Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0881 - Das Kind der Mumie

0881 - Das Kind der Mumie

Titel: 0881 - Das Kind der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wir nicht mehr. Nichts Besonderes. Dieses Kind und die Mumie haben uns bewiesen, wie gering unsere Chancen letztendlich sind.«
    »Sie können es nachholen!« flüsterte Clayton und starrte dabei in den leeren Kindersarkophag.
    »Was?«
    »Das Töten. Unseren Tod…«
    Laroche nickte. »Das ist richtig. Deshalb werden wir versuchen, uns zu schützen.«
    »Wie und wo?«
    »Bei unseren Freunden. Wir können diese Entdeckung nicht für uns behalten. Wir müssen sie weitergeben«, sagte Laroche. »Es ist einfach unsere Pflicht, darüber zu sprechen. Das werden wir tun, wenn wir dieses Land verlassen haben.«
    »Gut, man kann noch später darüber reden. Jetzt will ich endlich raus hier, sonst ersticke ich noch.«
    »Das ist verständlich.«
    Beide Männer leuchteten ein letztes Mal die Kammer aus. Sie sahen nichts, was auf eine weitere Existenz eines Wesens hingedeutet hätte. Aber zwei leere Sarkophage sprachen eine deutliche Sprache. Es war Clayton, der auch die Decke ableuchtete und feststellte, daß sich dort etwas verändert hatte. Er zupfte seinen Kollegen am Arm und deutete mit der freien Hand in die Höhe.
    »Was ist denn?«
    »Schau dir die Sonnen an, Guy.«
    Laroche wollte etwas erwidern, als er merkte, daß sich dort tatsächlich etwas getan hatte. Zwar waren sie noch vorhanden, aber nicht mehr so, wie sie die beiden Männer in Erinnerung hatten. Sie waren dabei, sich abzuschwächen und würden sicherlich irgendwann ganz verschwunden sein, wenn auch der letzte Rest an Magie aus diesem Verlies geströmt war.
    »Das ist ein Omen«, sagte Laroche leise. »Das Zeichen dafür, daß es vorbei ist.«
    »Wieso?«
    »Sie brauchen nicht mehr zu wachen. Das Kind hat sein Grab verlassen, und zwar lebend.« Laroche schüttelte sich. Er kam noch immer nicht zurecht, aber das machte auch nichts mehr. Er versuchte jetzt, die Dinge positiv zu sehen. Er und sein Freund waren mit dem Leben davongekommen, und er würde alles daransetzen, daß es auch so blieb.
    Sie verließen endgültig die Grabkammer und machten sich wieder auf den Rückweg.
    Obwohl sie die Strecke schon kannten, kam sie ihnen ungewöhnlich lang vor. Auch rechneten sie immer damit, daß aus den zahlreichen Nischen plötzlich die Mumie des Sonnengottes erschien, aber die ließ sich zum Glück nicht blicken.
    Als sie schließlich die Felsenhalle erreichten, wo die Luft etwas besser war, schauten sich die beiden Archäologen an und atmeten auf.
    »Jetzt bin ich fast der Meinung, daß uns nichts mehr passieren kann.«
    Laroche nickte Francis zu. »Ich auch.«
    Sie behielten beide recht. Unangefochten erreichten sie das Freie, blieben dort stehen, schauten sich an, atmeten tief durch und blickten dann hoch in den Nachthimmel, der einfach prächtig war. Einen derartig klaren Himmel erlebte man wirklich nur in der Wüste. Die Sterne funkelten um die Wette, als wollte der eine den anderen noch mit seinem Licht übertreffen.
    »Ist er nicht prachtvoll?« flüsterte Clayton.
    Laroche nickte. »Wer weiß, welche Geheimnisse sich noch in ihm verbergen?«
    »Wir beide werden es nicht herausfinden können.«
    »Das denke ich auch.«
    Sie machten sich auf den Weg zu ihrem Lagerplatz und mieden die Stelle, wo die vier Leichen lagen. Trotzdem kam Guy noch einmal darauf zu sprechen. »Die Mumie hat ihnen die Kehlen durchgeschnitten. Deshalb gehe ich davon aus, daß sie auch bewaffnet war.«
    »Stimmt.«
    »Und uns hat sie verschont.« Laroche blieb stehen und schüttelte den Kopf. »Ich kann es noch immer nicht begreifen. Du etwa?«
    »Nein, aber ich würde mich auch nicht zu sehr freuen.«
    »Wie meinst du das, Francis?«
    »Es könnte eine lange Jagd werden.«
    »Auf uns?«
    »Auch. Nur solltest du daran denken, daß wir nicht allein sind. Es gibt andere Psychonauten, und ich weiß nicht, wie wir uns ihnen gegenüber verhalten sollen.«
    Das wußten sie auch nicht, als sie das Zelt abbauten und alles in ihrem Geländewagen verstauten.
    Die Toten ließen sie liegen. Sie würden den Behörden zwar Bescheid geben, aber sie konnten sich auch vorstellen, daß der Aasgeruch viele Vögel anzog. Jedenfalls mußten sie so rasch wie möglich außer Landes, und sie durften nichts von dem berichten, was sie erlebt hatten.
    »Willst du fahren?« fragte Laroche.
    »Warum?«
    »Du hast die besseren Nerven.«
    »Okay, das erste Stück, dann lösen wir uns ab.«
    »Ist mir auch recht.«
    Einen Sandsturm hatte es nicht gegeben, und so würden Motor und Getriebe noch funktionieren, was bei dem

Weitere Kostenlose Bücher