden. Immer wieder taten sich diese Täler auf. Immer mehr Wasser stießen sie hoch.
    Der Kutter raste in eine schwarze, brüllende Tiefe, wurde aber gleich .wieder von einer mächtigen Faust hochgerissen, tanzte auf dem Kamm einer tosenden Welt, die aus salzigem Gischt und strudelndem Wasser bestand.
    »Mann über Bord!« brüllte plötzlich Ang Tsering. Auf seiner kupferfarbenen Haut glitzerte das Salzwasser. Er stand am Steuer des Kutters, hielt das Rad fest in der Hand, kämpfte verzweifelt. gegen den Weltuntergang an, der das Boot zerreißen, zerschmettern, vernichten wollte. Sein Turban war naß wie ein Schwamm. Seine Kleider knatterten ebenso naß um seine kräftigen Gliedmaßen.
    Shankr Singh, der Bootsbesitzer, wirbelte entsetzt herum. Das Heulen des Taifuns war so laut, daß er Tse-rings Gebrüll beinahe nicht verstanden hätte.
    »Mann über Bord!« schrie Ang Tsering deshalb noch einmal. Und er wies dorthin, wo es passiert war.
    Singh lockerte die Leine, mit der er sich angebunden hatte. Tosende Wassermassen gurgelten über das Schanzkleid und wollten ihn mit sich reißen.
    Er stemmte sich wild dagegen.
    Atemlos starrte er in das dunkle Grau.
    Da sah er den hellen Körper. Hände tauchten aus den Fluten auf.
    Singh kämpfte sich gegen den fürchterlichen Taifun vorwärts. Der Höllenlärm verstopfte seine Ohren. Der Mann im Wasser schrie, doch Singh hörte keinen Ton.
    Die entfesselte Naturgewalt ballte die Faust und traf den Kutter von der Seite.
    Das Schiff ächzte, neigte sich zur Seite, Singh konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Er knallte hart auf den Boden, schlitterte über die Planken, Wassermassen drohten auch ihn über Bord zu spülen, denn in diesem Moment riß die Leihe, mit der er sich festgebunden hatte.
    Krampfhaft klammerte er sich an den Aufbauten fest.
    Der Kutter tauchte schlingernd unter einer mächtigen Woge weg.
    Singh kämpfte sich wieder auf die Beine. Er sah den Mann, dem er helfen wollte. Es war Benny Tait, der reiche Amerikaner, der ihn und sein Schiff für diese Fahrt angeheuert hatte.
    Ich muß ihn retten! dachte Shankr Singh. Ich muß den Amerikaner retten.
    Mühsam arbeitete er sich vorwärts. Der Taifun stürzte sich auf ihn, als wollte er ihn zerfleischen.
    Singh schleuderte dem Amerikaner eine lange Leine zu.
    »Festhalten!« brüllte er, doch der Taifun war lauter als er.
    »Festhalten, Mr. Tait!« schrie Singh, was die Lungen hergaben.
    Plötzlich ein Ruck. Tait schien die Leine erfaßt zu haben. Das Seil spannte sich, schnellte aus dem weiß aufquirlenden Wasser.
    Wenn jetzt nur keine Haie kommen! schoß es Shankr Singh durch den Kopf. Wenn Haie kommen, ist Tait verloren.
    Er zerrte wie verrückt an der Leine.
    Benny Tait tanzte vor ihm auf und ab. Er kam näher.
    »Halten Sie sich gut fest, Mr.

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