0871 - Zwischen den Wassern
wieder zwischen die Wasser gelangen und noch einmal mit Nessie reden!
Neugierig sah Coryn zu, wie sie den blauen Zukunftsring benutzte. Sie drehte ihn dreimal am Finger, und dreimal zitierte sie Merlins Spruch der Macht: »Anal'h natrac'h - ut vas bethat - doc'h nyell yenn wé!« Dabei konzentrierte sich auf ihr Ziel: Auf das Jahr 2007 und Professor Zamorra!
Sie verschwand vor Coryns Augen…
***
Einige Zeit vorher sahen Zamorra und Gryf erstaunt zu, wie Rhett sich dem Wasser zuwandte, kaum dass Nicole verschwunden war - mit seinem anderen Ich… wie auch immer das möglich war. Offenbar existierte er auf rätselhafte Weise doppelt.
Der andere Erbfolger war mit Nicole spurlos verschwunden. Und Rhett tauchte jetzt auch in dem dunklen Gewässer unter!
»Kannst du mir ein Schild an die Stirn nähen, auf dem ›Ich bin dämlich‹ geschrieben steht, Herr Professor?«, brummte Gryf verdrossen.
Zamorra bückte sich und hob einen morschen Ast vom Boden auf. »Das nicht, aber dieser magische Holzknüppel in stabiler Bucheausführung - der Baum wurde in einer klaren Vollmondnacht im Februar des vergangenen Jahres von Jungfrauen gefällt - verhilft den damit auf den Kopf Geschlagenen zu absoluter Klarheit und Bewusstseinserweiterung.«
»Du bist ja noch bekloppter als ich«, seufzte der Druide.
Zamorra grinste.
»Was machen wir jetzt?«, fragte Gryf.
»Ein dummes Gesicht und einen guten Eindruck«, brummte Zamorra.
Der Druide verzog das Gesicht. »Wenn ich dich ›dummer Hund‹ nenne, verklagt mich das Schimpfwort wegen Beleidigung. Mann, ich will wissen, ob du eine brauchbare Idee hast!«
»Lass mich nachdenken. Ich könnte mich auf Nicole konzentrieren, mit dem Amulett ein künstliches Weltentor erzeugen, und wir gehen dorthin, wo sie sich befindet.«
»Klar. Hinab ins Wasser, irgendwo in die Tiefe. Und das natürlich ohne Tauchhilfe. Wir sind schneller ertrunken, als du den Rückwärtsgang einlegen kannst. Ich glaube, Herr Professor, du hast wirklich den Verstand verloren.«
Der Dämonenjäger hob die Brauen. »Du hast wohl Recht. Wir brauchen also eine andere Idee.« Auffordernd sah er den Druiden an.
Der schüttelte den Kopf. »Sehe ich so aus?«
»Nein.«
Zamorra setzte sich direkt am Ufer auf den Boden und schloss die Augen. Wenn er das Amulett dazu brachte, unmittelbar nach der Ankunft das Weltentor sofort zu schließen, statt darauf zu warten, dass es ganz normal erlosch, wie es das immer tat… Und wenn es dann dazu brachte, sofort ein Kraftfeld, ein magisches Schutzfeld, um Gryf und ihn zu erzeugen…
War das machbar?
Ausprobieren! , entschied er.
Er löste das Amulett von der Halskette und konzentrierte sich auf den Druiden. Dann verschob er zweimal nacheinander einige der Hieroglyphen, die auf dem umrandenden Silberband leicht erhaben gearbeitet waren, welche die gewünschte magische Funktion auslösten und dann sofort wieder in ihre ursprüngliche Position zurückglitten; danach erweckten sie den Anschein, als seien sie absolut fest mit der handtellergroßen Silberscheibe verbunden.
Das Weltentor entstand.
Zamorra schritt hindurch und kam direkt bei Gryf an; beinahe hätte er ihn zu Boden gestoßen.
Und dann…
Jäh bildete sich das Schutzfeld um sie beide.
Zamorra lächelte. »Ich glaube, es funktioniert«, sagte er. »Da wird wohl kein Wasser hindurchdringen.«
»Ja«, sagte Gryf. »Der Herr Professor kann kein Wässerchen trüben. Ups, ich meine, kein Wasser kann das Professorchen trüben.«
Das »Professorchen« hüstelte. »Jetzt bist wohl du es, der unter mikroencephaler Cerebraldiarrhö leidet.«
»Ich leide nicht, ich genieße.«
Zamorra verzichtete auf einen Kommentar. »Anfassen«, verlangte er, »damit das Schutzfeld auch weiter uns beide schützt.«
Der Druide nickte ernst. Er legte die Hand auf Zamorras Schulter.
Der konzentrierte sich auf Nicole, ließ das Weltentor entstehen und schritt mit Gryf hindurch.
Beinahe wäre er mit seiner Gefährtin zusammengeprallt…
***
Nicole erreichte mittels des Zeitrings die Gegenwart. Und beinahe wäre sie mit Zamorra zusammengestoßen, der zusammen mit dem Druiden unmittelbar vor ihr auftauchte. Nicole sah, dass die beiden aus einem künstlichen Weltentor kamen, das jetzt erlosch.
»Was - was ist denn hier los?«, wunderte sie sich.
»Wo kommst du her?«, fragte Zamorra zurück.
»Ich habe zuerst gefragt…«
Der Dämonenjäger zuckte mit den Schultern. »Wir wollten mit einem künstlichen Weltentor zu dir. Aber da
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