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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Insekten-Sue sich auf.
    „Es ist so etwas wie Honig", teilte sie mit. „Die Ansken haben es ausgeschieden."
    Quohlfahrt verzog das Gesicht.
    „Ausgeschieden?" fragte er und stand hastig auf. „Unter diesen Umständen werde ich lieber keine Kostprobe nehmen."
    Gavro Yaal grinste.
    „Ich wollte Ihnen gerade einen guten Appetit wünschen."
    Der Robotologe ging nicht auf den scherzhaften Ton ein. Er blickte auf die Ebene hinaus, konnte jedoch nicht viel erkennen, da der Wind zuviel Sand aufwirbelte.
    „Mir gefällt das nicht", sagte er und deutete auf die weiße Masse. „Die Arbeiterinnen haben die Aufgabe, dieses süße Zeug zu produzieren. Die anderen Ansken fordern es ihnen ab, sobald sie ins Nest zurückkehren. Die Arbeiterinnen erbrechen es, und die anderen verzehren es bis auf das letzte Molekül. Hier aber ist diese Masse kiloweise zurückgeblieben und eingetrocknet. Das paßt nicht zu den Ansken, es würde zu keiner Insektenart dieser Richtung passen."
    „Woher wissen Sie das alles über die Ansken?" fragte Gavro Yaal verblüfft. „Sie waren bei der ersten Expedition doch gar nicht dabei."
    „Aber ich habe ja mit allen gesprochen, die dabei waren", erwiderte Quohlfahrt. „Aus zahllosen Einzelinformationen habe ich mir das entsprechende Bild gemacht. Das sollte Ihnen als Wissenschaftler doch nicht neu sein."
    „Ist es auch nicht", erwiderte der Botaniker abweisend. Er ärgerte sich darüber, daß er Fragen gestellt hatte, die er sich selbst hätte beantworten können, wenn er etwas nachgedacht hätte.
    „Ich schlage vor, daß wir das Innere des Hügels untersuchen", sagte Quohlfahrt und ging voran. Gavro Yaal folgte ihm. Quohlfahrt schaltete den Scheinwerfer an, den er vor der Brust trug.
    Sie waren noch keine zwanzig Meter weit in den Anskenhügel vorgedrungen, als sie auf den reglosen Körper einer Anskenarbeiterin stießen. Der Hinterleib war aufgebrochen. Als der Lichtstrahl des Scheinwerfers darauf fiel, schreckte er einen Vogelschwarm auf. Laut pfeifend stoben die Vögel davon, die sich an dem Aas gütlich getan hatten.
    „Sie haben nicht einmal ihre Toten bestattet", sagte der Robotologe.
    Bestürzt blickte Yaal auf das Insektenwesen.
    „Woran mag es gestorben sein?" fragte er.
    „Das werden wir zu untersuchen haben. Wenn Sie einverstanden sind, rufe ich ein Bergungskommando."
    „Ich bin einverstanden", erwiderte Gavro Yaal, der das tote Wesen nachdenklich umkreiste, während Quohlfahrt das Videogerät seines Pickelhelms einschaltete und Verbindung mit der TUNDRA aufnahm. „Sie haben recht. Wir müssen unbedingt wissen, woran dieses Geschöpf gestorben ist."
    „Hoffentlich haben die Vögel nicht schon zuviel Spuren zerstört."
    „Ich fürchte, daß sie das getan haben, aber vielleicht finden wir noch mehr Tote. Kommen Sie. Wir gehen weiter."
    Die beiden Wissenschaftler drangen tiefer in den Anskenhügel ein. Dabei benutzten sie hin und wieder ihre Antigravgeräte, wenn es gar zu steil in die Tiefe ging. Sie fanden keine weiteren toten Ansken, doch sie stießen etwa fünfzig Meter unter der Oberfläche auf wabenförmige Gebilde, die durch transparente Häute verschlossen waren. In den Waben lagen Larven, von denen jede etwa fünfzig Zentimeter lang und zwanzig Zentimeter dick war.
    Quohlfahrt beugte sich über die Waben.
    „Sie sind tot", sagte er.
    Gavro Yaal zählte die Larven. Er kam auf die Zahl vierundvierzig.
    Quohlfahrt drehte seine Waffe in der. Hand um und schlug mit dem Kolben auf die Transparentschicht. Sie zersplitterte schon beim ersten Versuch. Überrascht stellte der Olliwyner fest, daß ihm keinerlei Verwesungsgeruch entgegenschlug. Er beugte sich über die Wabe und berührte den Kadaver mit dem Kombistrahler. Die weiße Haut zerbröckelte. Das Wesen fiel in sich zusammen. Tausende von ameisenähnlichen Tieren eilten durch eine Öffnung im Boden davon.
    Gavro Yaal zertrümmerte weitere Transparenthauben und berührte eine der Larven nach der anderen. Alle zerfielen zu Staub, und überall zeigten sich Insekten, die für den Zustand der Larven verantwortlich waren.
    „Lassen Sie einige übrig", bat Galto Quohlfahrt. „Vielleicht können die Spezialisten von der TUNDRA etwas damit anfangen."
    „Das glauben Sie doch wohl selbst nicht", erwiderte der Botaniker. „Die Todesursache läßt sich bei ihnen bestimmt nicht mehr feststellen. Wir können schon von Glück reden, wenn wir sie bei den ausgewachsenen Ansken herausfinden."
    Der Olliwyner gab ihm recht. Er wußte aber,

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