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0881 - Das Kind der Mumie

0881 - Das Kind der Mumie

Titel: 0881 - Das Kind der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er spürte auch, wie er allmählich wieder in die Wirklichkeit zurückkehrte. Um ihn herum hatte sich die Welt bereits verändert.
    Die Menschen waren von ihm und dem Blutenden zurückgewichen, als hätten sie die Pest. Schreie und Rufe mischten sich zu einem wirren Gekreische, das durch den großen Raum des Supermarkts gellte. Einige Kunden standen starr auf dem Fleck, andere waren weggelaufen, und die Verkäuferinnen an ihren Kassen hatten sich erhoben, um zu erfahren, was in der Kundenschlange passiert war.
    Aus dem Hintergrund hetzten zwei Männer heran. Einer von ihnen trug einen offenen weißen Kittel, der andere einen braunen Anzug mit einem Namensschild auf dem Revers.
    Suko kniete noch immer. Es gelang ihm, Shao einen Blick zuzuwerfen. Auch sie war entsetzt, wie er sehr deutlich erkennen konnte, aber sie schrie nicht, und als sie Sukos Nicken sah, da nickte sie zurück. Sie hatte ihn verstanden, ließ ihren Wagen stehen und drehte sich ab. Wahrscheinlich würde sie genau das tun, was Suko für richtig hielt. Sie dachten oft gleich, und Shao würde versuchen, den Jungen mit den goldenen Augen zu finden.
    Suko kniete neben dem Mann. Er hörte die harten Tritte der beiden Männer und auch ihr heftiges Atmen, als sie neben ihm stehenblieben und wissen wollten, was geschehen war.
    Ohne seine Haltung zu verändern, schaute Suko hoch. Das Gesicht des Mannes im braunen Anzug zeigte einen Anflug von Panik, und der Mann zuckte zusammen, als er Sukos Antwort hört. »Dieser Kunde hat einen Blutsturz erlitten.«
    »Gütiger Himmel«
    »Ist er denn tot?« fragte der zweite.
    »Ich habe es noch nicht genau festgestellt, kann es mir allerdings vorstellen.«
    »Wir müssen die Polizei und einen Arzt holen!« hechelte der Weißkittel.
    »Die Polizei bin ich«, erklärte Suko. »Einen Arzt lassen Sie bitte so schnell wie möglich kommen.«
    »Vielleicht ist einer der Kunden ein Arzt.«
    »Dann rufen Sie durch.«
    »Ja, ja.« Der Weißkittel verschwand. Sein Kollege blieb. Auf dem Schild las Suko den Namen Henderson. Er schien wohl der Chef des Supermarkts zu sein.
    Und er war froh, daß sich Suko um den Mann kümmerte. Suko hatte nicht vergessen, was er gesehen hatte, und er wollte es auch genau wissen, deshalb drehte er den Mann vorsichtig zur Seite, damit er auf dem Rücken zu liegen kam.
    Seine untere Gesichtshälfte war blutverschmiert, wie auch ein Teil der Kleidung. Suko schaute in die Augen und sah, daß der Mann nicht mehr lebte. Er hatte den gebrochenen Blick eines Toten, aber zwischen den Augen und auf der Stirn, da hatte der Inspektor etwas entdeckt, was sicherlich keine Täuschung war.
    Das dritte Auge!
    Es war verschwunden!
    Allerdings hob sich von der hellen Haut der Stirn eine Wunde ab. Sie war sogar ziemlich tief und bildete im Kopf des Mannes eine kleine Mulde. Suko suchte nach dem dritten Auge, was er leider nicht fand. Es war entweder zerstört worden oder hatte sich dermaßen weit zurückentwickelt, daß es nicht mehr vorhanden war. Die Ränder der Wunde wirkten wie verbrannt.
    Obwohl um Suko herum ein gewaltiger Trubel herrschte, wanderten seine Gedanken in eine bestimmte Richtung. An Zufälle glaubte er eigentlich nicht, alles hatte im Leben seinen Sinn und seine Bedeutung. Auch was hier passiert war, wollte er nicht unter die Rubrik Zufälle einordnen, denn er gehörte zu den wenigen Personen, die über die Menschen mit den dritten Augen informiert waren.
    Es gab sie. Es waren die Sehenden, die Wissenden. Man nannte sie die Psychonauten!
    Suko schluckte, als er daran dachte. Er wischte über seine Stirn, preßte für einen Moment die Lippen zusammen und dachte wieder an den Jungen mit den goldenen Augen.
    Goldene Augen, ein drittes Auge - das war kein Zufall. Da mußte es Zusammenhänge geben, und der Schlüssel dazu war einfach der ungewöhnlich gekleidete Junge, den Shao sicherlich jetzt suchte.
    Als Suko daran dachte, bekam er Angst um Shao. Das Schicksal des Mannes hatte er hautnah miterleben müssen, und wenn sich der Junge gestellt und angegriffen fühlte, konnte er möglicherweise ebenfalls sehr negativ reagieren.
    Es gefiel ihm überhaupt nicht mehr, daß Shao die Verfolgung übernommen hatte.
    Er stand auf.
    Die normale Welt hatte ihn wieder. Zwei Uniformierte schafften sich mit rudernden Armbewegungen Platz. Als sie das Blut und die Leiche sahen, blieben sie geschockt stehen und erbleichten.
    Suko hielt seinen Ausweis schon in der Hand. Die Bobbies nickten. Er wußte nicht, ob sie überhaupt

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