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0896 - Die Meuterer

Titel: 0896 - Die Meuterer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Im Gegenteil, er hörte es im Grunde genommen gern, denn er war ziemlich konservativ.
    Und er pflegte seine Ansichten nicht zu ändern. Deshalb war er nicht Dalaimoc Rorvic. „Schon gut, Dalaiman", erwiderte ich.
    Diesmal grinste er, wie er es gleich hätte tun sollen, als er sich nach der Rüge umdrehte. Er wußte eben doch nicht alles über uns beide, denn es gab krasse Unterschiede in unserem Verhalten, je nachdem, ob wir unter uns oder unter anderen Menschen waren. „Dalaimoc", korrigierte er mich. „Wohin fliegen wir eigentlich?" erkundigte ich mich. „Zur BASIS", antwortete der Doppelgänger - ich erinnerte mich jetzt auch an seinen Namen: Quebeq Gaidenbal. „Roi Danton hat uns zu einer Konferenz eingeladen."
    „Das ist fein", sagte ich. „Es gibt nichts Schöneres als Konferenzen, denn da kann man endlich wieder geistreiche Gespräche führen ..."
    „Hahaha!" machte das Scheusal -und ein Scheusal war es, obwohl es nicht Rorvic war. Oder vielleicht gerade deswegen. „Sie sprechen vom Weingeist, nicht wahr, Sie marsianische Schrumpfkarotte!"
    Immerhin, der Doppelgänger kreierte sogar einige neue Schimpfwörter, auf die Dalaimoc Rorvic noch nicht gekommen war! Ich würde sie mir merken und dem Bastard später unter die Nase reiben.
    Im nächsten Augenblick wuchs vor uns etwas Riesiges auf, verdeckte scheinbar das ganze Universum und schien uns verschlingen zu wollen. „Aufpassen, Dalaimoc!" schrie ich erschrocken. „Beim singenden Sand von Sinharat! Gleich kracht es!"
    Der Doppelgänger fuhr herum, • dann schrie er gellend und schlug die Hände vor den Kopf.
    Er hätte sicher auch nichts gegen die Kollision und gegen unser Ende machen können, wenn man auf der BASIS nicht besser aufgepaßt hätte als wir in unserer Linse.
    In der gigantischen dunklen Masse vor uns erschien ein gelbes Leuchten, formte sich zu einem Hangartor -und während die Raumlinse, von Kraftfeldern abgebremst, in den Hangar schwebte, sagte eine Roboterstimme: „Sie wurden wegen eigenen Versagens in Robot Fremdkontrolle genommen, Raumlinse S-L eintausendelf! Über den Vorfall ist Meldung an SENECA gegangen. Ende der Durchsage!"
    Der Doppelgänger und ich schwiegen. Wir waren uns wohl beide klar darüber, daß man unsere Raumpilotenlizenzen einziehen würde. Allerdings würde ja nicht Gaidenbals eigene Lizenz eingezogen, sondern die von Dalaimoc Rorvic - und Rorvic konnte später wahrheitsgemäß erklären, daß ja nicht er es gewesen sei, der die Linse gesteuert hatte. Nur ich hatte keine Ausrede.
    Plötzlich erschien mir der Gedanke, meine Pilotenlizenz loszuwerden, gar nicht mehr deprimierend, denn dann brauchte ich wenigstens nicht mehr mit dem sadistischen Scheusal Rorvic durch den Weltraum zu fliegen. Statt dessen konnte ich mich auf einem marsähnlichen Planeten ansiedeln und Gemüse ziehen. Mit dem Mars selbst verbanden sich zu viele traurige Gedanken aus der Zeit der Konzilsherschaft.
    Ich schüttelte diese Überlegungen ab, als die Raumlinse in einem Magnetfeld zum Stehen kam. Der falsche Rorvic und ich stiegen aus und folgten dem Schweberoboter, der uns anbot, uns zum Konferenzraum zu bringen.
    Unterwegs erwachte meine Neugier. Es mußte etwas Besonderes geschehen sein, wenn man eine wichtige Konferenz zusammenrief. Ich war gespannt darauf, die Neuigkeit zu erfahren.
     
    2.
     
    Der Woo-Sikhär des Quin-Zwäng von Toorch-Märgaten-Schäng taute als erster Subzwäng im Beförderungsraum der ÄOLA auf.
    Als diese Erkenntnis den Bewusstseinsknoten erreichte, streckte der Woo-Sikhär langsam seine Sensorfäden aus. Sie übermittelten ihm die Information, dass die eisige Starre der anderen vier Subzwäng des Quin-Zwäng von Toorch-Märgaten-Schäng sich allmählich lockerte. Außerdem fühlte er, dass Ströme warmer Atemluft über ihn und die anderen Sikhär - insgesamt siebenhundertfünfzig - blies. Sie wirkte angenehm prickelnd und erregend auf ihn.
    Eigentlich gab es nichts Schöneres, an das sich der Woo-Sikhär des Quin-Zwäng von Toorch-Märgaten-Schäng erinnerte.
    Das sollte sich jedoch bald ändern.
    Nach und nach wurden die vier anderen Subzwäng von Woo-Sikhärs Zwäng weich, tauten auch innerlich auf und tasteten mit ihren Sensorfäden aus ihren Panzern in die Umgebung.
    Jedes Mal, wenn sich Sensorfäden verschiedener Subzwäng eines Quin-Zwäng berührten, durchfuhr es sie wie ein elektrischer Schlag. Aber sie lösten sich nicht voneinander, zuckten nicht voreinander zurück, sondern klammerten sich zuckend

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