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0903 - Der Schattenkelch

0903 - Der Schattenkelch

Titel: 0903 - Der Schattenkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Endlich gelang es ihm, ein Bein anzuziehen und zwischen sich und Valerie zu bekommen.
    »Schluss jetzt!«, ertönte da wieder Luynes' Stimme von der Galerie.
    Ein Schuss erklang und Putz rieselte auf Zamorra und Valerie herab.
    »Schluss jetzt, sag ich!«
    »Das sagen Sie mal Ihrer Angestellten«, krächzte Zamorra, drückte das Bein durch und stieß Valerie von sich herunter.
    Endlich war er frei und bekam wieder gut Luft!
    Er war aber nicht gewillt, diesen Luxus allzu lange zu genießen. Er rappelte sich halb auf und hechtete nach dem E-Blaster. Seine Fingerspitzen stießen gegen den Griff der Strahlenwaffe und schoben ihn noch einige Zentimeter weiter, doch im Nachfassen gelang es Zamorra, den Blaster zu packen.
    Er warf sich herum und wollte anlegen, aber er bekam die Waffe nicht mehr hoch, weil Valerie schon wieder auf ihn zusprang.
    Mit einem Reflex drehte er den Körper zur Seite, sodass das Küchenmädchen über ihn hinwegflog. Trotzdem gelang es ihr dabei erneut, Zamorra den E-Blaster aus der Hand zu treten.
    Anscheinend hatte der Schattenhund in ihr nun endgültig die Nase voll, denn noch bevor Valerie auf dem Boden aufkam, verwandelte sich ihr Körper. Es erklang ein kurzes, reißendes Geräusch und plötzlich stand da nicht mehr ein zierliches Küchenmädchen vor Zamorra, sondern eine haarlose Mischung aus Hund und Affe.
    »Iiieeeh! Was ist das?«, kreischte Luynes.
    Ein weiterer Schuss peitschte durch die Eingangshalle und der Marmor zwischen Zamorras Beinen spuckte eine kleine Wolke aus Steinstaub und -splittern aus. Der Querschläger der Gewehrkugel sirrte so knapp an ihm vorbei, dass er hörte, wie er an seinem Ohr vorbei pfiff.
    Der Dämonenjäger schob sich zurück und sprang auf.
    »Passen Sie doch auf, Mann! Es ist ohne Ihre Hilfe schon schwer genug!«
    Die einzige Antwort, die Zamorra erhielt, war das Krachen einer zugeschmetterten Tür. Luynes hatte offenbar genug davon, sein Anwesen zu verteidigen.
    Der Schattenhund machte einen lauernden Schritt auf Zamorra zu. Aus seiner Schnauze drang ein kehliges Grollen.
    »Dòmhnall hat mir von euch erzählt«, sagte der Professor. »Dass ihr eure Wut nicht im Griff habt und dümmer seid als Rindenmulch. Er hatte recht. Du hättest besser das süße Küchenmädchen bleiben sollen.«
    Zamorra rief das Amulett. Jetzt, da der Schattenhund seine schwarzmagische Erscheinungsform angenommen hatte, reagierte es!
    Gleich würde sich zeigen, ob Dòmhnall auch in dem Punkt richtig lag, dass ein Schattenhund nicht mehr in seine Nebelgestalt wechseln konnte, solange er von einem Menschen Besitz genommen hatte.
    Er lag richtig!
    Silberne Blitze jagten aus Merlins Stern und schlugen in der widerlichen Kreatur ein. Im letzten Augenblick verwandelte sie sich zurück in Valerie, doch das brachte ihr keine Rettung mehr. Nachdem das Amulett einmal die Spur der schwarzen Magie aufgenommen hatte, verfolgte es sie auch bis tief in den Körper der Küchenhilfe hinein.
    Valerie gab einen letzten jämmerlichen Schrei von sich, dann verpuffte sie mit einem trockenen Knall zu unzähligen, stinkenden Rauchfetzen.
    Zamorra atmete einmal tief durch und warf einen Blick hinüber zum bewusstlosen Pierre Robin. Doch der musste warten. Zuerst hatte er Agamars Rückkehr zu verhindern!
    Er drehte sich zum Arbeitszimmer und was er sah, ließ seinen Atem stocken.
    Zwei der drei Wirte hatten sich bereits die Handgelenke aufgeschnitten. Für einen Selbstmord wäre dieser Querschnitt zwar nicht wirklich geeignet gewesen, dennoch sprudelte das Blut daraus hervor und in den Kelch.
    Das Ritual hatte bereits begonnen!
    Es fehlte nur noch Paul Bassot - und der setzte das Messer gerade am Handgelenk an. »Nein! Das darf nicht geschehen!«, schrie Zamorra und wollte loslaufen.
    »Doch!«, hörte er da hinter sich. »Muss!«
    Zamorra kreiselte herum und sah Dòmhnalls Faust auf sich zurasen.
    Dann spürte er den Schlag an der Schläfe und es wurde dunkel um ihn.
    ***
    Als er die Augen aufschlug, drohte sein Kopf zu zerspringen.
    Er brauchte ein paar Sekunden, um sich zu orientieren, aber dann kehrte die Erinnerung schlagartig zurück.
    Dòmhnall! Warum hatte er das getan? Zamorra hatte geglaubt, ihm vertrauen zu können. Sollte er sich so getäuscht haben?
    Der Professor mühte sich hoch und blieb auf wackligen Beinen stehen. Sein Kopf dankte ihm die Anstrengung mit einer Schmerzsalve.
    Zamorra stöhnte auf.
    Beiß die Zähne zusammen!
    Er sah hinüber zum Arbeitszimmer und war entsetzt!
    Lange konnte

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