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0873 - Mond der Magie

0873 - Mond der Magie

Titel: 0873 - Mond der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Praetoren und Bebop nicht aufmerksam wurden. Dann konzentrierte er sich erneut. Das waren Schritte, wenn auch kaum vernehmbare.
    Und die kamen aus der Richtung, in die van Zants Rücken zeigte. Nahe Schritte, ganz nahe.
    Etwas berührte den Physiker an der rechten Schulter, was zur Folge hatte, dass Artimus' Herz für eine Sekunde vor Schreck aussetzte. Dann machte sich dieses Etwas an seiner Fesselung zu schaffen. Artimus musste den Mann nicht erst sehen um zu wissen, wer da zu seiner Rettung gekommen war. Professor Zamorra - wie auch immer der nach Uskugen gekommen sein mochte.
    Das Adrenalin schoss durch van Zants Körper. Er konnte es kaum erwarten wieder frei zu sein, denn er wollte Bebops faltigen Hals zwischen seinen Händen fühlen. Die Wut war nicht im Mindesten schwächer geworden.
    Vorläufig musste er sich aber noch mit dem Posten des Beobachters begnügen, denn ein anderer betrat die Bühne, und der zog spielerisch alle Aufmerksamkeit auf sich.
    »Beeobardtt Bealbeordobobb - bin ich es, auf den du hier wartest?«
    Der Kopf des Kriegers zuckte herum. Die Praetor erwachten aus ihrer Starre. So hatten sie die Ankunft der Person sicher nicht erwartet, die sich nun scheinbar freiwillig in ihre Gewalt begab.
    Vinca von Parom war von seinen Körpermaßen her nicht mit den Praetoren zu vergleichen, doch als er auftauchte, schien er das gesamte Bild zu beherrschen. Ruhig war er aus einem der Gebäude getreten, stand nun keine zehn Schritte von Bebop und drei der Kreaturen entfernt; wo die anderen beiden sich versteckt hatten, konnte van Zant nicht sagen.
    Zamorra hatte dessen Fesseln samt Knebel entfernt. Van Zant fasste den Parapsychologen bei den Schultern.
    »Das ist eine Falle… sie…«
    Zamorra machte eine beruhigende Handbewegung. »Das wissen wir. Vinca war darüber informiert. Ich hoffe, er hält die Praetoren ein wenig auf. Artimus, wo ist Laertes? Schnell.«
    Mit kurzen Sätzen informierte der Physiker den Professor. Zamorra war alles andere als begeistert.
    »Dalius weiß offenbar nicht, was er tut. Aber im Grunde hat er ja Recht - die Blockade muss aufgehoben werden, damit wir von hier verschwinden können. Artimus, bleibe bei Vinca - ich gehe Laertes nach. Irgendwie muss die Wurzel deaktiviert werden.«
    Van Zant wies auf das Gebäude, in dessen Inneren der Wurzelschacht verborgen war. Zamorra sprintete los.
    Der Physiker blickte sich um. Unweit von ihm lagen Steinbrocken, die aus der Fassade eines der Gebäude stammen mussten. Rasch bückte Artimus sich. Ja, eines der Teile mochte eine brauchbare Keule ergeben, schwer zwar, doch noch relativ gut zu handhaben.
    Langsam schritt der Südstaatler in Richtung der sich gegenüberstehenden Parteien. Das Verhältnis war nicht so ganz fair. Hier drei Praetoren und eine Riesennase - dort Vinca von Parom.
    Das ließ sich ändern. Geringfügig zwar, aber immerhin…
    ***
    Dalius Laertes war verzweifelt.
    Er hatte es geahnt, doch immer war da die Hoffnung gewesen, stark genug zu sein, um es doch noch zu verhindern. Nein, diesen Kampf hatte er verloren. Verloren gegen das schlummernde Bewusstsein seines Sohnes. Sajol hatte sich bereits nach der ersten Ankunft auf Uskugen schmerzhaft für Dalius bemerkbar gemacht. Der Druck in Laertes' Kopf war beständig gestiegen.
    Laertes' Kopf … das war ja nicht richtig. Es war schließlich das Bewusstsein Laertes', das im Körper seines Sohnes existierte. Damals, auf diesem öden Steinbrocken irgendwo im Weltraum, da war er gestorben - er, Dalius Laertes… Rat von Uskugen, gefeierter Sportstar seiner Welt. Sein Körper war dort zurückgeblieben, verwest, zerfallen.
    Doch kurz vor seinem Tod hatte er es geschafft, seinen Sohn zu einer geistigen Allianz zu zwingen. Ja, er hatte ihn gezwungen, denn Sajols Macht war ganz einfach zu groß, als dass sie frei existieren durfte. Seine Magie war so vollständig, so perfekt. Und dabei war sie anders als alles, was Laertes je gekannt hatte. Dennoch, trotz seiner Macht, war Sajol ein Kind geblieben, das sich schlussendlich dem Vater nicht hatte entziehen können.
    Seit diesem Tag umschloss das Bewusstsein Laertes das seines Sohnes, beruhigte es, hielt es in einem Dämmerzustand. Doch hier auf Uskugen war alles anders. Laertes verlor die Kontrolle über Sajol, dessen schlummernde Kraft so groß war, dass sie sich selbst über den magischen Block hinwegsetzen konnte.
    Der Kokon… er hätte jeden zu Asche zerfallen lassen, der ihn zu berühren wagte. Laertes-Sajol war unbeschadet

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