0903 - Der Schattenkelch
unter die Nase hielt.
»Meine Pfeife ist zerbrochen!«
***
»Aber warum hat er dich niedergeschlagen?«, fragte Nicole Duval am übernächsten Tag.
Sie war vor wenigen Stunden aus Paris heimgekehrt und hatte sich von Zamorra sofort alles berichten lassen.
»Er wusste, dass ich die Öffnung des Portals verhindern wollte, wie er zunächst auch. Doch als ich ihm so viel von Merlins Stern und unserem Kampf gegen das Böse erzählt habe, muss in ihm der Entschluss gewachsen sein, sich damit nicht zufrieden zu geben. Er wollte nicht nur Agamars Rückkehr verhindern, er wollte seine Rache! Er wollte ihn töten! Aber dazu brauchte er das Amulett.«
»Er hätte dich ja auch darum bitten können.«
»Er hat wohl befürchtet, dass ich es ihm nicht gegeben hätte.«
»Und nun? Ist Agamar tot? Und Dòmhnall?«
Zamorra nickte. »Ich denke schon. Dass seine Schattenhunde und der Kelch einfach zerfallen sind, halte ich für ein Anzeichen seines Todes. Aber sicher weiß ich es natürlich nicht.«
Das Telefon klingelte.
»Es ist Pascal«, sagte Zamorra zu Nicole nach einem Blick auf das Display.
»Was hast du denn jetzt schon wieder angestellt?«, fragte Pascal Lafitte zur Begrüßung.
»Warum?«
»Geh mal ins Internet. Die Homepage der Tageszeitung von Brest hat Erstaunliches zu berichten. Und sag mir nicht, dass du nichts damit zu tun hast!«
Lafitte lachte und legte auf.
***
GEHEIMNISVOLLER DIEBSTAHL
In Le Conquet ereignete sich gestern ein geheimnisvoller Diebstahl. Bislang unbekannte Täter drangen auf noch ungeklärtem Weg in den Nachtstunden in das Museum ein und entwendeten das Prunkstück der Ausstellung. Es handelt sich hierbei um einen alten Kelch, der im Zusammenhang mit einer Teufelslegende stehen soll. Ihren eigenartigen Sinn für Humor bewiesen die Diebe dadurch, dass sie das wertvolle Stück durch ein Häufchen Staub ersetzten. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Lesen Sie weiter auf Seite 13.
(aus LE QUOTIDIEN, Brest)
ENDE
[1] Siehe Professor Zamorra Nr. 668 »Die dunkle Bedrohung«
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