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0871 - Zwischen den Wassern

0871 - Zwischen den Wassern

Titel: 0871 - Zwischen den Wassern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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zusätzlich.
    Jetzt fehlte nur noch Nebel. Aber dafür war es nicht die richtige Zeit.
    Zamorra deutete auf das kleine Paket. »Das sollen Taucherausrüstungen sein?«, wunderte er sich.
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Das war alles, was ich bekommen konnte. Ich habe mir dafür fast die Hacken abgefahren. In Drumnadrochit gab es gar nichts, ich musste also zurück und nach Invermoriston. Der Laden hatte schon zu, aber glücklicherweise wohnt der Inhaber im gleichen Haus, und ich konnte ihn per Klingeldruck nach unten locken. Ich habe ihn ein wenig umschmeichelt und ihm den Bart gekrault, was ihm so gefiel, dass er seine stets keifende Göttergattin eins höher keifen ließ und für mich den Laden aufschloss.«
    »Woher weißt du, dass die Göttergattin stets keift?«
    »Hat er mir erzählt. Sie verbietet ihm sogar, sich scheiden zu lassen. Tja, und das hier drin ist alles, was er mir verkaufen konnte. Sauerstoffflaschen und Atemmaske, ein Gürtel mit Täschchen und Schlaufen für dies und das, Bleigewichte und ein Messer, das ans Bein geschnallt wird. Also gut, ich werde tauchen.«
    »He, das ist meine Aufgabe!«
    »Wer sagt das? Nessie ist weiblich, und Frauen verstehen sich untereinander besser.«
    »Oder bekämpfen sich untereinander tückischer…«
    »Ach, davon verstehst du nichts. Du bist eben nur ein Mann.«
    »Nur ein Mann? Und was für einer!«
    Sie lächelte und küsste ihn. Dann zog sie sich einfach bis auf die Haut aus. An Badekleidung hatte ja keiner von ihnen gedacht. »Schwimmflossen hatte er leider auch nicht. Na ja, muss auch so gehen.« Stück für Stück legte sie die mitgebrachten Sachen an, befestigte die Bleigewichte am Gürtel und schnallte sich dann links das Messer ans Bein und rechts…
    »Ich dachte, er hätte dir nur ein Messer verkauft. Was ist das da?«
    »Ein Akkuschrauber zum Kartoffelschälen. Sieht man das nicht?«
    »Ich sehe ein zweites Messer.«
    »Warum fragst du dann? Zwei für den Preis von einem. So, und jetzt muss ich nur noch in die richtige Zeit gelangen.«
    »Und vorsichtshalber die Zeitringe mitnehmen. Du weißt ja - mit Merlins Machtspruch zusammen verwenden…«
    »Ja. Aber vielleicht geht's auch so.« Sie legte Rhett die Hand auf die Schulter. »Euer Lordschaft? Wenn Ihr so freundlich wärt…?«
    Der Erbfolger hob langsam den Kopf. »Ja?«
    »Bringt Ihr mich in Eure Zeit, zu jenem Moment, in welchem Nessie Hilfe erbat? Bitte.«
    »Hilfe, die ich ihr nicht bringen konnte«, sagte er seltsam unbeteiligt. »Hilfe gegen einen unbekannten Feind. Ja, schöne Dame, ich werde Euch den Weg dorthin und dahin weisen.«
    Er erhob sich und wandte sich Nicole zu. Mit geschlossenen Augen nahm er sie in seine frühere Zeit. Dann ließ er los.
    Sie empfand Verwirrung. In welcher Zeit existierte sie nun? In der fernen Vergangenheit, oder noch in der Gegenwart, oder beides zugleich?
    Sie wollte den Erbfolger nach der Jahreszahl fragen, aber vor ihren Augen wurde er seltsam unscharf und verblasste. Da wusste sie, dass sie jetzt auf sich allein gestellt war.
    Sie machte ein paar Schritte ins Wasser und - sackte jäh ab. Gut einen Meter hinter dem flachen Ufer gab es eine böse Abrisskante. Mit einem Aufschrei versank Nicole in der Tiefe.
    Sie fand zwar wieder Grund unter den Füßen, nur ging der ziemlich steil abwärts. Sie konnte gerade noch die Schutzbrille und die Atemmaske vors Gesicht ziehen. Warum hast du mich nicht gewarnt ?, dachte sie verärgert.
    Das Blei zog sie weiter nach unten. Erst nach einer Weile wurde der Grund wieder flacher, und sie konnte sich fast normal darauf bewegen.
    Aber ihr Tauch-Trip hatte erst begonnen…
    Der Erbfolger stand immer noch mit geschlossenen Augen da, aufmerksam beobachtet von Zamorra und Gryf. Beide rechneten damit, dass etwas passierte.
    Aber in welcher Form, das ahnten sie nicht.
    Plötzlich drehte Rhett - oder wer auch immer gerade in ihm dominierte - sich dem Wasser zu. Die beiden rechneten damit, dass er jetzt vorwärts schritt, um Nicole in den See zu folgen, und sprangen zu ihm, um ihn festzuhalten. Aber noch bevor sie ihn erreichten, wurde er durchsichtig und verschwand einfach. Ihre Hände griffen ins Leere.
    ***
    Der Erbfolger erschien bei der in die Tiefe sinkenden Nicole. Sie sah ihn nicht, aber zwischen ihnen gab es eine Verbindung. So, wie sie sank, sank er mit ihr. Seltsamerweise konnte sie seine Präsenz auch nicht spüren.
    Er brauchte nicht zu atmen. Das mochte an seiner Zustandsform liegen. Er machte sich darüber keine

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