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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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würden Sie die beiden Herrschaften zum Office begleiten? Ich
muß zur Leitstelle rüber. Der Boß wartet.«
»Klar, Andrea. Hier entlang«, sagte Raman und ging O'Day voraus. Hinter ihnen wartete Price, ohne sich zur Leitstelle zu begeben. Auf der nächsten Ebene sah Raman TV-Gerät, das fürs Oval Office
vorbereitet wurde. Arnie van Damm tauchte aus der Seitentür auf, Callie
Weston im Schlepptau. Präsident Ryan saß in den üblichen Hemdsärmeln
am Schreibtisch, las in einem Ordner. CIA-Direktor Ed Foley war auch da. »Schöne Dusche gehabt, Dan?« erkundigte sich DCI.
»Oh, yeah. Mir geht der Rest Haare aus, Ed.«
»Hi, Jeff«, meinte der Präsident, als er aufblickte.
»Guten Morgen, Mr. President«, sagte Raman und nahm seinen üblichen
Posten an der Wand ein.
»Okay, Dan. Was habt Ihr Typen diesmal für mich?«
»Wir haben einen iranischen Spionagering geknackt - womöglich
verbunden mit dem Attentat auf Ihre Tochter.« Während Murray sprach,
öffnete O'Day die Aktentasche und entnahm ein Dossier.
»Die Brits haben die Verbindung aufgedeckt«, leitete Foley ein. »Und
der Kontaktmann hier ist ein Typ namens Alahad. Sie werden's nicht
glauben - der Bastard hat sein Geschäft nur eine Meile von hier.« »Er wird von uns überwacht«, fügte Murray hinzu. »Wir gehen gerade
die Telefonaufzeichnungen durch.«
Sie blickten alle die Papiere auf dem Schreibtisch an und nicht Raman,
dessen Gesicht erstarrte. Sein Geist raste. Wenn die gerade jetzt ... es gäbe
vielleicht noch eine Chance, mager, aber wenn nicht, hier war der Präsident,
die Direktoren von CIA und FBI, und er könnte sie alle Allah übergeben ...
Raman knöpfte mit links die Jacke auf. Er löste sich von der Wand, an der
er gelehnt hatte, und schloß die Augen in kurzem Gebet. Dann fuhr seine
Rechte in glatter, rascher Bewegung zur Automatik.
Es überraschte Raman, daß die Augen des Präsidenten aufsahen und ihn
fixierten. Nun, das war ja nicht schlecht. Ryan sollte wissen, daß sein Tod
kam, und es war nur schade, daß er nie den Grund ganz verstehen würde. Ryan zuckte, als die Waffe hervorkam. Die Reaktion war automatisch,
trotz der sachgerechten Vorbereitung und des Zeichens von O'Day, daß
alles okay war. Er duckte sich trotzdem, dachte, ob er überhaupt jemandem
vertrauen durfte, sah, wie ihm Jeff Ramans Automatik nachspürte und wie
er den Abzug durchdrückte wie ein Roboter, die Augen ohne jedes Gefühl
...
Der Laut ließ alle zusammenzucken, aber aus verschiedenen Gründen. Pop.
Das war alles. Ramans Kiefer sackte in ungläubigem Erstaunen herab. Die Waffe war geladen. Er konnte es am zusätzlichen Gewicht der
scharfen Munition spüren, und ...
»Weglegen«, sagte O'Day ruhig, seine Smith jetzt draußen und angelegt.
Einen Augenblick später hatte auch Murray seine Waffe gezogen. »Wir haben Alahad bereits verhaftet«, erklärte der Direktor. Raman hatte noch eine Waffe, einen Teleskop-Schlagstock, den man
Asp nannte, aber der Präsident war fünf Meter entfernt und ... »Ich kann Ihnen eine durch die Kniescheibe pusten, wenn Sie wollen«,
sagte O'Day kühl.
»Beschissener Verräter!« sagte Andrea, die mit ebenfalls gezogener
Waffe den Raum betrat. »Scheiß-Attentäter! Auf den Boden, jetzt!« »Nur die Ruhe, Price. Der geht nirgendwohin«, sagte ihr Pat. Aber es war Ryan, der fast die Kontrolle verlor: »Mein kleines
Mädchen, mein Baby, Sie haben mitgeplant, sie zu töten?« Er versuchte, um
den Tisch herumzukommen, aber Foley hielt ihn fest. »Nein, Ed, diesmal
nicht!«
»Stopp!« sagte ihm der DCI. »Wir haben ihn, Jack. Wir haben ihn
festgenagelt.«
»So oder so, Sie kommen auf den Boden«, sagte Pat, ignorierte die
anderen und zielte auf Ramans Knie. »Waffe fallen lassen und runter.« Er zitterte jetzt, Angst, Rage, alle möglichen Gefühle bestürmten ihn,
nur das nicht, das er erwartet hatte. Er lud durch und drückte nochmals ab.
Es war nicht mal gezielt, nur ein Akt der Bestätigung.
»Konnte keine Übungsmunition verwenden. Wiegen nicht genug«,
erklärte O'Day. »Es sind echte Patronen. Hab' nur die Kugeln gezupft und
das Pulver verworfen. Das Zündhütchen macht ein nettes kleines Pop,
nicht?«
Es war, als hätte er zu lange zu atmen vergessen. Ramans Körper brach
in sich zusammen. Er ließ die Pistole auf den Teppich mit dem Amtssiegel
des Präsidenten fallen und stürzte auf die Knie. Price kam herüber und
schubste ihn den restlichen Weg. Murray legte ihm die Handschellen an. »Wollen Sie von Ihren Rechten hören?«

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