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0876 - Die Welt des LARD

Titel: 0876 - Die Welt des LARD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte der Sache die Spitze abgebogen. Die Runde war beschwichtigt. Das Gespräch wandte sich anderen Dingen zu.
    Tarmair trank seinen Becher leer. Dann warf er eine Handvoll Münzmarken in den dafür vorgesehenen Ausschnitt in der Oberfläche des Tisches und erhob sich, nachdem ihm das Aufblinken einer kleinen, blauen Kontrollampe zu verstehen gegeben hatte, daß die abgelieferte Summe dem Konsum entsprach.
    Die Unterhaltung am Tisch war, als Tarmair sich entfernte, ziemlich hitzig. Daher nahm niemand wahr, daß er ging. Er bahnte sich den Weg zwischen anderen Tischen hindurch, die ebenso dicht besetzt waren wie der seine, und erreichte schließlich den Ausgang, der sich selbsttätig vor ihm öffnete.
    Erleichtert trat er auf die breite Straße hinaus. Das Licht lag hell auf den Dächern der kleinen Stadt. Aber in der Straße war es still. Ganz Quo-stoht feierte das Surquhaira.
    Tarmair trat auf die ebene Fläche der Straße hinaus und wollte sich heimwärts wenden, da erschien hinter der Kante des Gebäudes, in der der Trinkraum sich befand, eine kleine, gebückte Gestalt. Voller Überraschung erkannte Tarmair Prentach, den Alten.
    „Ich weiß, daß du ein Spötter bist, mein Sohn", sagte Prentach leutselig. „Und bei den Spöttern ist man nie ganz sicher, ob sie wirklich meinen, was sie sagen, oder ob sie nur so daherreden, weil sie müssen."
    Tarmair war verwirrt. Er wußte nicht, wie er auf diese Worte reagieren sollte. Prentach schien zu bemerken, daß er sich in Verlegenheit befand, und es gefiel ihm offenbar.
    „Wenn du deiner Sache nicht ganz sicher bist, mein Sohn", begann er von neuem, „dann sprich mit Cain-stor. Er kann dir womöglich Aufklärung verschaffen. Du scheinst sie nötig zu haben."
    Inzwischen hatte Tarmair sein Gleichgewicht wiedergefunden -wenigstens teilweise.
    „Wie meinst du das?" herrschte er den Alten an. „Wozu brauche ich Aufklärung?"
    Prentach lächelte freundlich.
    „Nun - du bist dort drinnen ein wenig vorgeprellt. Du hast Dinge von dir gegeben, die vermuten lassen, daß du dich in einem Zustand arger Verwirrung befindest!"
    Jetzt war Tarmair ärgerlich.
    „Was habe ich von mir gegeben?" rief er zornig. „Was? Sag' !"
    „Sag' !" äffte der Alte ihm nach. „Nein: sagen werde ich dir nichts, mein Sohn. Aber eine Frage stellen will ich dir, wenn du nichts dagegen hast."
    „Frag" zu!"
    Da näherte sich ihm Prentach, bis er den mit Wein getränkten Atem des Alten riechen konnte, und fragte im Tonfall eines Verschwörers: „Als ich das Lied sang - woher wußtest du da, daß die Namen Orte bezeichnen?"
    Von der Trinkhalle waren es nur hundert Schritte bis zu dem kleinen Haus, in dem Tarmair wohnte. Tar-mair war, für einen Wynger, ein ungemein hoch gewachsener Mann. Er stand über fünfeinhalb Fuß hoch. Sein schlankes Gesicht war ebenmäßig geschnitten und von einer Fülle silbern leuchtenden Haares umrahmt, das Tarmair länger trug als die meinsten Männer in Quostoht. Tarmair bewegte sich mit einem ebenmäßigen, leicht federnden Gang. Es war kein überflüssiges Gramm Fett an seinem Körper. Er wirkte durchtrainiert. Im Alter von zweiunddreißig Jahren stand er mitten in der Blüte der Mannes jähre.
    Das Gespräch mit Prentach hatte ihn sehr nachdenklich gestimmt. Zuerst war es seltsamerweise nicht der Inhalt der Unterhaltung, die Tarmair zu denken gab, sondern vielmehr der Umstand, daß Prentach von seinem Beruf als Spötter wußte. Die Spötter waren eine Truppe, die dem LARD mit einem besonders hohen Grad von Ergebenheit dienten. Ihre Arbeit erforderte, daß sie sich mitunter im Kreise ihrer Freunde und Bekannten unbeliebt machten. Das LARD hatte den Spöttern daher zugesichert, daß es ihre Identität niemals preisgeben werde. Unter ihren Freunden mochten die Spötter als geborene Zyniker bekannt sein, die über einen besonders scharfen Verstand aber nicht immer über das nötige Maß an Takt verfügten. Daß sie aber direkt im Dienst des LARD standen, sollte niemals bekannt werden.
    Woher bezog Prentach seine ungewöhnliche Kenntnis?
    Erst dann begannen Tarmairs Gedanken, sich mit dem eigentlichen Thema der Unterhaltung zu befassen. Der Alte hatte ein Lied gesungen, in dem gewisse Namen vorkamen, die im Wörterbuch des LARD seit geraumer Zeit als Reizworte gekennzeichnet waren. Jeder Spötter wußte, daß er zu handeln hatte, wenn eines dieser Worte ausgesprochen wurde.
    Tarmair hatte gehandelt-und sich dabei eine Blöße gegeben. Prentachs Frage war durchaus

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