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0882 - Reise in die Hölle

0882 - Reise in die Hölle

Titel: 0882 - Reise in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Programms. Jedes Mal, wenn sie sich umdrehte und ihre Oberweite zeigte, waren die Kerle schier aus dem Häuschen, und sie sorgten mit lautem Grölen und Pfeifen dafür, dass Carrie eine Gänsehaut bekam.
    Aber nicht dieses Mal.
    Die Gänsehaut bekam sie durch etwas ganz anderes…
    Ein eiskalter Wind streifte sie. Zuerst schien es nur ein angenehmer, leichter Hauch zu sein. Doch nach wenigen Sekunden stellte Carrie fest, dass die Kälte bis in ihr Innerstes reichte. Der Wind schien ihre Haut zu umschmeicheln und regelrecht zu umarmen.
    Ein seltsames Ziehen fuhr durch Carries Oberkörper, genau in dem Augenblick, als sie sich zu ihrem Publikum drehte und den Büstenhalter von sich warf. Ihre Arme, Beine, sogar die Haare wurden gleich darauf von diesem Ziehen erfüllt.
    Aber am meisten schmerzte es in ihren Brüsten. Eine unbekannte Kraft schien an ihnen mit aller Kraft zu zerren.
    Carrie starrte von ihren runzelig gewordenen Armen auf ihre Oberweite. Sie schrie erschrocken auf, als sie die grausame Veränderung bemerkte, die mit ihr geschehen war. Nichts war mehr von den wohl gerundeten Halbkugeln zu sehen, auf die sie stets so stolz gewesen war. Stattdessen hingen da die verbrauchten, schlauchartigen Brüste einer uralten Frau.
    In der gleichen Sekunde riefen auch die Gäste vor Verwirrung laut durcheinander. Sie waren ebenso erschrocken wie die Tänzerin.
    »Das… das… darf nicht wahr sein!«, stieß Carrie hervor. Eine eiskalte Hand schien ihr Genick zu packen und die Wirbelsäule entlang zu fahren. Irgendwo in der Magengegend manifestierte sich die unnatürliche Kälte.
    Ihre Arme und Beine sahen so dünn aus, als litte sie unter Bulimie im Endstadium. Die Hautlappen am Bauch hingen tief herunter. Ihre Haare hatten sich weiß verfärbt; nur dort, wo sie eine Haarverlängerung trug, waren sie noch dunkelbraun.
    Carrie blickte auf den Fremden am vordersten Tisch. Sie hatte ihn erst jetzt gesehen. Nichts anderes bemerkte sie mehr. Alles andere war wie ausgeblendet - es gab nur noch sie beide auf der Welt.
    Sie befand sich im Schockzustand und zitterte, wie trockenes Laub im Sturm.
    Nun hatte sie den Fremden erkannt. Er zeigte sich nur ihr in seiner wahren Gestalt - für alle anderen sah er nicht anders aus als vorher. Vor ihr saß kein Mann, sondern etwas unsagbar Fremdes, das nicht von der Erde stammte. Hörner zierten den Kopf zu beiden Seiten, er besaß ein messerscharfes Gebiss und die Klauen waren derart groß, dass er in der Lage war, einen Bären zu zerreißen.
    »Warum tust du mir das an, Vassago?«, flüsterte sie. Trotzdem schien ihre brüchige Stimme den Raum zu füllen.
    »Weil du es verdient hast«, lautete die Antwort, die sie fast um den Verstand brachte.
    Vassago stand auf und mit einem Fingerschnippen verwandelte er Carrie wieder zurück.
    »Das war meine letzte Warnung!«, zischte er ihr zu. »Du weißt, was du zu tun hast.«
    Dann drehte er sich um und verließ den Stripschuppen so langsam und provozierend, wie er gekommen war. Niemand hielt ihn auf, jeder versuchte, so schnell wie möglich aus seiner Nähe zu gelangen. Die letzten Takte von »You can leave your hat on« erklangen. Die Show des Dämons hatte nur wenige Minuten gedauert.
    Als Vassago aus dem Ausgang des Wet Blue Oyster neben den Gast trat, den er vorher hinausgeschickt hatte, flimmerten seine Konturen. Dann verschwand er mitten in der Bewegung von einer Sekunde zur nächsten.
    Der Mann am Ausgang drehte sich schwerfällig um. Er wusste nicht, wie er hierher gekommen war. Seine letzte Erinnerung war, wie er Carrie beim Tanz an der Stange zugesehen hatte. An das Erscheinen des Dämons erinnerte er sich nicht. Er blieb stehen und verzog leicht die Nase.
    Seit wann roch es hier nach Schwefel?
    ***
    El Paso, Texas, etwas vorher:
    Robert Tendyke, alleiniger Eigentümer des Tendyke Industries- Konzerns mit all seinen Tochterfirmen, machte einen seiner üblichen Kontrollbesuche in der streng geheimen Forschungsanlage tief unter der Erde, in der ausgesuchte Spezialisten an der Erforschung und möglicher Weiterentwicklung des erbeuteten Meegh- Spiders arbeiteten, unter der Leitung von Dr. Artimus van Zant. Nur hatte Tendyke dem zur Zeit unbe fristeten Urlaub genehmigt. Ein Grund mehr, Kontrollbesuche zu machen.
    So erfuhr Tendyke, wie weit van Zants Leute mit dem Hyperraum-Torpedo waren.
    »Wir sind fertig. Wir können den Testflug unternehmen«, sagte Sal Ronn.
    »Ohne van Zant?« Tendyke hob die Brauen.
    »Wer weiß, wann der sich wieder

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