0882 - Brennpunkt Milchstrasse
- allerdings eines äußerst unternehmungslustig wirkenden Greisengesichts.
„HOBBY-BAZAAR, hier Arzachena!" sagte der alte Mann. „Sie an, zwei Molekülverknoter!
Welcher von Ihnen hat sich einmal Pedar von Margulien genannt?"
„Das war ich", sagte Nchr. „Warum haben Sie mich damals nicht entlarvt, Mister Arzachena?"
„Warum sollte ich!" erwiderte der alte Prospektor. „Ich sah keine Ursache, mich in Ihre Angelegenheiten einzumischen, und als Sie sich tatsächlich einen Übergriff leisteten, da hat die betreffende Dame sich sehr wirkungsvoll gewehrt."
„Ich heiße Nchr - und mein Bruder heißt Ytter. Aber schließen Sie aus der Bezeichnung .Bruder' bitte nicht auf eine enge Verwandtschaft. Wenn wir Gys-Voolbeerah ,Bruder' sagen, so meinen wir etwa das gleiche, als wenn Sie .Mitmensch' sagen."
„Warum kommen Sie eigentlich nicht aus Ihrer Sonne heraus?" fragte Arzachena.
„Wir kommen!" erwiderte Nchr und steuerte die BORROQUITO aus den Ausläufern der Sonnenatmosphäre heraus. Dabei stellte er fest, daß die Space-Jet einen größeren Weg darin zurücklegen mußte als beim Einflug.
„Drohne dehnt sich zur Zeit aus", antwortete Ytter auf Nchrs entsprechende Bemerkung. „Noch eine Stunde, und wir wären gebraten worden."
„Warum heißt Ihr Walzenschiff eigentlich HOBBY-BAZAAR, Mister Arzachena?" sagte er in den Hyper-kom.
„Weil es die Zentrale meines fliegenden Hobby-Versandhauses werden wird", antwortete der Prospektor bereitwillig. „Ich habe es zu diesem Zweck von Argyris gekauft -und er hat es auf Kosten Olymps generalüberholen und ausrüsten lassen, weil es vorläufig im Interesse der Liga Freier Terraner eingesetzt wird."
„Hobby-Versandhaus?" fragte Yt-ter erstaunt. „Was wollen Sie denn versenden, Mister Arzachena?"
„Nun, beispielsweise Hobby-Sets zum Selbstbau von Robotern aus Schrott oder zum Bau von Transmit-tern aus unkomplizierten Teilen -und was der Dinge mehr sind. Das wird die neue Doit-yourself-Welle!"
„Hm!" machte Ytter. „Das ist interessant."
Neben dem Abbild Arzachenas tauchte das Abbild eines Larenschädels auf.
„Es tut mir leid, daß ich Ihre Diskussion über Hobby-Sets unterbrechen muß", erklarte Hotrenor-Taak. „Aber niemand von uns weiß, wie lange sich das große Schiff der Gys-Voolbeerah im Illema-System festhalten laßt. Haben wir aber erst einmal seine Spur verloren, können wir nicht mehr mit der Besatzung verhandeln."
„Sie haben recht, Mister Hotrenor-Taak", warf Nchr ein. „Unsere Verhandlungsposition kann sich nämlich nur verschlechtern, je mehr Zeit vergeht. Sobald die SCHWERT DER GOTTER durch die ersten tausend Raumschiffe verstärkt worden ist, können diese Leute nämlich sicher sein, daß fast alle Forderungen erfüllt werden, die sie stellen."
„Und da die LFT sich keinem fremden Diktat beugen wird, wäre dann der Krieg unvermeidlich", meinte Hotrenor-Taak.
Die BORROQUITO hatte sich der Position der HOBBY-BAZAAR bis auf wenige tausend Kilometer genähert. Nchr steuerte sie so, daß sie das Walzenschiff einmal umkreiste und sich dann fünfzig Kilometer neben es setzte.
„Ab nach Praesepe!" krähte Pyon Arzachena mit heller Greisenstim-me.
„Ich schlage drei Linearetappen vor", warf Hotrenor-Taak sachlich ein. Die dritte sollte uns erst einmal eine Astronomische Einheit an Epsilon Praesepis, den Hauptstern dieses Haufens, heranbringen. Von dort aus nehmen wir Funkverbindung mit Agar Merlin auf, der den kleinen Flottenverband der Liga innerhalb des Illema-Systems fuhrt."
„Einverstanden", sagte Nchr.
Die beiden unterschiedlichen Raumschiffe fielen kurz nacheinander in den Normalraum zurück.
Nchr blickte durch die transparente Steuerkanzel nach hinten. Von NGC 2682 war mit bloßem Auge schon nichts mehr zu sehen. Die tatsächliche Zusammengehörigkeit seiner Sterne wurde durch die optische Durchsetzung mit Millionen anderer Sterne verschleiert.
Als Nchr den Blick nach vorn richtete, sah er einen Ausschnitt aus dem Sternhaufen Praesepe und erkannte die relativ größere Dichte der Sterne gegenüber dem übrigen Weltraum. Alle vierhundertdreiundsiebzig Einzelsterne ließen sich nicht überblik-ken, wenn man sich bereits im Randgebiet des Sternhaufens befand.
„Hyperkomantenne auf enge Bündelung eingestellt und ins Zentrum von Praesepe gerichtet", gab Ytter bekannt.
Als der Telekommelder summte, schaltete er das Gerät ein.
Auf dem Bildschirm erschien das Abbild von Hotrenor-Taaks Oberkörper.
„Ich hielt es für
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