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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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änderte sich nicht. Das Raumschiff mit Demeter und Plondfair explodierte nicht.
    „Du hast versagt", erklärte Venres von Xain zornig.
    „Sie haben die Sprengsätze entschärft", antwortete Wimbey verzweifelt. „Etwas anderes ist nicht möglich."
    „Du hast behauptet, alles so angelegt zu haben, daß sie sich nicht mehr wehren können", erwiderte der Zauderer. „Verschwinde."
    „Noch können wir hoffen, daß das Schiff von der Verbotenen Zone zerstört wird", rief Wimbey. „Es ist noch nicht zu spät."
    „Schafft ihn hinaus", befahl Venres.
    Mehrere Kryn packten Wimbey und zerrten ihn aus dem Raum.
    „Wir müssen die Übertragung abbrechen", sagte Kaptetar mühsam gefaßt. „Wenn das Raumschiff in der Verbotenen Zone nicht explodiert, sind wir bis auf die Knochen blamiert. Wir haben zu hoch gespielt. Wenn wir verlieren, stehen wir vor dem Nichts."
    Venres schüttelte bedächtig den Kopf.
    „Wir brechen die Übertragung nicht ab. Wir können es gar nicht. Es ist zu spät. Den Fehler haben wir gemacht, als wir den beiden Verrätern die Möglichkeit gegeben haben, vor die Öffentlichkeit zu treten. Jetzt können wir nur noch warten."
    Er blickte auf den Bildschirm. Das Raumschiff mit Plondfair und Demeter drang in die Verbotene Zone ein, ohne daß etwas geschah.
    „Die Verbotene Zone existiert nicht mehr" stellte Venres nach einiger Zeit fest. „Ruft das Raumschiff nach Starscho zurück."
    Er erhob sich. Unwillkürlich streckte Kaptetar den Arm aus und stützte den Zauderer, der dicht vor dem Zusammenbruch zu stehen schien. Doch Venres wehrte die helfende Hand ab. Er richtete sich auf. Sein Gesicht war von Enttäuschung und Erschöpfung gezeichnet.
    „Ich will nach draußen", erklärte er. „Ich brauche Luft."
    Kaptetar winkte unauffällig einige andere Kryn herbei. Sie geleiteten Venres nach draußen, ständig darauf gefaßt, ihn aufzufangen, falls er zusammenbrechen sollte.
    Venres schleppte sich über lange Gänge voran bis zu einem Dachgarten, auf dem zahlreiche Pflanzen von allen Monden von Välgerspäre wuchsen. Ein sprudelnder Springbrunnen verbreitete das Gefühl angenehmer Kühle und Frische.
    Venres blieb neben ihm stehen, streckte die Hände aus und ließ das Wasser einige Sekunden lang auf sie herabprasseln. Dabei erholte er sich sichtlich. Sein Gesicht belebte sich.
    Er ging weiter bis zum Rand der Dachterrasse. Von hier aus konnte er auf einen Park hinabsehen, in dem mehrere Tempel standen. Wenn er sonst an dieser Stelle gestanden hatte, dann hatte er viele Männer, Frauen und Kinder gesehen, die demütig über die Wege des Parks zu den Tempeln gingen.
    Jetzt hatte sich eine unübersehbare Menge im Park versammelt. Sie nahm keine Rücksicht auf die sorgfältig gepflegten Anlagen. Sie hielt sich nicht an die Wege, sondern hatte alles niedergetrampelt, was ihr im Weg war. Dicht an dicht standen die Wynger und blickten zu den Kryn auf dem Dach hoch. Von Blumenbeeten und Buschanpflanzungen war nichts mehr zu sehen.
    Beim Anblick der Menge wurde sich Venres seiner totalen Niederlage voll bewußt.
    „Was sagen wir ihnen?" fragte Kaptetar leise. „Wir müssen ihnen irgendeine Erklärung geben."
    „Ich weiß es nicht", erwiderte Venres hilflos.
    Einige Kryn, die journalistische Aufgaben erfüllten, schwebten auf einer Antigravplattform zur Dachterrasse empor. Sie richteten die Objektive ihrer Kameras auf Venres, der sich zunächst nicht dessen bewußt wurde, daß die Bilder auf alle besiedelten Planeten der Galaxis übertragen wurden.
    „Die Ketzer kehren zurück", rief einer der Journalisten. „Was ist geschehen? Geben Sie uns ‘bitte eine Erklärung."
    „Zusammenbrechen", wisperte Kaptetar Venres zu. „Das ist der einzige Ausweg, der glaubwürdig ist."
    „Selbstverständlich werde ich mich dazu äußern", sagte Venres laut. Er hob die Arme. „Die beiden Verurteilten sind von uns..."
    Er ließ die Arme fallen, schloß die Augen und kippte ächzend nach vorn. Kaptetar fing ihn auf.
    „Schnell", rief er. „Bringt ihn nach drinnen. Das Herz. Er muß behandelt werden."
    Er beobachtete das Gesicht unter sich. Venres blinzelte ihm zu, während er ihn stützte und dann anderen Kryn übergab. Sie trugen ihn ins Haus und entzogen ihn damit den Objektiven der Kameras und allen lästigen Fragen. -Aus den Wolken senkte sieh das Raumschiff herab, in dem Plondfair und Demeter saßen. Kaptetar fühlte, wie ihm die Kehle eng wurde. Er eilte hinter den anderen her und zog sich ins Haus zurück,

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