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0882 - Reise in die Hölle

0882 - Reise in die Hölle

Titel: 0882 - Reise in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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nicht. Ihre Technik ließ das nicht zu.
    Aber wer war es dann?
    In Florida traten Zamorra und Nicole zwischen den dortigen Blumen hervor. Sie wurden von den völlig identischen Zwillingen Uschi und Monica Peters empfangen, mit denen Robert Tendyke zusammen lebte.
    »Immer herein in die gute Stube«, lachte Monica oder war es Uschi? - die Besucher an. Die Zwillinge führten Zamorra und Nicole über die große Terrasse ins Haus, vorbei an dem ebenfalls großen Swimmingpool.
    Nicole sah den Pool an. Darin zog ein großer Alligator seine Runden.
    Old Sam, der friedliche alte Bursche, der sich eigentlich in Miami herumtrieb und den Menschen Streiche spielte und sie damit erschreckte. Bisweilen kam er auch bis Tendyke's Home und forderte er dort Futter und Streicheleinheiten - auch Krokodile brauchten Zärtlichkeit. Meinte zumindest Old Sam.
    Monica - oder Uschi? - grinste. »Kennt ihr den Unterschied zwischen einem Alligator? - Je grüner, desto schwimmt er!«
    Zamorra seufzte und schüttelte den Kopf. »Als ich den Witz zum ersten Mal hörte, hat sich mein Reitsaurier totgelacht.«
    »Nett das zu erfahren«, sagte das blonde Mädchen stirnrunzelnd. »Ich sage Old Sam, er darf dich fressen.«
    Der Alligator schwamm näher heran und öffnete dabei das Maul. Es sah aus, als würde er dabei grinsen.
    »Dann lasse ich Stiefel für mich von ihm machen«, sagte Nicole.
    Old Sam drehte enttäuscht ab.
    »Damit das klar ist«, fuhr Nicole fort, »Zamorra wird nicht gefressen! Höchstens vernascht, und zwar von mir!«
    Er nickte zustimmend. »Einverstanden.«
    ***
    Damals und heute:
    »Weil du es verdient hast.« Die Worte des Dämons hallten seit Stunden in Carries Kopf wider ohne an Stärke zu verlieren. »Das war meine letzte Warnung! Du weißt, was du zu tun hast.«
    Sie war noch auf der Bühne gleich nach ihrer Rückverwandlung zusammengebrochen. Die Aufpasser des Wet Blue Oyster hatten sie in das einzige Hinterzimmer getragen, auf dem das Schild Garderobe prangte. Der Notarzt hatte sich um Carrie gekümmert und ihr in seiner Ratlosigkeit jede Menge Ruhe verordnet.
    Von Ruhe konnte bei ihr aber keine Rede sein, denn sie konnte die Drohung einfach nicht vergessen. Sie war innerlich so aufgewühlt, dass sie trotz der beruhigenden Medikamente kurz vor dem Durchdrehen stand.
    »Du weißt, was du zu tun hast.«
    Sie wusste genau, was Vassago von ihr wollte, aber sie sperrte sich mit aller Kraft dagegen. Sie hatte Angst wie noch niemals zuvor und wünschte sich, dass sie den Dämon nie getroffen hätte.
    Dabei war ihr erstes Zusammentreffen nur ein Zufall gewesen. Carrie Ann Boulder schloss kurz die Augen und erinnerte sich an diese Nacht vor sechs Jahren.
    Sie war damals 19 Jahre jung gewesen und hatte gerade ihren Schulabschluss gefeiert. Am Wochenende darauf war sie mit einigen Mädchen aus ihrer ehemaligen Klasse zu einer alten Hütte mitten in den Bergen gefahren, um den Abschied standesgemäß zu feiern.
    Drei Freundinnen von ihr hatten, mehr aus Neugierde und Vergnügen denn aus Überzeugung, eine Teufelsbeschwörung ausprobiert. Sie wollten den Spiegel des Vassago beschwören. Eine von ihnen, die blonde Sharon, hatte angeblich den Teil einer Beschwörung mitbekommen und wollte die jetzt im Kreis ihrer Freundinnen ausprobieren. Carrie hatte sie dafür laut ausgelacht und verspottet. Trotzdem war sie geblieben, denn sie wollte das Scheitern der Beschwörung miterleben.
    Es war auch nichts geschehen.
    Zumindest vorerst nicht.
    »Euer Teufel scheint noch zu schlafen, oder aber er ist schwerhörig«, hatte Carrie gespottet, als sich nach einer halben Stunde Beschwörung noch nichts ereignete.
    Und dann hatte sie alles als Humbug bezeichnet.
    Das Lachen war ihr im Halse stecken geblieben, als wirklich ein Höllenwesen erschienen war.
    Gleichzeitig damit begann es extrem nach Schwefel zu stinken. Eine Rauchwolke hatte sich schnell verbreitet. Die Mädchen schrien wild durcheinander und sprangen auf.
    Wider Erwarten brannte es trotz des Rauchs nicht in dem kleinen, abgedunkelten Raum. Eine nackte, rot glühende Gestalt, deren muskulöse Arme und Beine von breiten Adern durchzogen wurden, materialisierte mitten unter ihnen.
    Mit den Hörnern auf dem Kopf, dem kräftigen Raubtiergebiss sowie den Klauen und dem peitschenden Schweif sah der Dämon auf der einen Seite Furcht erregend aus. Auf der anderen Seite zog genau das Carrie an.
    Sie besaß eine Vorliebe für hässliche Männer. Und dieser Dämon war ihrer Meinung nach extrem

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