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0893 - Der Rachegeist

0893 - Der Rachegeist

Titel: 0893 - Der Rachegeist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurden frisch zubereitet, das wußte Glenda, und sie entschied sich für zwei Käsesandwichs. Mit einer Gabel nahm die Bedienung die beiden hohen Dreiecke und stellte sie auf ein Tablett.
    »Möchten Sie auch eine Tüte?«
    »Das wäre nett.«
    »Gut.« Die ältere Frau wickelte beide Dreiecke in Papier ein und reichte sie Glenda in einer Papiertüte über die Theke hinweg. Dann kassierte sie, und Glenda bekam noch den Kassenbon.
    Mit der Tüte in der rechten Hand verließ sie die Kantine und ging auf den Fahrstuhl zu.
    Sie war allein, der Lift stand unten, sie drückte den Knopf und stieg ein. Dabei schaute sie zu, wie sich die Türen schlossen und sie spürte ein leichtes Kribbeln auf dem Rücken, kaum daß sich die beiden Türhälften geschlossen hatten.
    Sie runzelte die Stirn. Warum war sie plötzlich so nervös? Hing es mit John und Suko zusammen, die sich so ungewöhnlich verhalten hatten? Das wollte sie kaum glauben, sie sah im Prinzip auch keinen Grund, aber das Kribbeln ließ sich nicht wegdiskutieren. Es war vorhanden, es blieb und verstärkte sich sogar.
    Glenda fing an zu schwitzen. In der Kabine wurde ihr heiß. Sie kam ihr plötzlich vor wie ein Gefängnis, und sie hätte sich gewünscht, daß unterwegs jemand die Kabine anhielt, um einzusteigen.
    Der Gefallen wurde ihr nicht getan.
    Ein Geräusch! Sie hatte ein Knistern gehört. Glenda hielt die Tüte von sich, mit beiden Hände umschloß sie die verstärkten Griffe und blickte jetzt an sich vorbei in die Tiefe.
    Sie selbst wußte, daß sie die Tüte nicht berührt hatte, sie war demnach für das Geräusch nicht verantwortlich.
    Wer dann? Oder hatte sie sich getäuscht?
    Nein, das nicht, denn plötzlich knisterte es wieder, und die Tüte bewegte sich auch.
    An Vorder- und Rückseite beulte sie sich, wobei sich wenig später die Beulen wieder glätteten, um anschließend erneut zu entstehen. Ihr Hals trocknete aus. Sie dachte daran, daß sich in der Tüte nur zwei Sandwichs befanden, aber jetzt sah es so aus, als wäre sie dabei, ein Lebewesen zu transportieren.
    Mein Gott, das war unmöglich, das war…
    Sie saugte den Atem ein und merkte nicht, daß ihr die Griffe aus den schweißfeuchten Händen rutschten. Die Tüte fiel vor ihren Füßen zu Boden. Sie blieb dort stehen, hätte ruhig sein müssen, aber sie knisterte und bewegte sich weiter, denn innen hörte die Unruhe nicht auf. Da nichts in die Tüte hineingekrochen war, denn das hätte sie gesehen, gab es nur die Möglichkeit, daß sich beide Sandwichs von allein bewegten, als würden diese mit Käse belegten Dreiecke ein Eigenleben führen.
    Glenda blieb nicht mehr an derselben Stelle stehen. Sie ging ein paar Schritte zur Seite, bis sie die Querwand erreicht hatte. Sie beobachtete die Tür aus dieser für sie relativ sicheren Entfernung.
    Ich habe mich getäuscht, ich habe mich geirrt! Man hat mir einen Streich gespielt! So und ähnlich hämmerte es durch ihren Kopf, aber sie hatte sich nicht getäuscht.
    Der Inhalt der Tüte lebte!
    Sie holte tief Luft. Schwindel erfaßte sie, und sie war froh, die Wand im Rücken zu haben. Ihre Knie waren weich geworden. Sie merkte nicht mal, daß der Lift stoppte. Erst als sich die Türen geöffnet hatten und sie einen Blick in den Gang warf, fiel ihr auf, daß sie das Ziel erreicht hatte, sie die Tüte an sich nehmen und den Lift damit verlassen mußte. Sie tat es nicht, sie starrte die Tüte an und erschrak, als sie plötzlich eine Männerstimme hörte.
    »He, was ist mit Ihnen?«
    Aus der gebückten Haltung hob Glenda den Kopf. Sie sah einen jungen Kollegen, der sich wunderte und dabei lächelte. »He, was ist denn mit Ihnen los, Miß Perkins?«
    »Nichts«, flüsterte Glenda, »eigentlich nichts.« Sie richtete sich auf und schüttelte den Kopf.
    »Wollen Sie denn hier aussteigen?«
    »Ja.«
    »Dann bitte.« Er trat einen Schritt zur Seite, um Glenda den nötigen Platz zu schaffen. Sie überlegte noch, ob sie die Tüte mitnehmen sollte, dann griff sie entschlossen zu, hob sie an und verließ die Kabine beinahe fluchtartig.
    Der Kollege schaute ihr noch kopfschüttelnd nach, bevor er die Kabine betrat.
    Glenda aber war stehengeblieben, atmete tief durch. Mit der Schulter lehnte sie sich an die Wand und hielt diesmal die Tüte fest in ihren zitternden Händen.
    Mein Gott, dachte sie, ich bin doch nicht verrückt. Ich bilde mir die Dinge nicht ein, ich…
    Das Knistern!
    Da war es wieder, und es riß sie aus ihrem Gedankenstrom. Augenblicklich rutschte ihr

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