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0892 - Facetten der Ewigkeit

Titel: 0892 - Facetten der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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findet, sein Eintreffen soll zum bedeutungsvollsten Augenblick in der langen Geschichte unseres Volkes werden. Wir werden ihm das Auge überreichen können."
    Das Strahlenfeuer aus den Geschützen der Turmbauraumschiffe dauerte die ganze Marsnacht an und machte sie zum Tage, und als am nächsten Morgen Sol aufging, war der Schacht für das Fundament der neun Türme ausgehoben. Aus den Kegelbasen der Schiffe waren mächtige Maschinen entladen worden, die aus Marssand, synthetischen Bindemitteln und Metallen eine Legierung schufen, die so widerstandsfähig war, daß sie sogar diesen Planeten selbst überdauern konnte.
    An diesem Tage wurde das Fundament fertiggestellt, und während die Techniker aus Fertigteilen die Inneneinrichtung mit den Kraftwerken in der subplanetaren Basis installierten, wuchsen die neun Türme bereits in den Himmel, und es wurden auch in eigenen Maschinen schon die Trümmer geformt, die sich später am Fuß der wie verfallen wirkenden Türme häufen sollten.
    Goran-Vran ging förmlich in seiner neuen Tätigkeit auf. Er nahm von den Ereignissen, die außerhalb der Grenze der im Entstehen begriffenen Neunturmanlage abrollten, kaum Notiz, und er war sich bald nicht mehr bewußt, daß er sich im System einer fremden Zivilisation befand, deren Mitglieder seinem Volk den Schlüssel zur Materiequelle vorenthielten.
    Nur selten beschäftigte er mit diesem Komplex sein Tiefenbewußtsein. Er ging so in seiner Arbeit auf, daß ihn die Kameraden bald mit den Maschinen verglichen, die er bediente.
    „Mich dünkt, daß Hergo-Zovran uns alle, die wir von Alkyra-II stammen, mit dieser Arbeit demütigen will, die Roboter viel leichter verrichten könnten", sagte Pogun-Lann, der wie Goran-Vran ein Schüler von Jarkus-Telft gewesen war. „Er will uns alle für dein Versagen strafen, Goran."
    „Du bist ungerecht, Pogun", sagte Goran-Vran. „Irgend jemand muß diese Arbeit tun, und sie obliegt den Raumfahrern weniger als uns. Abgesehen davon bauen wir die Neunturmanlage für uns. Du und ich und die anderen, wir werden zur Turmmannschaft gehören, wenn das erste Peilsignal für Pankha-Skrin gesendet wird."
    „Du hast mit der Vernichtung der Duade Hergo-Zovrans Pläne durchkreuzt", erwiderte Pogun-Lann. „Das wird er dir nie verzeihen."
    „Das wäre nicht entelechisch", sagte Goran-Vran. Er hatte Mitleid mit dem Freund, denn seine Äußerung zeigte ihm, auf welche Stufe er abgesunken war, wenn er sich von primitiven Emotionen statt der Entelechie leiten ließ.
    Aber er war außerstande, sich daran ein Beispiel zu nehmen und sich selbst zu erkennen.
    Goran-Vran war wie blind, er konnte das Spiegelbild seiner selbst nicht erkennen, das die Kameraden ihm durch ihre eigene Degeneration vorhielten. Er war von dem Eifer wie besessen, seine Arbeit gut und schnell zu Ende zu führen.
    Es war seine Aufgabe, die Trümmer der Neunturmanlage zu formen, und etwas anderes gab es für ihn nicht. Das Trümmerformen wurde ihm zum Lebensinhalt, ohne sich dessen bewußt zu werden, daß dadurch seine Lebenskurve noch steiler nach unten führte.
    So kam es völlig überraschend für ihn, als plötzlich Fanzan-Pran vor ihn hintrat und verkündete^ „Die Terraner haben den Besuch ihrer Delegation angekündigt, Goran. Jeden Augenblick kann ihr Raumschiff landen. Hast du meinen Anruf, die Arbeit für die Dauer ihrer Anwesenheit niederzulegen, nicht gehört?"
    „Soll nicht zuvor die Neunturmanlage fertig werden?" erwiderte Goran-Vran. „Damit die Terraner sehen, zu welchen architektonischen Großtaten wir fähig sind."
    „Goran!" sagte Fanzan-Pran scharf, um Goran-Vran wachzurüt-teln.
    „Verzeih, Fanzan", sagte Goran-Vran, ohne sich wirklich eines Vergehens schuldig zu fühlen.
    „Ich fürchte, ich bin überarbeitet."
    „Das fürchte ich auch", sagte Fanzan-Pran. „Welche Schuldkomplexe hast du dir aufgeladen, die du nun durch geistige Selbstverstümmelung überkompensieren willst? Wenn du gefehlt hast - und das hast du -, betreibst du schlechte Sühne, indem du die Entelechie verleugnest. Finde zu dir zurück, Goran!"
    „Ich bin auf dem rechten Weg", erwiderte Goran-Vran irritiert. '„Ich werde dir eine andere Arbeit zuweisen", versprach Fanzan-Pran, „die eher deinen Fähigkeiten entspricht und an der du dich wieder aufrichten kannst."
    „Ich danke dir, Fanzan", sagte Goran-Vran.
    Er wartete, bis der Unterführer seinen Blicken entschwunden war, dann nahm er seine Arbeit wieder auf. Er wollte nur noch dieses eine

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