0908 - Aura des Friedens
ihnen jeden Tag, daß die Lehren des Alles-Rads erneuert werden, wir brechen die Macht der Kryn und sorgen dafür, daß die verbotenen Zonen ‘aufgehoben werden. Und du erwartest von ihnen, daß sie selbstbewußt vor dich treten."
Er ging im Zimmer auf und ab.
„Wir werden ihnen noch mehr erzählen!" kündigte er an. „Wir werden die Freundschaft mit den Terranern propagieren und die Regierung unter Druck setzen, damit sie Courselars Flotte aus dem Standortgebiet der BASIS abzieht. Wir werden den Gang über das Rad abschaffen und dafür sorgen, daß keine Berufungen mehr erfolgen."
„Das alles steht auf dem heutigen Programm!" stimmte sie zu.
Er ergriff sie an der Hand und führte sie zur Tür. ‘ „Ohne dich würde ich das nicht durchstehen", sagte er.
Sie sah ihn von der Seite her an.
„Es würde dir sehr wohl gefallen", widersprach sie ihm. „Plondfair, einsam und allein gegen alle!"
„Eines Tages wirst du mich lieben", sagte er.
„Eines Tages", sagte sie. „Vielleicht..." -.
Er öffnete.’ die Tür. Draußen auf dem Korridor wartete Blußtur, um sie in die riesige Halle zu führen, wo bereits Tausende von Wyngern aus allen Schichten der Bevölkerung auf sie warteten. Vor allem aber würden dort auch die Vertreter der Regierung sein und alle Kryn, die sich, zumindest offiziell, auf die Seite der Alles-Rad-Botschafter gestellt hatten.
Plondfair starrte Blußtur an.
„Hast du uns etwa belauscht?" fuhr er den schlanken Wynger an.
Blußtur errötete tief.
„Wie kannst du nur so etwas denken?" brachte er empört hervor.
Plondfair entschuldigte sich. Er mußte aufpassen, daß er mit seiner ungestümen Art keine Schwierigkeiten heraufbeschwor.
Vox allem, wenn er jetzt drüben in der Halle auf das Podium trat. Die Kryn warteten nur darauf, daß sie Demeter und ihn bloßstellen konnten.
Sie gingen durch den Korridor in den seitlichen Gebäudetrakt. Durch die gläsernen Wände konnte Plondfair sehen, daß sich draußen Tausende von Wyngern drängten, um einen Blick auf die beiden Botschafter des Alles-Rads zu werfen. An den Absperrungen standen Mitglieder der Ordnungsbehörden, um ein Durchbrechen der Schaulustigen zu verhindern.
„Wir hätten eine hundertmal so große Halle füllen können", sagte Blußtur, der Plondfairs Blicke registriert hatte. „Sie werden keine Ruhe geben, bis Demeter und du euch gezeigt habt."
„Nach unserem Auftritt in der Halle gehen wir auf das Dach", versprach Plondfair.
Blußtur setzte eine sorgenvolle Miene auf.
„Das halte ich für außerordentlich gefährlich", widersprach er.
„Und weshalb?" wollte der Lufke wissen.
Ihr Begleiter errötete erneut.
„Wir haben Hinweise darauf bekommen, daß ein Anschlag geplant ist", sagte er.
„Von den Kryn?" fragte Demeter.
„Ich ... ich glaube nicht, daß die Kryn etwas damit zu tun haben, auf jeden Fall nicht die führenden Mitglieder dieser Vereinigung. Vielleicht sind einige fanatische Außenseiter verantwortlich." ‘ „Laßt Schutzschirme auf dem Dach errichten", schlug Plondfair vor.
„Wenn es gewünscht wird", erwiderte Blußtur zögernd.
„Es wird gewünscht!" sagte Plondfair mit Nachdruck.
Sie hatten den seitlichen Eingang zur Halle erreicht. Als sie eintraten, erhoben sich alle Versammelten von ihren Plätzen. Unheimliche Stille breitete sich aus. Plondfair hatte den Eindruck, daß die Wynger sich mit ihren Blicken förmlich an ihm festsaugten. Er war froh, als er auf das Podium steigen und auf diese Weise zumindest ‘einen räumlichen Abstand zwischen sich und die anderen bringen konnte.
Blußtur war unten im Saal zurückgeblieben. Nur Penjaman, einer der bedeutendsten Kryn von Starscho, und der berühmte Doprer-Kommandant Karsell hielten sich auf dem Podium auf. Sie nahmen die Plätze links und rechts neben Plondfair und Demeter ein.
Es war zum erstenmal, daß Plondfair Karsell sah. Der legendäre Raumfahrer erschien ihm farblos, außerdem machte er einen nervösen Eindruck. Penjaman war ein schwerer, düster aussehender Mann. Er saß da wie erstarrt und blickte in die Zuschauermenge. Penjaman galt als Reformator, aber Plondfair wollte nicht glauben, daß dieser Mann Demeter und ihn aus Überzeugung unterstützen wollte.
Karsell, der seinen Helm vor sich auf dem Tisch liegen hatte, zog das Mikrophon heran und hielt eine kurze Begrüßungsansprache. Plondfair hörte kaum zu.
Als er an der Reihe war, fühlte sich sein Mund ausgetrocknet an, seine Kehle war wie zugeschnürt. So erging es
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