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09 - Die Weltuntergangs-Maschine

09 - Die Weltuntergangs-Maschine

Titel: 09 - Die Weltuntergangs-Maschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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heimlich zum Gebet getroffen, weil der Kaiser sie als Sekte verfolgen ließ. Erhoffte sich Ericson an diesem Ort göttlichen Beistand?
    Im ersten Moment hielt Pauahtun es für einen dummen Schachzug, sich dort hinunter zu flüchten. Aber möglicherweise gab es ja nicht nur diesen einen Weg hinein und heraus.
    Als sie die beiden Gardisten überwältigten und in einen nicht einsehbaren Winkel hinter dem flachen Gebäude schleppten, versuchte er eine Antwort auf diese Frage aus ihnen herauszubekommen. Doch sie wussten es entweder nicht, oder sie verrieten es nicht. Pauahtun tendierte zu ersterer Möglichkeit, denn der zweite Gardist hatte auch dann nicht geredet, als Pauahtun dem anderen die Zunge herausschnitt. Letztlich bleiben sie beide tot zurück.
    In der unterirdischen Totenstadt befanden sich die Flüchtigen trotzdem im Vorteil. Sie schienen sich zumindest einigermaßen auszukennen. Immer tiefer flohen sie hinein in das Labyrinth und die darin nistende Dunkelheit.
    Pauahtun und seine Brüder hatten Handscheinwerfer gefunden, die Archäologen bereitgelegt haben mochten. Doch das Licht allein half ihnen kaum, Ericson und die anderen wiederzufinden. Sie fanden ja kaum selbst einen Weg und liefen immer wieder in Sackgassen. Schließlich teilten sie sich auf, um wenigstens ein größeres Gebiet abzudecken. Hin und wieder hörten sie die Verfolgten irgendwo in der Finsternis – Schritte, Atmen, einmal einen Ruf und eine Antwort darauf.
    Pauahtun entschied sich zu rigoroserem Vorgehen.
    »Ericson!«, rief er in die Dunkelheit. »Ich werde hier alles zum Einsturz bringen, wenn du nicht herauskommst!«
    Damit schaltete er das Vibrationsmesser ein und durchtrennte einen Holzbalken, der im Verbund mit anderen einen Teil der Decke stützte. Die Konstruktion hielt, aber es knirschte im Gebälk.
    Pauahtun zog sich zurück. In ihrer Muttersprache befahl er seinen Begleitern, die sich in der Anlage verteilt hatten, zum Eingang zurückzuweichen.
    »Nicht nötig!«, rief da einer von ihnen. Sekunden später trat Huracan aus dem Dunkel ins Licht von Pauahtuns Lampe. Und der Bruder war nicht allein: Er hatte einen Mönch dabei. Offenbar Ericson selbst, den der Mann trug eine Tasche bei sich, in der etwas Rundes zu stecken schien.
    Die Maschine!
    »Mach die Tasche auf!«, verlangte Pauahtun von Huracan.
    Der gehorchte, nahm dem »Mönch« die Tasche ab und zog den Reißverschluss auf.
    »Was …?«, entfuhr es Pauahtun.
    Was war das? Nicht die Maschine jedenfalls.
    Sondern eine … Bowlingkugel?
    In diesem Moment trat hinter Huracan eine hünenhafte Gestalt aus der Dunkelheit und versetzte dem Indio einen Stoß, der ihn mitsamt der schweren Kugel gegen Pauahtun taumeln ließ. Beide Indios stürzten zu Boden.
    Dem Kuttenmann rutschte in der Drehung, mit der er sich zur Flucht wandte, die Kapuze vom Kopf. Darunter kam aber nicht Ericson zum Vorschein, nicht einmal der dickliche Junge, den er seit Madrid bei sich hatte, sondern ein völlig fremdes Gesicht. Pauahtun sah es nur für einen Moment, bevor der Mann, der ein echter Mönch sein mochte, zusammen mit dem riesigen Pater in der Finsternis untertauchte.
    Ericson hatte sie hereingelegt. Hatte sie auf eine falsche Spur gelotst, um sich unterdessen abzusetzen!
    Aber viel Zeit hatte er dazu nicht gehabt.
    Noch ist nicht alles verloren, sagte sich Pauahtun, beinahe wider besseres Wissen. »Rückzug!«, rief er seinen Brüdern zu, von denen nun auch die anderen zu ihm fanden.
    Er drehte sich um. Und lief in den Weißen Mann hinein, der aus dem Nichts gekommen war.
    ***
    Die Flucht hatte Tom einen großen Teil des Bargelds gekostet, das sie noch besaßen und das sie auf der Île de Ré Pauahtun persönlich abgenommen hatten. Aber ohne die Hilfe und Fürsprache von Don Phantasos hätte der Ballonbesitzer, mit dem der Padre befreundet war, vermutlich nicht eingewilligt, Tom und den Geschwistern seine Replik eines historischen Gefährts zu überlassen. Auch wenn Tom glaubhaft versichert hatte, als Archäologe schon mit etlichen verschiedenen Ballons aufgestiegen zu sein.
    Tom versprach, den Fesselballon so bald und sicher wie möglich zu landen. Und hoffte inständig, dass sie nicht wieder in Gefahr geraten würden.
    Ringsum nahmen die Ballons Form an, füllten sich mit Gas oder heißer Luft. Der Start stand unmittelbar bevor.
    Christofides’ Freund gab Tom noch ein paar Tipps und half ihm bei den letzten Handgriffen, die vor dem Start nötig waren.
    Phantasos Christofides … Tom

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