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0905 - Sendboten des Alles-Rads

Titel: 0905 - Sendboten des Alles-Rads Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesen Stunden um den Bestand der Staatsreligion, oder ging es ihnen darum, Macht, Einfluß und Ansehen der eigenen Krynkaste zu erhalten? Wirnbey hatte, so vermutete er, alles gehört. Er wußte daher, daß das AllesRad nichts weiter als ein Roboter war. Dennoch stellte Wimbey sich nicht auf die Seite von Plondfair und Demeter, sondern kämpfte mit aller Kraft gegen die Wahrheit an.
    Die anderen Kryn würden sich ebenso verhalten.
    Ein flüchtiges Lächeln glitt über die Lippen des Kommandanten, als ihm klar wurde, daß die wichtigsten Vertreter der Kryn auch dann am Alles-Rad-Glauben festhalten würden, wenn Laire ihnen selbst gegenüberstand und ihnen die Wahrheit sagte. Sie würden eher versuchen, Laire zu vernichten, als der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen.
    Courselar anerkannte, daß die Haltung der Kryn durchaus ihre Berechtigung hatte und zu einem gewissen Teil vom Verantwortungsgefühl für das Volk der Wynger und dessen Zivilisation getragen wurde. Dennoch war diese Haltung falsch. Er glaubte daran, daß es eine Gottheit gab. Wenn es nicht das AllesRad war, dann war es eben eine andere. Ein Universum ohne Gottheit konnte er sich nicht vorstellen. Wichtig war daher allein, daß der AllesRad-Glauben allmählich umgewandelt wurde von dem Glauben an eine in der Nähe körperlich bestehende Gottheit in den Glauben an eine in mystischer Ferne existierende körperlose Gottheit.
    Courselar schämte sich wegen seiner vorübergehenden Schwäche und wegen der kleinlichen Gedanken an seine Karriere. Er ging zum Funkleitstand und ließ sich mit dem Beiboot verbinden.
    Wimbey wußte, daß er sich auf die Seite von Plondfair und Demeter gestellt hatte. Daher würde es die gesamte Krynschaft auf Starscho ebenfalls bald wissen. Ebenso das militärische Oberkommando. Daher war es ein Trugschluß, anzunehmen, daß seine Karriere davon -abhing, ob er die Sendboten des Ailes-Rads warnte oder nicht.
    Der Kommandant des Beiboots meldete sich. .
    „Geben Sie mir Plondfair", befahl Courselar.
     
    8.
     
    Funkspezialist Pethekar fuhr aus dem Schlaf hoch, als ein Pfeifsignal ertönte. Schlaftrunken sah er sich um.
    Er war allein in der Kabine, die von den Deckenleuchten matt erhellt wurde. Das Signal kam von einem kastenförmigen Gerät, das zwischen allerlei elektronischen Bauteilen auf dem Tisch stand.
    Pethekar stieg von seiner Liege und eilte zu dem Gerät. Er drückte einen Knopf und stellte damit die Alarmpfeife ab. Dann eilte er in die Hygienekabine und hielt seinen Kopf für einige Sekunden unter die eiskalte Dusche. Das erfrischte ihn und machte ihn vollends munter. Er trocknete sich ab und kehrte zu dem Gerät zurück.
    Die Leuchtelemente an der Decke reagierten auf seine Aktivität und strahlten mehr Licht ab als zuvor.
    Pethekar war ein schwergewichtiger Doprer, der sich den Kryn verpflichtet fühlte. Er selbst hätte auch Kryn werden können, doch hatte er frühzeitig erkannt, daß es bei ihm nur zu einem niedrigen und damit unbefriedigenden Rang gereicht hätte. Daher hatte er sich für die Laufbahn eines Funktechnikers entschieden, war dabei jedoch auch nicht so weit gekommen, wie er erhofft hatte. Schuld daran war eine ihm unerklärliche geistige Trägheit, die sich immer dann bemerkbar machte, wenn er lernen wollte. Nur höchst selten gelang es ihm, sich auf einen zu erlernenden Stoff zu konzentrieren.
    Daher nahm Pethekar gewisse Angebote, die ihm die Kryn hin und wieder machten, dankbar an, weil sich erwiesen hatte, daß es seiner Karriere förderlich war, wenn er, ihnen einen Gefallen erwies.
    Pethekar überprüfte das Gerät und stellte es danach neu ein. Dann schob er es sich unter den Arm und verließ seine Kabine, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß ihn niemand beobachtete. Er eilte über einen Gang bis zu einer Vorratskammer, in der allerlei medizinische Versorgungsgüter lagerten. Hier versteckte er das Gerät.
    Wenig später erschien er in der Hauptleitzentrale. Er traf Sekunden vor Plondfair und Demeter ein.
    „Der Kommandant der 1-ÄTHOR", erklärte der Kommandant des Beiboots und zeigte auf einen der Bildschirme am Funkleitstand.
    „Danke", erwiderte Plondfair.
    Pethekar beobachtete ihn.. Der Lufke wirkte durch seine Größe erdrückend auf ihn. Der Funker spürte, daß Plondfair ihm weit überlegen war, so daß er es nicht wagen durfte, ihm in aller Offenheit zu begegnen. Jetzt aber brauchte er ihn nicht zu fürchten.
    Plondfair setzte sich in den Sessel vor dem Bildschirm und

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