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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Mähdrescher, die Leben einsammelten und es in Tod verwandelten, absolut unmenschlich, absolut herzlos.
Doch dann veränderte es sich. Es hörte auf, Pflichterfüllung zu sein oder Rache oder der Spaß, den sie erwartet hatten. Es wurde zum Morden, und nacheinander erinnerten sich die Männer an den Waffen, was sie selbst sein sollten, und erkannten, was aus ihnen würde, wenn sie sich von diesem nicht abwandten. Es war nicht wie bei den Fliegern, Kilometer entfernt, die auf Ziele schössen, die sich im Visiersystem komisch bewegten und eigentlich gar keine Menschen waren. Diese Männer waren näher. Sie konnten die Gesichter, die Wunden sehen. Sogar die Narren, die zurückschössen, riefen bei den Kanonieren, die sie abschössen, Mitleid hervor, aber bald war die Vergeblichkeit des Ganzen allen klar, und Soldaten, die mit Wut in die Wüste gekommen waren, wurden krank davon, was aus der Wut geworden war. Die Geschütze begannen zu schweigen, mehr durch Übereinstimmung als Befehl, als Widerstand aufhörte und damit die Notwendigkeit zu töten. Bataillon LOBO rollte durch die rauchenden Ruinen von zwei schweren Brigaden, suchte nach Zielen, die professionelle Aufmerksamkeit verdienten, nicht persönliche, denn von letzterer mußten sie sich abkehren.
Es gab nichts mehr zu tun. Der General stand auf und ging vom Kommandofahrzeug weg, winkte seiner Crew, es ihm gleichzutun. Auf seinen Befehl hin legten sie die Waffen weg und warteten auf einer Anhöhe ab. Lange mußten sie nicht warten. Die Sonne ging auf. Im Osten verkündete ein orangefarbenes Glühen einen neuen Tag, der sich vom alten sehr unterschied.
Der erste Konvoi rollte ihnen vor die Nase, 30 Tanklaster, flott unterwegs, und die Fahrer dürften die südwärts fahrenden Kampfwagen für eigene gehalten haben. Die Bradley-Kanoniere der I-Truppe, 3. des 10., erledigten das mit einigen Schüssen, welche die ersten fünf Laster in Brand setzten. Der Rest hielt an, zwei davon kippten um und explodierten von selbst, als die Fahrer sie in ihrer Eile, zu fliehen, in den Graben rollten. Die Bradleys ließen die meisten davonlaufen und zerstörten die Laster mit Explosivgeschossen, und dann fuhren sie weiter nach Süden an den verwirrten Fahrern vorbei, die bloß dastanden und ihnen nachschauten.
Es war ein Bradley, der sie fand. Das Fahrzeug kielt 50 Meter vor ihnen.
Der General, der zwölf Stunden zuvor noch eine fast intakte Panzerdivision befehligt hatte, leistete keinen Widerstand. Er stand ganz ruhig, als vier Infanteristen mit ihren Gewehren aus dem Heck des Bradley hervorkamen.
»Auf den Boden!« rief der Corporal.
»Ich sage es meinen Männern. Ich spreche Englisch. Die nicht«, sagte der General und hielt Wort. Seine Soldaten legten sich mit Gesicht nach unten auf den Boden.
»Die Hände hoch!« Der Corporal war im Zivilleben Polizist. Der Offizier - welche Art, wußte er noch nicht, aber die Uniform war zu edel für 'nen Dreckfresser - fügte sich. Der Corporal gab dann sein Gewehr einem Kumpel, zog seine Pistole, ging hin und hielt sie dem UIRler an den Kopf, während er ihn gekonnt durchsuchte. »Okay, Sie können auch runter. Bleiben Sie schlau, wird niemand verletzt. Geben Sie's Ihren Männern weiter. Wir können sie töten, wenn wir müssen, aber wir sind nicht zum Abknallen hier, okay?«
Bei Tagesanbruch bestieg Eddington wieder den Hubschrauber, den er sich geborgt hatte, und überflog das Schlachtfeld. Bald war klar, daß seine Brigade zwei volle Divisionen zermalmt hatte. Er befahl den Aufklärungsschild nach vorn, um die Phase des Nachjagens vorzubereiten, dann rief er Diggs um Instruktionen an, was er mit den Gefangenen machen sollte. Ehe das jemand beantworten konnte, kam aus Riad ein Hubschrauber mit einem Fernsehteam an.
Noch bevor die Bilder publik wurden, verbreiteten sich die Gerüchte, wie immer in Ländern ohne freie Presse. Ein Telefonanruf erreichte einen russischen Botschaftsangehörigen kurz vor sieben zu Hause. Er war binnen Minuten im Wagen und auf dem Weg durch ruhige Straßen zum Rendezvous mit einem Mann, der endlich, dachte er, die Linie übertrat und ein Agent des RVS werden wollte.
Der Russe opferte zehn Extra-Minuten, um seinen Rücken frei zu wissen, aber wer ihn heute verfolgen wollte, müßte unsichtbar sein, und er schätzte, daß der Ajatollah eine Menge Sicherheitsleute hatte reinrufen lassen.
»Ja?« sagte er, als er den Mann traf. Es blieb keine Zeit für Höflichkeiten.
»Sie haben recht. Unsere Armee wurde ... besiegt,

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