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0903 - Der Schattenkelch

0903 - Der Schattenkelch

Titel: 0903 - Der Schattenkelch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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anderen Wirte sind. Ich kann sie nicht spüren, so lange die Schattenhunde nicht beginnen, die Kontrolle über sie zu übernehmen.«
    »Ja und?«
    »Dein Freund war gestern auch in der Nähe des Kelchs! Wer sagt uns, dass er nicht auch ein Wirt ist? Wer sagt uns, dass nicht er den Kelch gestohlen hat?«
    Zamorra fühlte, wie ihm die Kehle eng wurde. Daran hatte er gar nicht gedacht!
    »Ich habe ihm die Erinnerung an dieses Gespräch genommen«, fuhr Dòmhnall fort. »So wie ich in Alain Albeaus Gedächtnis und Wissen lesen kann, so wird es der Schattenhund in ihm können, wenn er die Kontrolle übernommen hat. Und falls da einer in ihm steckt, darf er nicht wissen, was wir vorhaben!«
    »Du kannst jemandem durch Handauflegen einfach so die Erinnerung löschen?«
    »Auch wenn du aus der Legende, die du gelesen hast, vielleicht einen anderen Eindruck gewonnen hast, so war ich doch ein mächtiger Magier! Es waren der Schmerz um den Verlust meiner geliebten Frau und der Hass auf den Dämon, die mich zu einem verbitterten, unvorsichtigen Kämpfer gemacht hatten. Aber davor…« Wieder ein Zögern, als müsse er in Albeaus Gedächtniswörterbuch einen Ausdruck nachschlagen. »… aber davor hatte ich echt was drauf!«
    Zamorra musste schmunzeln. »Kannst du mir das beibringen?«
    »Sicher. Wenn du genügend Leute findest, an denen du üben kannst. Und wenn ich ein paar Monate Zeit hätte, dich darin zu unterweisen. Denn so lange braucht selbst ein erfahrener Magier, um diese Technik zu lernen. Ich fürchte nur, dass Alain Albeaus Körper mich nicht so lange beherbergen kann.«
    »Schade.« Sofort wurde Zamorra wieder ernst, als er daran dachte, dass Robin womöglich ein Wirt für einen Schattenhund war. »Und wie sollen wir nun die Wirte finden?«
    »Ich sehe nur eine Möglichkeit«, sagte Dòmhnall. »Wir wissen, wo das Ritual stattfinden wird, also legen wir uns auf die Lauer und warten ab, bis die Wirte zu uns kommen.«
    Zamorra seufzte, war aber schließlich einverstanden. Nachdem sie einen Treffpunkt vereinbart hatten, ging der Professor zurück zur Villa.
    »Wo warst du denn die ganze Zeit?«, empfing ihn Robin. »Ich habe dich überall gesucht! Es gibt Neuigkeiten.«
    Dann erzählte er Zamorra noch einmal von dem toten Nachtwächter und dem verschwundenen Kelch. Der Meister des Übersinnlichen gab sich hinreichend erstaunt und entsetzt, doch ihn beherrschte dabei nur ein Gedanke.
    Du bist keiner von ihnen, oder? Du darfst einfach keiner von ihnen sein!
    »Hast du gestern Abend bei deiner Recherche über den Kelch etwas herausgefunden?«, erkundigte sich der Chefinspektor.
    »Nein«, log Zamorra. »Deshalb geh ich jetzt auch wieder nach Hause, um weiterzusuchen.«
    »Soll dich ein Streifenwagen zum Park fahren?«
    »Nein, danke. Ich nehme die Metro.«
    Da schlug Zamorra ein pappig süßer Geruch in die Nase. Gleich darauf hörte er auch schon die Stimme. »Wie lange gedenken Sie mir eigentlich heute auf die Nerven zu gehen?«
    Er drehte sich um und sah sich Roger Luynes gegenüber. Die Geiernase und die Ohrläppchen waren knallrot. Als Luynes Zamorra erkannte, schnappte er nach Luft.
    »Sie sind auch schon wieder hier? Ist die Polizei nicht fähig, ihre Fälle alleine zu lösen? Brauchen sie dazu unbedingt so einen Hokuspokusfritzen?«
    »Ich bin Parapsycho…«
    »Von mir aus können Sie auch Astronaut oder der Papst sein. Ich will sie nicht in meinem Haus haben! Sie halten mich von meiner Arbeit ab.«
    Die wässrig blauen Augen von Luynes Junior sezierten Zamorra förmlich.
    »Das tut mir aufrichtig leid, aber…«
    »Sparen Sie sich Ihr scheinheiliges Getue! Sehen Sie zu, dass Sie hier fertig werden und damit aufhören, mir meine wertvolle Zeit zu stehlen. Und morgen will ich Sie nicht schon wieder hier sehen!«
    Zamorra starrte ihn für einige Sekunden an. Schließlich sagte er: »In Ordnung. Wenn Sie morgen hier eine Leiche finden, sollten Sie sie zu Ihrem Nachbarn schleppen, bevor Sie die Polizei rufen. Dann stehlen wir dem die Zeit. Ich bin sicher, die ist nicht annähernd so wertvoll wie Ihre.«
    Dann nickte er Robin zu und ging.
    Bevor er das Haus verließ, hörte er nur noch, wie Luynes Robin anherrschte: »Was gibt's da so blöd zu grinsen? Tun Sie endlich Ihre Arbeit! Und machen Sie sich mal sauber. Sie haben da was an der Stirn!«
    ***
    Zamorra hatte Hunger. Seit Stunden beobachteten sie nun schon die Villa, doch es tat sich nichts!
    »Du bist sicher, dass sie das Portal hier öffnen müssen?«,

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