0892 - Facetten der Ewigkeit
als entele-chisch, aber Goran-Vran ertrug sein Los tapfer, denn er glaubte, daß es aus diesem Wellental nur noch aufwärts führen konnte.
Als sie auf dem Mars landeten, glaubte Goran-Vran mehr denn je, daß es für ihn einen neuen Beginn geben würde, denn er sah es als gutes Omen an, daß der vierte Planet der Sonne Sol ähnlich beschaffen war wie Alkyra-II.
Mars war ein Planet mit vorwiegend wüstenähnlichem Charakter, einer verhältnismäßig dünnen Atmosphäre und einem rauhen Klima mit niedriger Durchschnittstemperatur.
Nach der Landung in einem Wüstengebiet, das von den terranischen Siedlern gemieden wurde, richtete der Türmer einen Appell an die Besatzung der neun mal neun mal neun Raumschiffe.
„Wir haben einen ersten Sieg errungen, denn die passive Haltung der Terraner zeigt, daß sie sich uns ergeben haben und uns keinen Widerstand mehr entgegensetzen werden. Dennoch liegt noch eine, große Durststrecke vor uns, bis wir unser Ziel erreicht haben werden. Die näheren Umstände sind allen bekannt, und ich brauche nicht extra darauf einzugehen, daß es auf die rätselhafte Mentalität der Terraner zurückzuführen ist, wenn noch keine Entscheidung gefällt wurde. Aber unser Volk hat das Warten gelernt, und so werden wir auch diesmal ausharren und mit Geduld auf unser Ziel hinarbeiten. Um dies zu demonstrieren, soll an dieser Stelle eine Neunturmanlage entstehen, von der aus ich als Türmer die Operationen zur Wiederbeschaffung des Schlüssels für die Materiequelle leiten werde."
Nach diesen Worten des Türmers wurde Goran-Vran in seiner Hoffnung, wieder eine ihm zustehende Bestimmung zu erhalten, bestärkt. Er war sicher, daß Hergo-Zovran ihn in die Turmmannschaft einberufen würde, da er für diese Aufgabe schon auf Alkyra-II ausersehen worden war, bevor Fanzan-Pran ihn zu seinem Stellvertreter erwählte.
Fanzan-Pran kam zu ihm und trug ihm auf: „Versammle alle Alkyrer auf der THAMID, Goran. Da dieses Schiff ohne Bugspitze nur noch bedingt für Einsätze im Weltraum zu gebrauchen ist, soll es im Planetenboden verankert und wieder zu einem Haupthaus werden.
Es soll euch Al-kyrern Unterkunft bieten."
„Ist dies so gemeint, daß von der THAMID aus der Bau der Neunturmanlage geleitet werden soll?" erkundigte sich Goran-Vran.
„Eine solche Disposition wäre dem Türmer nicht zumutbar", erwiderte Fanzan-Pran, und Goran-Vran hörte aus seinen Worten jenen Unterton heraus, den raumfahrende Loower den planetengebundenen gegenüber schon immer verwendet hatten. „Die THAMID hat keine andere Aufgabe, als die Turmerbauer für die Dauer der Bauzeit aufzunehmen."
Von den anderen Raumschiffen wurden jene Loower per Transmit-ter zur THAMID abgestrahlt, die auf Alkyra-II ansässig gewesen waren. Es waren ihrer mehr als neun mal neun mal neun mal neun, und entsprechend eng wurden die Platzverhältnisse im Haupthaus, das nun keine Berechtigung mehr hatte, den Zusatz „der großen Söhne" zu tragen.
Noch an diesem Tag, bevor Sol hinter dem staubigen Horizont des Mars versank, wurde mit dem Bau der Neunturmanlage begonnen.
Goran-Vran und die anderen Al-kyrer wurden in einem Schnellverfahren geschult, damit sie diesen speziellen Anforderungen gewachsen waren.
Raumschiffe älterer Bauart, niedrig und stumpf kegelig, die eigens für solche Aufgaben konstruiert worden waren, landeten in weitem Umkreis, so daß in ihrer Mitte ein runder Platz freiblieb, auf dem das Fundament für die Neunturmanlage errichtet werden sollte.
Goran-Vran hätte nie mit dem Gedanken zu spekulieren gewagt, daß er einmal selbst dem Bau einer solchen Turmanlage würde beiwohnen könne. Er wußte, daß überall im Universum Anlagen mit neun Türmen standen, doch waren sie alle schon vor Ewigkeiten von seinem Volk erbaut worden.
Sie alle hatten die Aufgabe gehabt, den über alle Galaxien verstreuten Loowern den Weg zueinander zu weisen und sie über den Stand der Suche nach der richtigen Materiequelle und dem Schlüssel zu dieser zu unterrichten.
Diese Neunturmanlage entstand jedoch unter ganz anderen Aspekten.
„Wir werden auf dem Mars ein Funkfeuer entzünden, das im traditionellen Rhythmus strahlt, jedoch für unseren fündigen Quellmeister Pankha-Skrin die frohe Botschaft senden soll, daß wir an jenem Ort seine Ankunft erwarten, wo einst unsere Vorfahren den Schlüssel für die Materiequelle aufbewahrt haben", verkündete Hergo-Zovran. „Und wie viele Intervalle auch vergehen mögen, bis Pankha-Skrin den Weg hierher
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