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0881 - Zentrum der Angst

0881 - Zentrum der Angst

Titel: 0881 - Zentrum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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rechten Unterarm, leckte an dem Rinnsal, das austrat.
    Blut…
    Hatte die Wurzel nicht bedacht, dass die Wächterin ein Vampir war?
    Vor Sabeths Augen legte sich ein feiner Schleier… weiß, von roten Fäden durchzogen.
    Nicht mehr lange.
    Es würde ein entsetzliches Ende für sie werden…
    ***
    Telefonat mit einem Vampir:
    »Das Zentrum der Angst.« Zamorra saß an seinem Schreitisch im Château Montagne, hatte am Telefon vor sich die Lautsprechtaste gedrückt. Entsprechend laut und betont sprach er, denn er kannte den Effekt, der bei dieser Art des Telefonierens auftrat - das Gesagte wurde doch ein wenig undeutlich. Am anderen Ende der Leitung war Dalius Laertes, der durch diese Kommunikationsform gezwungen war, mehr als gewöhnlich zu reden. Gesten reichten hier nicht aus, und mit denen machte er sich oft verständlich; er war sicher kein großer Redner.
    »Wir werden früher oder später dort auftauchen müssen. Wer weiß schon, was dieses Netz für eine Bedrohung werden kann? Aber wie sollen wir es finden?«
    Laertes braucht wie üblich ein wenig Zeit, bis er antwortete.
    »Du kennst die Bestimmung einer Ortung. Ein Punkt reicht da nicht aus - sprich: Armakath. Wir brauchen mindestens zwei weitere Positionen, wenn wir dieses Zentrum finden wollen. Wollen wir?« Er beantwortete sich diese Frage selbst. »Nein, aber du hast Recht - es wird kein Weg darum herumführen. Also brauchen wir Kenntnis, wo die anderen Knotenwelten liegen. Es wird nicht leicht, das zu erfahren.«
    Zamorra sah das nicht so pessimistisch.
    »Bisher haben wir oft Informationen erhalten, ohne dass wir explizit danach geforscht haben. Vergiss nicht - Artimus ist nach wie vor Krieger der weißen Städte. Wenn das Band der Speere und dieser Vinca von Parom etwas in Erfahrung bringen, wird Artimus davon hören. Ganz sicher. Viel größere Sorgen bereitet mir der Gedanke daran, was die Herrscher in eine solche panische Angst versetzen konnte.«
    Dalius Laertes hatte sich das auch schon gefragt, doch keine Antwort gefunden.
    »Wir kennen die Zeitabläufe nicht, in denen solche Wesen denken und handeln. Vielleicht ist der Start des Planes nur der Beginn einer unter Umständen 100 Jahre währenden Periode; vielleicht sogar noch viel länger.«
    »Oder sie endet bereits morgen.« Zamorra grinste. Das war alles nur hypothetisch. Alles nur Gedankenspiele. Er ging zu einem anderen Thema über.
    »Hast du etwas von Artimus gehört? Er wollte sich gestern hier melden, doch das hat er nicht getan.«
    Zamorra glaubte sich zu verhören, als aus dem kleinen Lautsprecher ein feines Lachen drang. Lachen? Laertes lachte für gewöhnlich nicht, ging dazu wahrscheinlich in den sprichwörtlichen Keller.
    Die Stimme des Uskugen klang tatsächlich amüsiert.
    »Er hat mir eine Mitteilung geschickt. Ich hatte auch vor, mich mit ihm zu treffen, zu reflektieren. Seine Mitteilung war nur recht kurz. Sie bestand aus dem einen Satz: Bin heute nicht zu sprechen - mache blau! Erklären muss ich dir das sicher nicht, oder?«
    Zamorras Grinsen wurde um einiges breiter.
    Nein, das musste Laertes ihm sicher nicht erklären.
    ***
    Der Besitzer des kleinen Apartments hatte keinen schönen Tod gehabt.
    Sie hatte es eilig, machte sich dementsprechend keine Mühe. Ein Schnitt durch seine Kehle - fertig.
    Nun saß sie in dem größeren der beiden Räume beim Fenster. Das Licht hatte sie ausgeschaltet. Sie brauchte es nicht, denn auch im Dunkeln funktionierte ihr Sehvermögen erstklassig.
    Starr war ihr Blick auf das Fenster im ersten Stock des gegenüberliegenden Hauses gerichtet. Dort, in dem sicher nicht größeren Apartment, brannte noch Licht, wenn auch sehr gedämpft. So, wie es zwei Menschen gerne hatten, die sich aneinander nicht satt sehen konnten.
    Und die beiden dort drüben waren in genau dieser Phase ihrer beginnenden Partnerschaft. Oder sollte man es Affäre nennen? Das machte für sie keinen Unterschied. Sie holte sich ihre Befriedigung auf andere Weise, nicht so, wie Menschen das taten.
    Jetzt war die Silhouette der Frau zu sehen. Sie war nackt, keine Frage. Genüsslich streckte sie beide Arme in die Höhe, sank dann weiter nach unten. Das Liebesspiel war im vollen Gang.
    Ein wenig Geduld musste sie auf ihrem Beobachtungsposten also noch aufbringen.
    Dann sah sie ihn. Er stand auf, ging in den Nebenraum. Als er zurückkam, hielt er Gläser in den Händen.
    Er… seinetwegen war sie hier.
    Sie hasste ihn. Sie hasste jeden, der sich ihr in den Weg stellte. Und der Mann

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