0894 - Soldaten des LARD
war bestimmt kein Biophore-Wesen! schoß es Plondfair durch den Kopf.
Er wußte, daß es zahlreiche Existenzformen gab, die durch verschiedene Umstände an Bord der PAN-THAU-RA verschlagen worden waren. Wahrscheinlich sah er eines dieser Geschöpfe vor sich. Es war sicher falsch, sich, was die Herkunft des Unbekannten anging, jetzt schon festzulegen, aber Plondfair war fast sicher, einen Echsenabkömmling vor sich zu haben. „Komm heraus und zeige dich!" forderte Plondfair erneut.
Als hätte es ihn verstanden, schob sich das Wesen langsam unter der Maschine hervor. Plondfair konnte sehen, daß es auf der gesamten vorderen Körperseite mit Schuppen bedeckt war. Es schien etwas unsicher auf seinen vier Beinen zu stehen, aber das war zweifellos die voreingenommene Einschätzung eines Zweibeiners gegenüber einem anders geschaffenen Wesen. „Kannst du mich verstehen?" wollte der Lufke wissen. „Wenig", lautete die überraschende Antwort.
Plondfair starrte das Geschöpf überrascht an. „Du mußt schon früher Wesen begegnet sein, die Wyngerisch sprechen", sagte er aufgeregt. „Das gibt uns die Möglichkeit, unsere Translatoren zu justieren und uns mit dir zu unterhalten.
Wie heißt und woher kommst du?"
„Heißen?" wiederholte der Vierbeinige verständnislos. Dann deutete er mit einem seiner Arme auf die Maschine, unter der er gerade hervorgekrochen war. „Von dort!"
Plondfair lächelte über das Mißverständnis .Er war jetzt überzeugt davon, daß der andere kein Biophore-Wesen war. „Ich fragte dich nach deinem Namen!" rief er ihm zu. „Orbiter Zorg" lautete die Antwort. „Ich bin Orbiter Zorg."
Das Wyngerisch, das dieses Wesen sprach, war so verstümmelt, daß die alte Sprachform der „Suskohnen" im Vergleich dazu regelrecht gepflegt klang. „Gut, Orbiter Zorg! Mein Name ist Plondfair."
„Du ...", der Gepanzerte suchte angestrengt nach passenden Worten, „du paßt ... nicht."
Plondfair dachte über diese Äußerung nach und glaubte, sie richtig zu verstehen. „Nein, ich bin nicht von hier! Und ich denke, daß du auch nicht hierher gehörst."
Er hatte inzwischen seinen Translator eingeschaltet. Orbiter Zorg benutzte Worte aus seiner eigenen Sprache und vermischte sie mit wyngerischen Begriffen. Auf diese Weise würde das Übersetzungsgerät schnell eine brauchbare Basis zu einer Verständigung finden. „Er ist unbewaffnet und völlig ungefährlich", mischte sich Baldain ein. „Warum sollen wir uns noch länger mit ihm beschäftigen? Wenn wir uns mit jedem Wesen, das uns zufällig über den Weg läuft, so lange aufhalten, werden wir bald hinter unserer eigenen Nachhut operieren."
„Sehen Sie nicht, daß er etwas Besonderes ist?" fuhr Plondfair den Terraner an. „Er gehört nicht zu den Biophore-Wesen."
„Woher wollen Sie das wissen?" fragte Baldain achselzuckend. Damit war die Sache für ihn erledigt.
Plondfair wandte sich wieder an den Gepanzerten, der sich Orbiter Zorg nannte. „Ich hoffe nur, daß wir uns bald einwandfrei verständigen können. Deshalb werde ich dich zu unserer Hauptgruppe bringen, wo man mehr Zeit haben wird, sich intensiver um dich zu kümmern."
Er war nicht sicher, ob Zorg ihn verstand, deshalb machte er einige Handzeichen, um dem Fremden begreiflich zu machen, daß er ihn in einen anderen Raum begleiten wollte. Zorg zog mißtrauisch den Kopf in den Schlitz zwischen Rückenpanzer und Schultern.
Plondfair wandte sich an die sechs Scouts seiner Gruppe. „Ihr müßt eine Zeitlang ohne mich auskommen", erklärte er. „Ich habe vor, Zorg zu Kommandant Danair zu bringen."
„Und weshalb?" erkundigte sich Baldain mürrisch. „Weil ich mir von den Berichten dieses Wesens einige Aufschlüsse über die Gegebenheiten in diesem Gebiet erhoffe", entgegnete Plondfair. „Und noch aus einigen anderen Gründen mehr." Er nickte Baldain zu. „Sie übernehmen inzwischen das Kommando. Gehen Sie in der inzwischen bewährten Weise vor und vermeiden Sie jedes Risiko."
Baldain und seine fünf Begleiter verschwanden wenig später zwischen den Maschinenblöcken.
Plondfair war mit dem Gepanzerten allein. Es war ein merkwürdiges Gefühl, mit diesem Wesen in diesem Raum zu stehen. Der Lufke wußte, daß er sich auf sein Gespür verlassen konnte, und dieses sagte ihm, daß Orbiter Zorg eine bedeutsame Intelligenzform war.
Er begann, sich mit dem Fremden über einfache Dinge zu unterhalten. Davon erhoffte er sich keine Informationen, aber der Translator erhielt die notwendigen
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