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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ansken befaßt. Dabei ist mir einiges klar geworden. Zunächst einmal nimmt Dorania den Rang einer Direktnachfolgerin ein. Sie ist Bruilldana ein bißchen zu dicht auf den Pelz gerückt, was dieser nicht sonderlich gefallen dürfte."
    „Das ist richtig", bestätigte Gavro Yaal.
    „Ausgezeichnet. Dorania erschien mit ihrem Gefolge bei Bruilldana in der zertrümmerten Stadt. Aber dort dürfte sie nicht geblieben sein. Zwei Königinnen können nicht auf so engem Raum existieren. Dorania müßte sich mittlerweile abgesetzt haben."
    „Das habe ich ja gesagt."
    „Aber Sie haben nicht gesagt, wohin Dorania gegangen ist."
    „Das weiß Bruilldana eben nicht", erwiderte der Botaniker. ;Dorania hat sich in der Tat aus der zertrümmerten Stadt entfernt. Bruilldana teilte mir mit, daß sie in Richtung Purtguhr-Stuuv gezogen ist."
    „Was ist das-Purtguhr-Stuuv?"
    „Genau weiß ich es nicht. Ich glaube jedoch, daß Bruilldana damit so etwas wie das Tal des Ursprungs meint. Ihre Gedanken waren voller Abneigung und Scheu, als sie- den Gedanken an dieses Tal übermittelte. Ich habe den Eindruck, daß sie nicht verstehen kann, daß Dorania ausgerechnet dorthin ziehen will."
    „Typisch Teenager", meinte Quohlfahrt. „Sie muckt gegen die Alte auf und marschiert gerade dorthin, wohin eine Erwachsene niemals gehen würde. Die gute Dorania wird mir immer sympathischer."
    „Wie ich Sie kenne, würden Sie auch so etwas machen", sagte Toller Crant, wobei er die Pickelhaube Quohlfahrts anzüglich musterte. Der Olliwyner ging gelassen über diese Bemerkung hinweg.
    „Und seit wann ist sie verschwunden?" fragte er.
    „Der Kontakt ist bereits vor einigen Tagen abgebrochen", antwortete Gavro Yaal. „Bruilldana scheint zu glauben, daß Dorania sich gegen sie abgekapselt hat."
    „Was für einen Grund sollte sie dafür haben?" fragte Crant.
    Gavro Yaal hob die Schultern.
    „Ich habe keine Ahnung", entgegnete er: „Auch Bruilldana weiß es nicht-oder sie will es mir nicht verraten. Vergessen Sie nicht, daß ich nur einen telepathieähnlichen Kontakt mit ihr habe, bei dem nicht jeder Gedanke klar formuliert ist."
    Gavro Yaal war beunruhigt. Rhodan hoffte, Dorania für den Plan zu gewinnen, sie zur PAN-TRAU-RA zu bringen, so daß sie dort die Herrschaft über die Ansken im Sporenschiff übernehmen und sie im Sinne der Terraner und in dem Laires beeinflussen konnte. Der Botaniker war bisher davon überzeugt gewesen, daß es nicht weiter schwierig sein würde, die Jungkönigin für diese Idee zu begeistern. Jetzt aber zeigte sich, daß Dorania höchst eigenwillig gehandelt hatte.
    „Wir haben sie unterschätzt", stellte Quohlfahrt fest. „Wir haben gedacht, es genügt, wenn wir hier anrauschen, Dorania einladen und wieder abdampfen. Doch die junge Dame hat andere Vorstellungen. Sie will offenbar ihr eigenes Reich gründen."
    „Was schlagen Sie vor?" fragte Toller Crant den Solgeborenen. „Sollen wir die Landung abbrechen, oder landen wir doch in der Nähe von Bruilldana?"
    Gavro Yaal schloß die Augen. Sein Gesicht entspannte sich. Der Kommandant wollte seine Frage wiederholen, doch Galto Quohlfahrt gab ihm ein Zeichen zu schweigen.
    Nur Sekunden. verstrichen, dann hob Yaal den Kopf und öffnete die Augen.
    „Bruilldana schlägt uns vor, dort zu landen, wo der Kontakt mit Dorania abbrach", erklärte er. Danach gab er eine genaue Beschreibung des Landeplatzes, wie die Anskenkönigin sie ihm übermittelt hatte.
    „Das genügt", sagte der Kommandant und dirigierte das Raumschiff um. Die TUNDRA, die bisher einen südöstlichen Kurs verfolgt hatte, flog nach Nordost. Je weiter nördlich der Leichte Kreuzer kam, desto dürrer wurde das Land. Weite Gewässer dehnten sich unter dem Raumschiff.
    „Wir landen schon einige Kilometer vorher", entschied Gavro Yaal. „Galto und ich werden uns mit einem Shift ausschleusen. Wir werden uns ein wenig umsehen. Die TUNDRA bleibt in voller Einsatzbereitschaft."
    Quohlfahrt tippte Insekten-Sue, seinem spinnenbeinigen Posbi, auf den Kopf.
    „Wir sollten Sue mitnehmen", schlug er vor. „Sie kann uns nützlich sein."
    „Einverstanden", sagte Yaal, „vorausgesetzt, Sie verhindern hysterische Ausbrüche, falls uns mal eine Mücke sticht."
    „Sue ist ein braves Mädchen, das niemals hysterisch wird", beteuerte der Robotologe und verließ die Zentrale. Gavro Yaal blieb noch zurück, um die Landung zu überwachen. Als er bei Quohlfahrt im Hangar erschien, hatte der Olliwyner einen Shift vorbereitet.
    „Wir

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