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0871 - Zwischen den Wassern

0871 - Zwischen den Wassern

Titel: 0871 - Zwischen den Wassern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Gedanken. Damals wäre er fast ertrunken, jetzt spielte das alles keine Rolle. Irgendwie wusste er, dass er nicht ertrinken konnte.
    Und es ging tiefer hinab. Immer tiefer.
    Bis dann plötzlich alles anders wurde…
    ***
    Nicole fragte sich, wann ihr Tauchgang sie endlich auf den Grund des Gewässers brachte. Ihre Reise in die Tiefe wollte kein Ende nehmen. Doch dann - fiel sie von einem Moment zum anderen durch die Luft!
    Sie schaffte es gerade noch, sich bei der Landung so abzufedern, dass der Aufprall nicht allzu heftig wurde. Dennoch ging ein gewaltiger Schlag durch ihren Körper, und im ersten Moment glaubte sie, sich die Beine verstaucht oder gar gebrochen zu haben. Sie lag auf dem Boden und kämpfte gegen den Schmerz an.
    »Was zum Teufel war das denn gerade?«, murmelte sie.
    Sie befand sich auf festem Boden, neben einer Art Felsnische. Zwei, drei Meter weiter befand sich Wasser.
    War sie etwa wieder an der Oberfläche gelandet, wie und wo auch immer?
    Sie sah nach oben. »Das gibt's doch nicht!«, entfuhr es ihr.
    Etwa zehn Meter über ihr - war Wasser!
    Unten Wasser, oben Wasser, dazwischen kein Wasser - was bedeutete das?
    Sie sah sich um. Überall um sie herum ragten Felsen auf, die zum Teil bis an das Wasser über ihr heranragten und sich in dem Wasser oben spiegelten - ein bedrückendes Bild. Ihr schien, als wolle das »Oberwasser« jeden Moment mit aller Macht auf sie herab stürzen.
    »Davor braucht Ihr keine Angst zu haben, schöne Dame«, sagte eine Stimme neben ihr, welche sie als die des Erbfolgers erkannte. Sie drehte sich leicht. Da stand er neben ihr und lächelte ihr zu. »Dieses befremdliche Gebilde kann nicht zusammenbrechen. Es ist stabil.«
    »Woher wisst Ihr das, Mylord?«, fragte sie, völlig verblüfft über sein plötzliches Auftauchen und über das, was er ihr da erzählte.
    »Ich weiß es einfach«, sagte er.
    »Mylord, verzeiht meine Unwissenheit«, sagte sie. »Darf ich Euren Namen erfahren? Mich selbst nennt man Nicole Duval.«
    »Ah, eine Französin«, sagte er. »Nun, ich bin Coryn ap Llewellyn, stets zu Ihren Diensten, schöne Dame.«
    »In welchem Jahr befinden wir uns?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Zeit spielt hier keine Rolle«, sagte er.
    Dann kniete er nieder, beugte sich über sie und berührte ihre Hüften und Beine. Seine Hände strichen sanft über ihre Haut. Sie spürte, dass irgendeine Energie von ihm zu ihr floss. Llewellyn-Magie? Bryont hatte nie darüber gesprochen, was diese spezielle Magie bewerkstelligen konnte. Nicole wusste nur, dass sie mit »normaler« Zauberei nicht vergleichbar war.
    Der Schmerz verschwand. Mühelos konnte sie sich erheben und stand sicher und schmerzfrei da. Neben ihr richtete der Lord sich auf. Er trug einen schweren, fußlangen Mantel, der wie gepanzert aussah.
    »Danke, Mylord, für Euren Zauber«, sagte sie.
    Er lächelte stumm.
    Die Luft schien atembar zu sein. Zumindest hatte Sir Coryn keine Probleme mit dem Atmen. Nicole löste die Atemmaske vom Gesicht und holte tief Luft. Tatsächlich war die Luft klar und rein.
    Sie schnallte den Sauerstoffflaschen-Set ab und nahm die Bleigewichte aus dem Gürtel. Die Sachen legte siein eine kleine Nische im neben ihr aufragenden Felsstück. Jetzt konnte sie sich freier bewegen.
    Noch tiefer tauchen wollte sie jedenfalls nicht. Sie fragte sich auch nicht, ob es unterhalb dieser Zone zwischen den Wassern vielleicht noch eine weitere gab. Die Wahrscheinlichkeit war gering, aber vermutlich war das »Unterwasser« noch recht tief. Ihr reichte es vorerst.
    Was mochte mit Nessie los sein? Wo befand sich die Kreatur, die sich vor Jahren bei ihrer Begegnung mit Zamorra menschlicher gezeigt hatte als mancher Mensch? Und wovon wurde sie bedroht?
    Es musste eine erhebliche Gefahr sein, dass sie damals Sir Coryn um Hilfe gebeten hatte. Diese Gefahr bestand auch jetzt, da Nicole und der Erbfolger sich in der Zeit von damals befanden.
    »Könnt Ihr mir jetzt sagen, was mit Nessie los war, Mylord?«, fragte sie.
    Coryn sah sie verwundert an. »Ich verstehe Eure Frage nicht, schöne Dame. Wieso sprecht Ihr von jetzt ? Ich kann mich nicht erinnern, dass wir uns zuvor schon einmal begegneten und uns über dieses Thema unterhielten. Ach, weil ich Euch gerade so vor mir sehe in all Eurer Natürlichkeit und ohne die seltsamen Dinge in Eurem Gesicht und auf Eurem Rücken - Ihr seid wirklich sehr schön. Traumhaft schön.«
    »Ihr schmeichelt mir und weicht mir aus«, stellte Nicole fest. »Nun, wir sind doch

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