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0881 - Zentrum der Angst

0881 - Zentrum der Angst

Titel: 0881 - Zentrum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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eigentlich nur logisch war - die Umgebung des Wurzelschachtes absuchen lassen, strategisch wichtige Punkte mit Wachen besetzen. Damit wäre van Zants Versteckspiel sicher rasch beendet.
    Rola lächelte dem Südstaatler zu. Langsam aber sicher begann ihre Theaterschminke sich aufzulösen. Dennoch war sie in ihrer blauen Erscheinung noch immer ein reichlich bizarrer Anblick.
    »Also dann… alles auf eine Karte, Doktor Physik! Ich lenke die Burschen so ab, dass du deine Chance bekommst.«
    Van Zant begehrte auf. »Du bist verrückt. Das ist Selbstmord. Es muss einen anderen Weg geben…«
    Rola legte eine Hand auf Artimus Mund. Verblüfft schwieg er, hörte nur noch zu.
    »Wenn uns die Jungs da draußen erwischen, verputzen sie uns zum Frühstück. Die sehen hungrig aus. Wo bitte siehst du also den Unterschied zwischen den beiden Varianten? Wahrscheinlich überleben wir beide nicht, aber bei meiner Version haben wir zumindest eine kleine Chance. Also lass die weltberühmte, die unvergleichliche Rola DiBurn ihren Auftritt starten.«
    Sie ging zur Tür, drehte sich dann aber noch einmal um. »Sollte das Wunder geschehen, und wir zwei kommen noch einmal heil aus diesem Schlamassel heraus, dann schuldest du mir ein Spitzendiner - im teuersten Restaurant von ganz Texas… nur wir beide. Ich hätte nämlich große Lust, dich besser kennenzulernen, trotz Bauch und Glatze. Wünsch mir Glück.«
    Dann war sie aus dem Haus hinaus.
    Artimus van Zant konnte ihr nur noch nachblicken.
    ***
    »As I went a Walking - One morning in spring
    I met with some travelers - On an old country lane…«
    Die Köpfe der Praetoren ruckten herum. Was waren das für seltsame Töne… woher kamen sie? Die grauen Riesen bekamen rasch die Antwort auf ihre Fragen, denn auf der Straße, die zum Schachthaus führte, kam ihnen etwas entgegen, das sie weder kannten, noch einschätzen konnten. Einer der Praetoren öffnete angriffslustig seinen Mund, bildete mit ihm einen Trichter, aus dem er seine tödliche Klangmagie auf dieses Wesen lenken wollte.
    Eine Pranke legte sich auf seine Schulter. »Warte noch. Wir sollten vorsichtig sein. Denk an die Stele - vielleicht wird dieses Ding dort auch explodieren, wenn wir es angreifen.« Der Angesprochene zögerte einen Augenblick, dann nickte er stumm.
    Das Wesen, das so fröhlich singend auf sie zukam, war… blau gefärbt. Von einer solchen Rasse hatten die Praetoren noch nie zuvor gehört. Und es bewegte sich auch so seltsam. Es hüpfte, drehte sich im Kreis, klatschte dabei rhythmisch in die Hände. Bis auf eine Art Lendenschurz war das blaue Wesen nackt - und es war klein, reichte den Praetoren sicher kaum bis zum Bauch hinauf.
    »One was an old man - the second a maid. The third was a young boy who smiled as he said…«
    Die Praetoren verstanden diese Worte nicht. Darin lag für sie absolut kein Sinn. Die blauhäutige Figur machte eine Pirouette, wie sie perfekter nicht hätte sein können, dann war sie plötzlich bei den grauen Wächtern angekommen.
    Sie tänzelte leichtfüßig zwischen den Kolossen her, schien keine Furcht zu haben, obwohl jedes Einzelne dieser Wesen sie mit einem einzigen Schlag hätte töten können.
    »With the wind in the willows - the birds in the sky there's a bright sun to warm us wherever we lie…«
    Dieser Singsang schien nicht enden zu wollen. Einer der Praetoren hatte nun genug von dieser verrückten Darstellung. Er schnappte mit beiden Armen nach dem halb nackten Wesen, das sich hier wir irre aufführte. Doch die Sängerin war schneller als er. Sie duckte sich, machte eine geschickte Drehung nach rechts, und das Einzige, das der Praetor zu fassen bekam, war der Arm eines seiner Kameraden, der dort ungünstig stand.
    Die beiden Wesen starrten einander für einen Moment an, dann gingen sie knurrend aufeinander los. Ohne es zu ahnen hatte die kleine Sängerin einen Instinkt bei den Kreaturen ausgelöst, die Körperkontakt untereinander strikt vermieden. Es kam einer tödlichen Beleidigung gleich, den anderen ohne guten Grund zu berühren.
    Plötzlich herrschte eine wilde Unruhe unter allen Praetoren, die nun kurz davor waren, endgültig die Kontrolle über die Szene zu verlieren.
    Genau diesen Augenblick nutzte Rola DiBurn. Aus ihrer säuselnden Singstimme wurde ein erstaunlich lautes Organ. »Jetzt!« Nur dieses eine Wort, doch das reichte Artimus, der entgeistert die ganze Zeit über beobachtet hatte.
    Wie ein wilder Stier stürmte der Krieger Armakaths aus dem Versteck, den

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