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09 - Die Weltuntergangs-Maschine

09 - Die Weltuntergangs-Maschine

Titel: 09 - Die Weltuntergangs-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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und sah zu der Maschine hinüber, die inzwischen in einer Bowlingkugeltasche steckte, die aus Phantasos’ eigenem Besitz stammte. Bowling war sein Lieblingssport, er besaß eine ganze Anzahl eigener Kugeln und zugehöriger Taschen.
    Der Padre sagte nichts darauf. Aber die Art und Weise, wie er Toms Schulter noch einmal drückte, ehe er die Hand wegnahm, sagte mehr als alle Worte.
    »Hast du einen neuen Plan?«, fragte der Geistliche dann. Er aß mit gewohntem Appetit. Tom dagegen musste jeden Bissen hinunterwürgen. Maria Luisa und selbst Alejandro, der eigentlich immer hungrig war, schien es nicht viel anders zu gehen.
    Tom schüttelte den Kopf. »Nein. Ich will die Maschine erst einmal von hier fortbringen. Mal sehen, ob sich meine Vermutung bestätigt und sie sich dann abschaltet.«
    »Ich werde für dich beten«, versprach Phantasos.
    »Danke.«
    Nach dem Essen und einer weiteren Zapping-Runde durch die Nachrichtensender, die keine neuen Erkenntnisse brachte, erklärte Tom, dass sie ein Auto brauchten. Ein Mietwagen käme nicht in Frage; er besaß zwar noch Bargeld, aber um einen Wagen zu mieten, musste man Kreditkarte und Ausweis vorlegen. Damit lief er Gefahr, eine Spur zu legen, der die Polizei folgen konnte.
    »Ich kann versuchen, euch ein Auto aus dem Fuhrpark des Vatikan zu besorgen«, sagte Phantasos. »Aber das wird nicht von jetzt auf gleich gehen.« Er seufzte. »Auch über den Heiligen Stuhl herrscht die Bürokratie.«
    »Erst einmal würde auch ein Taxi reichen«, überlegte Tom, »um zu prüfen, ob sich die Maschine in ausreichender Entfernung tatsächlich deaktiviert.«
    »Das wäre kein Problem. Wann wollt ihr los?«, fragte Christofides.
    Tom hob die Schultern. »Je eher, desto besser.«
    ***
    Vor dem Aeroporto di Roma-Fiumicino »Leonardo da Vinci« trat Spencer McDevonshire zunächst auf die lange Reihe der wartenden Taxis zu. Bevor er jedoch einstieg, entschied er sich anders und machte kehrt. Es empfahl sich, selbst mobil zu sein. Mochte der Verkehr in Rom erfahrungsgemäß auch ein Vorgeschmack auf die Hölle sein.
    In der Filiale der Autovermietung, die er aufsuchte, sah er die vier auffallend gut gekleideten mittelamerikanischen jungen Männer wieder, die mit ihm im Flugzeug nach Rom gesessen hatten.
    Sie wirkten unverdächtig. Mehr noch, sie gaben sich alle Mühe, unverdächtig zu wirken. Und das fiel McDevonshire auf. Er hatte im Lauf seiner Interpol-Karriere viele Menschen getroffen, die sich erstklassig darauf verstanden, alle Aufmerksamkeit von sich abprallen zu lassen. Als trügen sie eine Tarnkappe.
    Er jedoch hatte das Auge, vor dem keine Tarnkappe Schutz bot. Was er sich jedoch seinerseits nicht anmerken ließ.
    Es war nicht so, dass die vier Männer ihn nichts angingen. Dass sie nichts Gutes im Schilde führten, konnte McDevonshire förmlich riechen. Aber er war nicht hier, um ihnen nachzuspüren; und weil er in bestenfalls halb offizieller Mission in Rom war, würde er auch den Teufel tun und die hiesigen Kollegen anspitzen. Indem er »unnötig die Pferde scheu machte«, würde er im Zuge seiner momentanen Pechsträhne womöglich Jorgensen noch Munition liefern, mit der dieser auf ihn schießen konnte.
    Pech … Ja, das hing ihm tatsächlich an den Hacken, seit er diesen Fall übernommen hatte. Aber es spornte ihn auch an. Er wollte es endlich abstreifen und einen Treffer landen.
    Auch ein Mann wie Thomas Ericson, der sich offenbar immer wieder auf spektakuläre Weise abzusetzen wusste, war letztlich zu fassen. McDevonshire hatte schon viele von seinem Schlag erwischt. Und je länger sie davonliefen, desto hartnäckiger jagte er sie.
    Vorbei war seine Pechsträhne in diesem Augenblick jedoch noch nicht. Er kam in der Autovermietung als Letzter an die Reihe und musste sich mit dem einzigen Wagen begnügen, der noch zur Verfügung stand.
    » Scusi «, entschuldigte sich die junge Dame hinter dem Tresen mit bedauerndem Lächeln, als sie ihm, der fast sechseinhalb Fuß maß, den Schlüssel für einen Fiat 500 reichte.
    » Grazie «, brummte McDevonshire verdrossen und dachte wehmütig an seinen geliebten Jaguar.
    ***
    Sie gingen am Rand des Petersplatzes entlang, der heute für den Publikumsverkehr gesperrt war. Die Vorbereitungen für das Ballon-Festival, von dem Tom gestern auf einem Plakat gelesen hatte, waren in vollem Gange. Im Laufe des Tages würden von hier aus fast zwei Dutzend historische Gas- und Heißluftballons in die Lüfte steigen. Die Ballonkörper waren bereits

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