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0882 - Reise in die Hölle

0882 - Reise in die Hölle

Titel: 0882 - Reise in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Einige Zeit vorher:
    Diplom-Ingenieur Sal Ronn gehörte zu den Mensehen, die sich erfolgreich hinter einem Laternenpfahl verstecken konnten. Das lag nicht an einem Mangel an Ernährung, sondern war bei ihm genetisch bedingt. Er war das krasse Gegenstück zu Dr. Artimus van Zant, dem Leiter der geheimen Forschungseinrichtung der Tendyke Industries unangreifbar tief unter der Erde. Die Forscher, Entwickler, Techniker und Ingenieure arbeiteten unter strikter Geheimhaltung an außerirdischen Technologien.
    Das Kern- und Paradestück war der vor Jahren erbeutete Meegh -Spider SR02. Ursprünglich waren es einmal drei Spider gewesen. Zwei waren mittlerweile zerstört. Verblieben war dieses Exemplar, dessen Technik zwar noch nicht bis ins letzte Detail erforscht war, an dem van Zant und seine Leute aber schon diverse Modifikationen installiert hatten. Nur an seiner Sache scheiterten sie immer wieder: Daran, den Spider optisch zu »entschärfen«. Solange der Schattenschirm aktiviert war, war alles in Ordnung - er ließ den Spider wie eine düstere Wolke erscheinen. Der Nachteil war, dass dann niemand das Raumschiff zu betreten vermochte. Der Schattenschirm war eine Schutzvorrichtung, unter anderem gegen feindliche Angriffe. Aber in dieser Eigenschaft verhinderte er auch, dass jemand den Spider betreten oder verlassen konnte.
    War er dagegen abgeschaltet, verlor jeder unweigerlich den Verstand oder starb sogar dabei. Der menschliche Verstand war nicht dafür geschaffen, den Anblick der verdrehten und in sich verschlungenen Röhrenkonstruktion, die die Hülle des Raumschiffs umgab, zu verstehen. Sal Ronn vermutete, dass überdimensionale Effekte eine Rolle spielten. Aber einen Beweis dafür gab es bisher nicht.
    Sie alle hatten sich angewöhnt, sich dem Spider rückwärts zu nähern und gewissermaßen »blind« nach der Luftschleuse zu tasten.
    Aber der Spider war derzeit nicht der Kernpunkt der Forschungen, obgleich das eine mit dem anderen unmittelbar zu tun hatte. Sal Ronns Leute entwickelten einen »Hyperraum-Torpedo«!
    Ein relativ kleines, fast schon handliches Geschoss, das vom Spider abgefeuert wurde. Nach dem Abschuss beschleunigte es rasant und flog überlichtschnell durch den Hyperspace das Zielobjekt an. Ein rechtzeitiges Ausweichen war unmöglich, da der Torpedo im Hyperraum nicht geortet werden konnte. Im Zielobjekt kam der Torpedo in den Normalraum zurück, und gleichzeitig wurde der Sprengsatz gezündet.
    Die perfekte Waffe…
    Und die sollte jetzt für die SR02 angepasst werden. Das Problem war, dass der Zünder nicht auf die Rückkehr des Spiders ins Normaluniversum reagieren durfte, wenn der Überlichtflug beendet wurde. Aber dieses Problem hatte Ronn jetzt gelöst.
    Kein Problem war der Sprengsatz. Er bestand aus einem Transuran mit der sagenhaften Ordnungszahl 210. Das bis dahin »höchste« Element hatte die Ordnungszahl 110, war von der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt 1994 synthetisiert worden und somit das schwerste bisher gefundene Element. Die Entdeckung, dass die Riesen mit ihren schier unbesiegbar erscheinenden Stationen Ordnungszahl 210 kannten und benutzten, war eine Sensation.
    Professor Zamorra hatte dieses Transuran von den Riesen mitgebracht. Die nannten das Element »Zantium« - wogegen Dr. van Zant sich vehement wehrte, ungeachtet dessen, dass es sich nur um einen Zufall handelte. Aber er wollte seinen Namen nicht mit einer Vernichtungswaffe in Zusammenhang gebracht sehen.
    Einen anderen griffigen Namen hatte bisher noch niemand gefunden.
    Der spindeldürre Diplom-Ingenieur nickte seinen Leuten zu. »Dann baut das gute Stück mal in den Spider ein«, sagte er. »Wo wir den Torpedo-Werferschacht eingebaut haben, wisst ihr ja hoffentlich noch. Und - wäre nett, wenn ihr noch ein paar zusätzliche Torpedos zusätzlich bereit legt, zum Nachladen.«
    »Wozu, Sal?«, fragte einer der Techniker. »Entweder der Test funktioniert, oder er funktioniert nicht.«
    »Rechnet mit einem Fehlschuss«, grinste Sal Ronn. »Kann ja sein, dass der Pilot oder der Feuerleitoffizier den Spider um ein paar Millimeterchen falsch ausrichtet. Dann geht's daneben. Dafür will ich die Reservetorpedos an Bord sehen.«
    Der Techniker nickte. »In Ordnung. Wir basteln noch paar von den Dingern zusammen. Äh, Sal - wann findet der Testflug eigentlich statt?«
    »Schnellstens«, erwiderte Sal Ronn. »Das heißt, fühlt euch im Zeitdruck.«
    »Wir warten also nicht, bis der Vielfraß aus dem Urlaub zurück

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